E-Gitarre lernen für Kinder
- 31.08.2023
Heranwachsende, die sich für die Welt der Musik begeistern, finden in der E-Gitarre ein faszinierendes Instrument, das Kreativität und Ausdrucksmöglichkeiten vereint. Das Erlernen der E-Gitarre kann jedoch besonders für Kinder eine anspruchsvolle Aufgabe sein, die nach einer speziellen Herangehensweise verlangt. Im Interview mit Peter Autschbach, dem Verfasser von "E-Gitarre lernen mit Zacky & Bob", hat er verraten, was die Besonderheiten seiner Schule sind und, warum E-Gitarre lernen die Eltern nicht zur Verzweiflung bringen muss. Mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem pädagogischen Ansatz, der auf spielerischem Lernen basiert, hat Autschbach eine einzigartige Methode entwickelt, um jungen angehenden Gitarrist:innen den Weg in die Welt der Musik zu ebnen.
Das Interview
Lieber Peter, wie und wann kamst Du zur Gitarre? War das sofort das Instrument Deiner Wahl?
Im Alter von 9 Jahren habe ich eine Gitarre bekommen, aber da war weder ein Lehrer noch ein Buch dabei. Ich musste mir also alles selbst beibringen. Dadurch war die Gitarre immer ein großes Rätsel für mich, das ich lösen wollte und immer noch will.
Welches ist Dein persönlicher Lieblingssong für die Gitarre? Und warum?
Ich habe zum Glück keine Probleme neue Melodien zu erfinden. Darum gibt es mittlerweile einen großen Fundus an eigenen Kompositionen, die ich gerne spiele und, die auch im Unterricht funktionieren. Ein Beispiel dafür ist das Stück „November“, das in vereinfachter Version im Band 1 von „Zacky und Bob“ abgedruckt ist. Wenn’s um Fremdkompositionen geht, spiele ich immer noch sehr gern „Wish You Were Here“ von Pink Floyd.
Peter, du bist selbst nicht nur Profigitarrist, sondern auch erfahrener und sehr erfolgreicher Gitarrenlehrer. Was zeichnet für dich einen guten Unterricht aus?
Ein guter Unterricht ist immer ein Geben und Nehmen. Ich lerne beim Unterrichten die Gitarre immer besser kennen, das ist mir sehr wichtig. Es ist ein Dialog nach beiden Seiten, das gilt auch für Kinder.
Der Autor Peter AutschbachPeter Autschbach verfasste mehr als 15 Lehrbücher, die von zahlreichen Gitarrenlehrern als Unterrichtsmaterial verwendet werden. Der Gitarrenpädagoge, der als Workshop-Dozent im In- und Ausland gefragt ist, veröffentlicht regelmäßig Kompositionen und Lehrmaterial in den Fachzeitschriften »Akustik Gitarre« und »Acoustic Player«. Seit 2011 spielt Peter Autschbach Konzerte im Duo mit dem Gitarristen Ralf Illenberger, als Sologitarrist ist er auf bisher 10 Alben mit eigenen Kompositionen zu hören. |
Was ist deiner Meinung nach am wichtigsten, wenn man Kindern das Instrument beibringen möchte?
Motivierende Musik. Was nützt es, wenn die beste didaktische Methode langweilige Musik transportiert?
Es gibt so viele Gitarrenschulen auf dem Markt. Wie unterstützt Zacky & Bob Gitarrenlehrer:innen in ihrem Unterricht?
Ich habe bei der dreijährigen Recherche im Vorfeld alle zu der Zeit erhältlichen Gitarrenbücher für Kinder analysiert. Mein größter Kritikpunkt ist das fehlende Lagenspiel. Kinder wollen die Gitarre in Gänze entdecken und nicht ewig lang leere Saiten spielen oder nur in den ersten drei Bünden greifen. Für das Lagenspiel hilft die Tabulatur. Das ist bei Kindergitarrenschulen neu und ich bin mir nicht nur deswegen sicher, dass meine Methode eine große Hilfe ist, denn sie verbindet spannende Musik mit einem gangbaren didaktischen Weg.
Kannst du uns etwas mehr über deine Methoden verraten? Müssen die Kinder Noten lernen?
Noten werden auch gelernt, aber das ist im Gegensatz zu allen anderen Methoden nicht der Fokus. Ich bin auch ein Freund von Finger- und Plektrumanschlag, denn gerade Kinder können spielerisch beides parallel lernen. Anhand eines Gitarrenspickers für die Hosentasche hat dann jeder die wichtigsten Informationen dabei.