Valuska
Produktdetails
Beschreibung
Valuska ist die erste seiner dreizehn Opern, die Peter Eötvös in ungarischer Sprache schrieb. Zusammen mit seiner Librettistin Mari Mezei sondierte er zuvor mehr als 40 Geschichten und Filme und fand seinen Stoff schließlich in dem Roman Melancholie des Widerstands von László Krasznahorkai. Das Buch kam 1989 heraus, im Jahr des Mauerfalls und des Zusammenbruchs der alten sowjetischen Hegemonie in Osteuropa. Auf der gleichen Geschichte beruht auch der Film Die Werckmeisterschen Harmonien (Werckmeister harmóniák/Werckmeister Harmonies) des ungarischen Regisseurs Béla Tarr (2000).
Zum Inhalt der Oper Valuska nach dem Roman Melancholie des Widerstands:
Die Bewohner einer Kleinstadt sind entsetzt über die zunehmenden Anzeichen einer drohenden Katastrophe und die wachsenden Müllberge auf den Straßen. Die Verwirrung wird durch die nächtliche Ankunft eines Wanderzirkus mit dem größten ausgestopften Riesenwal der Welt und die Anwesenheit einer wachsenden Menge von Fremden, die schweigend warten, weiter verschärft. Zu der kleinen Zirkustruppe, die zunächst nur aus dem Besitzer, der sich selbst als „Direktor“ bezeichnet, und seinem Assistenten zu bestehen scheint, gehört auch ein mysteriöser, entstellter Zwerg, der sich Prinz nennt.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht der unschuldige und wohlmeinende Dorftrottel János Valuska (Valuschka), der Zeitungen für die Post ausliefert. Naiv fasziniert von der majestätischen Ordnung des Universums predigt er den apathischen Arbeitern, die die örtliche Kneipe besuchen, von den unglaublichen Wundern, die er gesehen hat.
Valuska bringt dem pensionierten Professor jeden Tag das Mittagessen, für den er auch andere Besorgungen mit liebevoller Sorgfalt erledigt.
Die getrennt lebende Frau des Professors, Frau Tünde, die Bürgermeisterin der Stadt, stürzt sich in die Organisation der von ihr ins Leben gerufenen Bewegung „Es Grünt So Grün“. Um ihren Einfluss zu vergrößern, funktionalisiert sie den Zirkus. Der Star, der dämonische Zwergenprinz, soll den verärgerten Barbarenmob zur Vernichtung anstacheln.
Das Chaos beginnt mit unerbittlichen Plünderungen, Brandstiftungen und Morden, die nur um ihrer selbst willen begangen werden. Die Lust an der sinnlosen Verwüstung erfasst auch Valuska, der unfreiwillig ein Mitglied der gewalttätigen Menge wird.
Das Militär beendet das Chaos, aber auf die Wiederherstellung der Ordnung folgt eine neue und raffiniertere Form des Terrors. Die Stadt gerät unter die Kontrolle eines betrügerischen politischen Regimes, das Frau Tünde anführt.
Valuska wird bei einer Fahndung gefangen genommen. Frau Tünde befreit ihn, indem sie ihn zu einem Narren erklärt. Der Professor kommt jeden Tag, um Valuska in der Nervenheilanstalt zu besuchen, nur um jedes Mal festzustellen, dass sein ehemaliger Helfer sich weigert, ein Wort zu sagen, da er sowohl den Glauben an die kosmische Ordnung als auch seinen Glauben an die Magie der Welt verloren hat.
Kinga Keszthelyi, Mari Mezei 2022
„Valuska, der reinherzige junge Mann, wird im Schatten eines Wals Opfer einer manipulativen Gesellschaft“ (Peter Eötvös).
Orchesterbesetzung
Personenbesetzung
Weitere Informationen
Magyar Állami Operaház
Musikalische Leitung: Kálmán Szennai · Magyar Állami Operaház Zenekara · Magyar Állami Operaház Énekkara
Inszenierung: Bence Varga · Kostüme: Huszár Kató · Bühnenbild: Botond Devich
(szenisch)