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Werk der Woche – Peter Eötvös: Valuska

Ein Erstlingswerk mit fast 80 Jahren: Die neue Oper Valuska ist die erste der 13 Opern von Peter Eötvös, die der ungarische Komponist in seiner Muttersprache schrieb. Am 02.01.2023 feiert Eötvös seinen 80. Geburtstag. Nicht zuletzt zu diesem Anlass gelangt das neue Werk in der Ungarischen Staatsoper Budapest zur Uraufführung. Es dirigiert Kálmán Szennai, die Inszenierung stammt von Bence Varga.

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"Trilogie" von Nobelpreisträger Jon Fosse in der Oper: "Sleepless" von Peter Eötvös

Sleepless an der Staatsoper Berlin, Foto: Gianmarco Bresadola

Der norwegische Autor Jon Fosse erhält den Literatur-Nobelpreis 2023. Im Zentrum seines Schaffens steht der Roman "Trilogie" von 2016, mit dem er nach längerer Pause zum Schreiben zurückgefunden hat.

Lange Zeit war die Musik das einzige, was mich interessierte. Dann habe ich aufgehört, Musik zu hören, und mit dem Schreiben begonnen. (Jon Fosse)

Der erste der drei Teile, "Schlaflos", bildet die Vorlage für Peter Eötvös' Oper Sleepless, die in der Spielzeit 2021/2022 an der Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt wurde (Szenenfoto: Gianmarco Bresadola). Sie wurde in der Jahresumfrage der Opernwelt zur "Uraufführung des Jahres" gewählt. Nach der Wiederaufnahme in der vergangenen Saison ist die Produktion ab dem 03. November 2023 wieder in Berlin zu sehen.Neuinszenierungen folgen am 13. Januar 2024 am Opernhaus Graz, erstmals in deutscher Sprache unter dem Titel Schlaflos, und am 27. April 2024 am Theater ChemnitzAusblick:Peter Eötvös, der im Januar 2024 seinen 80. Geburtstag feiert, hat soeben seine jüngste Oper nach dem Roman "Melancholie des Widerstands" von László Krasznahorkai vollendet.Die Uraufführung seiner Vertonung unter dem Titel Valuska kommt am 02. Dezember 2023 in Budapest heraus, die deutsche und deutschsprachige Erstaufführung folgt am 03. Februar 2024 am Theater Regensburg.

Werk der Woche – Fazil Say: Concerto

Virtuos, virtuoser, Trompete! Gleich zwei Solo-Trompeten setzt Fazil Say in seinem neuen Concerto ein. Die Uraufführung am 13.05.2023 spielt das FOK Prague Symphony Orchestra unter der Leitung von Andrey Boreyko in Budapest. Die bekannten Trompetenvirtuosen Gábor Boldoczki und Sergei Nakariakov übernehmen die Soloparts bei diesem spektakulären Ereignis.

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Werk der Woche – Krzysztof Penderecki: 3. Sinfonie

 

Die Passacaglia, der vierte Satz aus der 3. Sinfonie von Krzysztof Penderecki, ist ein musikalischer Bestandteil des neuen Tanzstückes Dürer’s Dog des Choreographen Goyo Montero, das am 9. Dezember 2017 im Staatstheater Nürnberg seine Premiere feiert. Für das Stück ließ sich Montero von Kupferstichen Albrecht Dürers inspirieren und versucht tänzerisch hinter die Rätsel und Geheimnisse zu kommen.

Die Entstehung der 3. Sinfonie des polnischen Komponisten zog sich über mehrere Jahre hin. In den 1980er Jahren hatte Penderecki aus Luzern den Auftrag zu einem sinfonischen Werk erhalten. Dem kam er unverzüglich nach, jedoch stellte er bis zur Uraufführung neben dem jetzigen vierten Satz Passacaglia noch ein Rondo, das später zum zweite Satz wurde, fertig. Die Uraufführung dieser ersten Einzelteile war 1988, bis 1995 die Vollendung von Pendereckis 3. Sinfonie gespielt wurde. Sie steht in der Gattungstradition des 19. Jahrhunderts – die dem klassischen Prinzip folgenden Charakterzüge der fünf Sätze sind durch Themen und Strukturen miteinander verbunden. In München wurde das Werk schließlich unter dem Dirigat des Komponisten erstmals gespielt.

