Werk der Woche – Richard Wagner: Parsifal

By Christopher Peter
06.04.2025

Collage mit einem goldenen, dampfenden Gralspokal im Vordergrund, umgeben von blauem Rauch und Lichtpartikeln. Rechts ein Porträt von Richard Wagner in sepiafarbenem Ton.

Am 13., 18. und 20. April 2025 kehrt Parsifal auf die Bühne des Goetheanums in Dornach zurück – in einer Inszenierung von Jasmin Solfaghari. Die musikalische Leitung übernimmt Roland Fister, die Titelpartie singen Roman Payer und Klaus Florian Vogt. Die Philharmonie Baden-Baden und das Vokalwerk der Opernfestspiele Heidenheim sorgen für den musikalischen Rahmen. Für die Eurythmie-Elemente wirken das Goetheanum-Eurythmie-Ensemble und das Else-Klink-Ensemble des Eurythmeums Stuttgart mit.

Ein spiritueller Meilenstein mit dem Referenz-Aufführungsmaterial

Wagners Bühnenweihfestspiel Parsifal ist sein letztes Werk – ein tiefgründiges Musikdrama zwischen Schuld, Mitleid und Erlösung. Die Aufführungen in Dornach greifen auf das wissenschaftlich-kritisch edierte Notenmaterial aus der Richard-Wagner-Gesamtausgabe zurück, das exklusiv bei Schott Music erscheint. Diese Ausgabe ist heute der internationale Maßstab für präzise und werkgetreue Wagner-Aufführungen. Zwischen Wagner und Schott bestand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine enge Beziehung und die Zusammenarbeit an seinem letzten Bühnenwerk Parsifal galt lange Zeit als die aufwändigste Produktion der Verlagsgeschichte.

Parsifal zwischen Gral, Leid und Erlösung

Inhaltlich erzählt Parsifal die Geschichte des „reinen Toren“, der durch Mitleid zum Gralskönig wird. Der verwundete Amfortas, der verführte Ritter Kundry und der Magier Klingsor spiegeln Wagners zentrales Thema: die spirituelle Läuterung des Menschen. Klanglich verschmelzen groß angelegte Chor- und Orchesterszenen mit meditativer Tiefe – eine Herausforderung und zugleich Erfüllung für jedes Ensemble.

Regie als Gesamtkunstwerk – das Buch zur Inszenierung

Jasmin Solfaghari hat nicht nur inszeniert, sondern auch geschrieben: Ihre Neuveröffentlichung „Ich schreite kaum, doch wähn' ich mich schon weit“ bietet tiefe Einblicke in den Regieprozess ihrer Parsifal-Inszenierung am Goetheanum. Erschienen ist das Buch im Verlag Schott Music – ein faszinierendes Begleitwerk zur aktuellen Produktion.

Ihre Meinung zählt

Wie erleben Sie Parsifal – als musikalisches Mysterium, spirituelle Erfahrung oder emotionales Drama? Schreiben Sie uns gern Ihre Gedanken auf unseren Social Media-Kanälen – wir sind gespannt auf Ihre Perspektive!