Werk der Woche – Toshio Hosokawa: Hanjo
- By Christopher Peter
- 25.11.2024
Zwischen Traum und Realität: Am 29. November 2024 feiert Toshio Hosokawas Oper Hanjo ihre 20. Neuinszenierung am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Die Inszenierung von Judith Lebiez wird vom Orchester unter der musikalischen Leitung von Aki Schmitt begleitet.
Eine Liebesgeschichte voller Sehnsucht und Entfremdung
Die Oper Hanjo erzählt die Geschichte von Hanako, einer Geisha, die vergeblich auf ihren Geliebten Yoshio wartet. Ihr tägliches Hoffen führt zur Isolation, bis sie von der verbitterten Jitsuko gekauft wird. Das Zusammenleben der beiden Frauen wird durch die unerwartete Rückkehr von Yoshio gestört, was in einen emotionalen Machtkampf mündet. Die Grenzen zwischen Liebe, Besitz und Freiheit verschwimmen – und Hanako trifft eine überraschende Entscheidung.
Zwischen Tradition und Innovation
Hosokawa beschreibt Hanjo als ein Werk zwischen Traum und Realität. Die Oper folgt der Ästhetik des japanischen Nô-Theaters, bei dem Figuren aus Fantasie und Wirklichkeit aufeinandertreffen. Der Verzicht auf konkrete Zeit- und Ortsangaben verstärkt das Gefühl der Losgelöstheit. Hosokawa nutzt diese Stilmittel, um die Vielschichtigkeit von Traum, Wahnsinn und Realität musikalisch darzustellen.
„Ich wollte mit der Musik ein Drama illustrieren, das wieder und wieder die Grenze zwischen Traum und Realität überschreitet, zwischen Wahnsinn und Verstand.“
– Toshio Hosokawa
Erleben Sie Hosokawas Musik live
Nach der Premiere am 29. November wird Hanjo bis zum 25. Januar 2025 in Schwerin aufgeführt. Neben dieser Oper gibt es weitere Möglichkeiten, die Musik von Toshio Hosokawa zu entdecken: Sein Violinkonzert Genesis ist im Dezember in Köln und Valencia zu hören, und sein Orchesterwerk Ferne Landschaft II wird beim Wiener Staatsballett im Ballett Dornröschen aufgeführt. Zudem präsentiert das Staatsorchester Osnabrück die deutsche Erstaufführung von Voice from the Ocean.
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Weitere Informationen:
Komponisten-Profil von Toshio Hosokawa
Veranstaltungsseite des Mecklenburgischen Staatstheaters
Illustration: Adobe Stock / Ghulam / Salander Studio