Krzysztof Penderecki – 3. Sinfonie: ein Satz erlangt Berühmtheit


Die in Nürnberg im Ballett zu hörende Passacaglia schrieb ihre ganz persönliche Rezeptionsgeschichte: Ihre unheimlich und bedrohlich wirkende Tonrepetition mit einem harschen Rhythmus auf dem tiefen D eignete sich ideal für die Filmmusik von Martin Scorseses Thriller Shutter Island (2010) mit Leonardo DiCaprio. Dort wurde die Passacaglia zu einem der musikalischen Kernmotive des Films und brannte sich in das Gehör eines Millionenpublikums ein.
Man kann ein paar Bäume nicht einfach pflanzen, das muss eine Form und Ordnung haben. Es ist ähnlich wie in der Musik: Alle meine Werke haben ganz klare Formen; ich bin kein Improvisator. – Krzysztof Penderecki

Weitere Aufführungen des Tanzstückes Dürer’s Dog  sind am 12. und 14. Dezember in Nürnberg zu erleben. Am 14. Dezember wird eine weitere Sinfonie von Penderecki, die 2. Sinfonie (Christmas Symphony) in Budapest gespielt.

 

Werk der Woche: Jean Sibelius — Violin-Konzert d-Moll

Jean Sibelius' Violin-Konzert d-moll, op. 47 gehört heute zum Standardrepertoire seiner Gattung und wird vom 11.12. bis zum 18.12. von vier verschiedenen Orchestern aufgeführt: Am 11. Dezember spielt es das Kodály Philharmonic Debrecen in Budapest, am 11. und 12. das Sinfonieorchester Wuppertal, am 14. das Rotterdam Student Orkest und am 18. die Badische Philharmonie Pforzheim.

Das Werk wird mit einem leisen Klangteppich aus gedämpften Streichertremoli eröffnet. Darüber entfaltet die Solovioline eine geheimnisvollen Melodie, die in ihrem Verlauf an Expressivität gewinnt und nach und nach die Themen des Satzes fassbar macht. Dieser effektvolle Anfang fiel Sibelius 1901 auf einer Italienreise ein; so begann ein äußerst inspirationsreicher Kompositionsprozess. Der Komponist hatte lange von einer Karriere als Geigenvirtuose geträumt. Dabei ging das Konzert wahrscheinlich weit über seine eigenen Fähigkeiten hinaus und stellt Interpreten bis heute vor große technische und musikalische Herausforderungen. Die ausgedehnte Solokadenz im ersten Satz fordert beispielsweise hoch anspruchsvolle Doppelgriffe, und ersetzt gleichzeitig den Durchführungsteil des Kopfsatzes.

Sibelius' Violin-Konzert – Einfallsreichtum oder "Überfluss an Ideen"?


In seiner Satzfolge I. Allegro Moderato, II. Adagio di molto, III. Allegro (ma non tanto) folgt das Konzert tradierten Gattungskonventionen. Das Adagio erweckt die für Sibelius typische melancholisch düsterere Atmosphäre eines skandinavischen Winters, der durch den warmen Klang der Solovioline gemildert wird. Hier wird bereits auch das Thema des Finales angedeutet, ein halsbrecherisch-virtuoses Rondo mit vielen erweiterten Spieltechniken über einem stetig pochenden Dreivierteltakt.
Die Nächte hindurch wacht er[Sibelius], spielt wunderbar schön, kann sich nicht von den verzauberten Tönen losreißen. Er hat so viele Ideen, dass es kaum zu glauben ist. Und alle Motive sind so entwicklungsfähig, so voll von Leben. - Aino Sibelius

Das Konzert wurde am 8. Februar 1904 unter der Leitung des Komponisten in Helsinki uraufgeführt. Willy Burmester, für den Sibelius die Solostimme komponiert hatte, musste bei der Uraufführung vom damals wohl überforderten Victor Nováček ersetzt werden. Das Werk wurde von den Kritikern mit gemischten Gefühlen aufgenommen: Während einige den Einfallsreichtum des Konzerts lobten, kritisierten andere den "Überfluss an Ideen" sowie die großen technischen Anforderungen. Sibelius überarbeitete das Werk daraufhin zu der heute etablierten Fassung von 1905. Er vereinfachte die Solostimme in den Rahmensätzen und glättete klangliche Schärfen.

