Produktdetails
Beschreibung
1949/50 hielt ich mich in Rumänien auf, studierte am Folklore-Institut in Bukarest, dann nahm ich teil an mehreren Reisen zum Aufzeichnen von teils rumänischer, teil ungarischer Volksmusik (in Covasint, bei Arad und in Inaktelke im Kalotaszeg-Gebiet, nahe Klausenburg). Das vorliegende viersätzige Orchester-Konzert (mit Streicher- und Bläser-Soli) basiert auf einer Vielzahl rumänischer Volksmelodien, die ich aufgezeichnet habe, doch stammen sie überwiegend von Wachsrollen und Schallplatten aus dem Bukarester Folklore-Institut. In Covasint habe ich dagegen die gängigen harmonischen Wendungen der rumänischen Bauernmusik kennengelernt, die ich stilisiert im "Konzert“ verwendet habe. Diese Orchesterkomposition war eines der "Camouflage-Stücke“, als Ausweichen (1951) vor der aufoktroyierten "Sozrel“-Diktatur. Obwohl einigermaßen konform, entpuppte sich das Stück als "politically incorrect“ infolge einiger verbotenen Dissonanzen (z.B. fis innerhalb von B-Dur). Für den heutigen Hörer ist es kaum nachvollziehbar, dass solche milden tonalen Scherze als staatsgefährdend deklariert wurden. Das "Concert Romanesc“ spiegelt meine tiefe Liebe zur rumänischen Volksmusik und zur rumänischsprachigen Kultur schlechthin wider. Das Stück wurde sofort verboten und erst viele Jahrzehnte später aufgeführt.
- György Ligeti
Orchesterbesetzung
Inhalt
II Allegro vivace
III Adagio ma non troppo
IV Molto vivace