Bruce Gertz ist ein renommierter Kontrabassist und unterrichtet seit 48 Jahren als Professor am Berklee College of Music. Als Teil der lebendigen Jazzszene Bostons hat er unzählige Bassist:innen geprägt – durch eine persönliche Lehrmethode, die darauf setzt, individuelle musikalische Stimmen zu fördern und auf den Stärken der Studierenden aufzubauen.
Was treibt einen Musiker an, der mit Jazzgrößen wie Jerry Bergonzi, Gary Burton und John Abercrombie zusammengearbeitet hat? Wie hat das Album Blues & Roots von Charles Mingus seine musikalische Ausrichtung verändert – und warum nimmt er auch nach fünf Jahrzehnten am Bass noch Unterricht bei der Legende Ron Carter? Diese Einblicke hat Gertz in unserem Gespräch geteilt.
Neben seiner Konzerttätigkeit hat Gertz über 15 Alben als Bandleader veröffentlicht und an vielen weiteren als Sideman mitgewirkt. Sein Debütalbum Blueprint markierte einen wichtigen Meilenstein seiner Karriere. Sein Lehrbuch Let’s Play Rhythm gilt inzwischen als Standardwerk für angehende Musiker:innen aller Instrumente. Ob beim Vermitteln fortgeschrittener Improvisationstechniken oder bei seinem Engagement für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ensemble- und Solospiel – etwa durch seine Arbeit mit der International Society of Bassists – inspiriert Gertz bis heute die nächste Generation von Jazzmusiker:innen.