Seit Juli 2016 vertritt Schott Music den traditionsreichen Verlag Robert Lienau. So ergänzt das Violin-Konzert, neben weiteren Werken von Jean Sibelius, Carl Maria von Weber und anderen, das Schott-Repertoire. Sowohl die revidierte Fassung, als auch die erst seit 2015 als Aufführungsmaterial erhältliche Frühfassung sind lieferbar.

 

Foto: Santeri Levas

Werk der Woche - Peter Eötvös: Halleluja - Oratorium balbulum

Am 30. Juli findet im Rahmen der Salzburger Festspiele die Uraufführung von Peter Eötvös‘ Halleluja – Oratorium balbulum statt. Unter der Leitung von Daniel Harding musizieren die Wiener Philharmoniker zusammen mit dem Hungarian Radio Choir im Großen Festspielhaus in Salzburg. In der Serie „Ouverture Spirituelle“ der Salzburger Festspiele bildet die Uraufführung des Oratoriums den zeitgenössischen Höhepunkt des Programms.



Diese Uraufführung des ersten symphonischen Vokalwerks mit Solostimmen, Chor und Orchester von Eötvös wird dem kürzlich verstorbenen Schriftsteller Péter Esterházy, dem Eötvös freundschaftlich verbunden war, gewidmet. Gemeinsam mit dem Komponisten hatte er das Libretto zum Oratorium verfasst.

Peter Eötvös‘ Halleluja – Ein Oratorium für Chor, Engel, Erzähler und stotternden Propheten


Für seinen Landsmann Eötvös entwickelte der ungarische Schriftsteller das Libretto zu einem Meta-Oratorium. Darin agieren Chor, Engel, Erzähler und der stotternde Prophet im Bewusstsein ihrer Funktionen. Eötvös, der Musik als intensive Kommunikation zwischen Komponist, Interpret und Publikum begreift, sammelte dazu Fragmente bestehender Halleluja-Kompositionen. Mit Zitaten aus Bachs Kantate Ich hatte viel Bekümmernis, Händels Messiah, Mussorgskijs Boris Godunow und Gospels reichert Eötvös das Werk um weitere Ebenen an. Prophezeiungen und Identitätssuche im Oratorium führen schließlich zu bitteren Einsichten, nicht ohne Verweis auf die aktuelle politische Situation. Auf der Suche nach einer prophetischen Figur für den Textentwurf stieß Esterházy auf den St. Galler Mönch Notker Balbulus, auch Notker der Stammler genannt. Eötvös selbst macht Notker zum Sinnbild für unsere heutige Zeit:
Heutzutage ein Prophet zu sein ist eigentlich unmöglich; alles ist unvorhersehbar. Oder die Zukunft ist schon Gegenwart, bevor ein stotternder Prophet seine Vision fertig ausgesprochen hat… Und trotzdem müssen einige wichtige Dinge gesagt werden – auch wenn man sie nur stammelnd vortragen kann. Es ist also weniger ein Porträt über Notker, sondern mehr über unsere Zeit. Der Chor hat zunächst nur die Rolle eines Volks, das zu allem ‚Halleluja‘ sagt, sich also mit allem zufrieden geben muss. Es wird aber zunehmend kritischer und selbstbewusster. – Peter Eötvös

Nach der Uraufführung in Salzburg dirigiert Harding zwei weitere Aufführungen des Halleluja – Oratorium balbulum, am 23. November in Wien und am 24. November in Budapest. Im nächsten Jahr wird Eötvös an der Tonhalle Zürich in der Position des „Creative Chair“ selbst als Dirigent tätig sein. Hier findet am 22. März mit dem Tonhalle-Orchester Zürich die Schweizer Erstaufführung des Oratoriums statt. Im gleichen Konzert wird auch das Schlagzeugwerk Speaking drums zu hören sein.

