Werk der Woche – Chaya Czernowin: Poetica

Eine Klangerfahrung auf einem ganz neuem Level: Am 12.04.2024 ist im Festspielhaus Hellerau in Dresden das neue Stück Poetica von Chaya Czernowin erstmals zu erleben. Der Schlagzeuger Stephen Schick und die Percussions de Strasbourg bestreiten die Uraufführung gemeinsam mit dem catinblack ensemble. 

Die Klänge der Streichinstrumente wurden im Vorfeld dieses Projekts im Studio für elektronische Musik IRCAM Paris vorproduziert. Das 53 Minuten lange Werk Poetica markiert den Beginn einer Zusammenarbeit zwischen Hellerau - Europäisches Zentrum der Künste und dem IRCAM-Centre Pompidou und ist Teil einer Konzertreihe für innovative und immersive Konzertformate sowie 3D-Audio-Entwicklungen. Gleichzeitig ist Poetica der erste Teil von Czernowins dreiteiliger Werkreihe “Vena”. Die zugehörigen Stücke Immaterial (Vena II) und Unhistoric Acts (Vena III) wurden bereits 2021 und 2022 uraufgeführt. 

Poetica von Chaya Czernowin: Immersive Sounds

In Poetica enthält die Soloschlagzeugstimme auch vokale Elemente. Sie wird von einem Percussion-Quartett begleitet, das als eigenartige Erweiterung des Schlagzeugs fungiert. Außerdem sind eingespielte Aufnahmen von Demonstrationen in Paris, Tel Aviv und den USA zu hören.

Das Stück ist eine Meditation über den Versuch, Klarheit und Trost in einer rauen, unberechenbaren und nicht zu entschlüsselnden Wirklichkeit zu finden. Eingeleitet wird es durch Atemgeräusche, die die Kraft des Atmens in den Vordergrund stellen. (Chaya Czernowin)

In dieser Woche erwartet uns eine weitere Uraufführung eines neuen Stücks von Chaya Czernowin. Es heißt Moths of Hunger and Awe für Violine solo und Streichorchester. Das Konzert findet am 18.04.2024 im Prinzregententheater München statt. Ilya Gringolts übernimmt den Solopart, Bas Wiegers dirigier das Münchener Kammerorchester.

Weitere Informationen:

Chaya Czernowin: Komponistinnenprofil  

Poetica: Werkdetails und Online-Partitur 

Website Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste 

Foto: Christopher McIntosh