In Kürze, am 1. August, dirigiert Eötvös außerdem im Rahmen der Salzburger Festspiele seine Sonata per sei mit dem Ensemble Klangforum Wien in der Kollegienkirche.

Werk der Woche - Hans Werner Henze: Elegy for Young Lovers

Er war einer der bedeutendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts: Am 1. Juli 2016 wäre Hans Werner Henze 90 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass präsentieren die Liszt Academy und die Armel Opera Competition seine Oper Elegy for Young Lovers in einer Inszenierung von András Almási-Tóth. Bei der Premiere am 2. Juli im Thalia Theater in Budapest ist der südkoreanische Bariton Kim Boran in der Hauptrolle zu sehen, für die er von dem Wettbewerb ausgewählt wurde. Es spielt das Pannon Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Gergely Vajda.



Der Schauplatz von Elegy for Young Lovers ist ein Berghotel in den österreichischen Alpen, in das der Dichter Gregor Mittenhofer alljährlich reist. Dort will er sich von den Visionen und Wahnvorstellungen einer Dame namens Hilda Mack inspirieren lassen. Diese wartet nun schon seit 40 Jahren vergeblich auf die Rückkehr ihres in den Bergen verschollenen Gatten. In dem Hotel eingetroffen, verliebt sich Mittenhofers Muse Elisabeth Zimmer in Toni Reischmann, den Sohn von Mittenhofers Arzt. Eifersüchtig und gekränkt verzichtet Mittenhofer auf Elisabeth, erbittet jedoch einen letzten Liebesdienst: Als Stütze seiner Vision möge ihm das junge Paar ein Edelweiß vom Hammerhorn holen. Doch im Schneesturm sterben die jungen Liebenden – engumschlungen. Bei einer Lesung trägt der Dichter dann sein neuestes Werk "Elegie für junge Liebende" vor: "Auf dass der Tod sie nicht scheide."

Hans Werner Henzes Elegy for Young Lovers – Eine Oper mit “modernen Menschen, mit Schwächen und Stärken”


An dem Libretto für Elegy for Young Lovers arbeitete Henze gemeinsam mit den amerikanischen Schriftstellern Wystan Hugh Auden und Chester Kallman. Henze begann nach Fertigstellung des Librettos direkt mit der Komposition und erfüllte sich mit der Zusammenarbeit mit Auden, den er seit Jahren bewunderte, einen großen Wunsch:
Ich sage, ich hätte gern ein kleines Sängerensemble und ein kleines Instrumentalensemble von nicht mehr als zwanzig Leuten. Diese Instrumente würden womöglich in der Dramaturgie des Stücks eine gewisse personengebundene Rolle spielen können. Ich sage, ich möchte gern ein Psychodrama, ein Kammerdrama, das ganz allgemein mit Schuld und Sühne, das heißt also mit subtilen und komplexen Dingen zu tun haben muss. Ich war glücklich mit diesem Entwurf, hörte beim Lesen sogleich die künstliche Luft des Hammerhorns in den Ohren sirren, hörte schon erste Noten für die Musik der Liebenden: zarte Blumen, Herbstzeitlosen, Violen und das wotanesk-groteske Schnauben und Donnern Mittenhofers, des kaltherzigen Dichters, der seiner Muse Menschenopfer bringt. Es handelte sich um Menschen, moderne Menschen, mit Schwächen und Stärken, um Sterbliche, nicht um Götter oder Helden oder sonstige übernatürliche Wesen. – Hans Werner Henze

Henze schuf eine der beliebtesten Opern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach der Premiere in Budapest finden in der Spielzeit 2016/17 im Theater an der Wien fünf weitere Aufführungen der Elegy for Young Lovers mit den Wienern Symphonikern, dirigiert von Marc Albrecht, statt. Auch in Henzes Geburtsstadt und seiner Wahlheimat Italien wird sein 90. Geburtstag gefeiert: In Gütersloh veranstaltet das städtische Theater am 1. Juli ein Festkonzert mit Liedern und Kammermusik und in Montepulciano werden am 23. Juli die Ballett-Pantomime L'usignolo dell'imperatore – Des Kaisers Nachtigall und die Seconda sonata per archi aufgeführt.

Werk der Woche - Peter Eötvös: Senza sangue

In seiner Oper Senza sangue behandelt Peter Eötvös die Themen Mord, Rache, Vergebung und Sehnsucht. Eine Mischung, die viele psychologische Fragen aufwirft. Wie diese Elemente in der Oper verknüpft werden und ob Antworten gegeben werden, können die Zuschauer am 15. Mai 2016 bei der szenischen Uraufführung selbst erleben. Das Werk wird an der Opéra Grand Avignon aufgeführt und Eötvös wird bei der Inszenierung von Róbert Alföldi die musikalische Leitung übernehmen. Im vergangenen Jahr wurde Senza sangue konzertant uraufgeführt und war bereits in Köln, New York, Göteborg und Bergen zu hören.

Die Oper basiert auf der gleichnamigen Novelle des italienischen Autors Alessandro Baricco, die 2002 veröffentlicht wurde. Zur Handlung gibt es eine Vorgeschichte: Während des Spanischen Bürgerkriegs tötet ein junger Mann mit seinen Kameraden die Familie eines kleinen Mädchens. Die Blicke des Mannes und des Mädchens treffen sich und er entschließt sich, sie zu verschonen. Der Zuschauer erlebt nun, wie sich die inzwischen erwachsene Frau und der Mann erneut begegnen. Anders als erwartet ist die Frau nicht gekommen, um Rache zu nehmen, wie sie es bei seinen Kameraden getan hatte, sondern in der Hoffnung auf seelische Erlösung. Der Blick, der vor langer Zeit ihr Leben verändert hatte, solle sie nun retten.

Peter Eötvös' Weg zu seiner Oper Senza sangue


Eötvös ließ sich bei seiner Oper nicht nur von Bariccos Novelle inspirieren, sondern auch durch Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg. Mit der Absicht, ein Kopplungswerk für einen Doppelabend mit Bartóks Einakter zu schaffen, übernahm Eötvös dessen Instrumentierung mit Ausnahme der Orgel. Es bleibt aber nicht bei dieser Gemeinsamkeit: Auch die Personenkonstellation und die Dramaturgie in Form der allmählichen Enthüllung seelischer Abgründe orientiert sich an Herzog Blaubarts Burg.

Eötvös beschreibt seinen Kompositionsprozess so:
Senza Sangue ist meine zehnte Oper. Ich habe mich auf sie vorbereitet wie ein Filmregisseur, der seinen nächsten Film in Schwarzweiß drehen will. In meinen früheren Opern habe ich mich um farbige Klangpaletten bemüht; hier suche ich dagegen scharfe Kontraste und Schattierungen in Schwarz, Grau und Weiß. In der Orchesterpartitur habe ich den Akzent auf Klangballung statt auf Eigenständigkeit der Stimmen gelegt: Viele Instrumente spielen gleiche Melodieverläufe und erzeugen so einen kräftigen Klang, ähnlich wie in der japanischen Kalligrafie mit einem Strich eines dicken Pinsels eine einzige schwarze Linie gezogen wird. – Peter Eötvös

Die Oper Senza sangue wird in diesem Jahr szenisch noch beim Armel Opera Festival in Budapest (Regie: Robert Alföldi) und an der Hamburgischen Staatsoper (Regie: Dmitri Tcherniakov) zu sehen sein. 2017 folgt konzertant die britische Erstaufführung mit Simone Young und dem BBC Symphony Orchestra in der Londoner Barbican Hall.

Foto: Klaus Rudolph