Werk der Woche – Ernst Toch: Die Prinzessin auf der Erbse

Ein Mädchen muss brav und lieb sein? Ganz und gar nicht. Die Prinzessin in der Kinderoper Die Prinzessin auf der Erbse von Ernst Toch hat ihren eigenen Kopf. Aufgeführt wird das freche Stück ab dem 02.02.2024 in der BlackBox des Landestheaters Linz. Ingmar Beck dirigiert das Bruckner Orchester, Regie führt Martin Philipp.

Ernst Toch hat eine ganz besondere Musik für den seltsamen Königshof komponiert. Dort muss eine fremde Prinzessin erst einen gemeinen Test bestehen, bevor sie den Prinzen heiraten darf. Die Musik erzählt von den Gefühlen, die die Menschen heraussingen müssen, und macht sich dabei ein bisschen lustig darüber. Die Erwachsenen in diesem Schloss verstecken eine winzige Erbse unter einem Matratzenhaufen, um die Empfindlichkeit der fremden Prinzessin zu prüfen und herauszufinden, ob sie wirklich blaues Blut hat. Das ist wirklich ziemlich lächerlich! 

Die Prinzessin auf der Erbse von Ernst Toch: Charakter vor Herkunft

Denn mal ehrlich: Es geht doch um die Menschen selbst und nicht um ihre Herkunft, oder? Das findet auch der König. Und so hofft er, dass sein Sohn und die fremde Prinzessin am Ende einfach heiraten können – und ihr Glück nicht auf alte Regeln und seltsame Erbsentests gründen.

Es dürfte wenige heitere Opern unseres Jahrhunderts geben, in denen der Text so phantasiereich, so psychologisch vertieft, mit so treffender und zugleich diskreter Ironie gestaltet wurde wie hier von Toch. Die Prinzessin gehört zum vergnüglichsten Musiktheater dieses Genres, das sich denken läßt. (Österreichische Musikzeitschrift)

Am Tag vor der Premiere gibt es am Landestheater Linz einen "Bühne frei!"-Kinderworkshop. Insgesamt wird Die Prinzessin auf der Erbse dort in 18 Vorstellungen bis zum 03.03.2024 zu sehen sein.

Links:

Ernst Toch: Komponistenprofil

Die Prinzessin auf der Erbse: Werkdetails und Online-Partitur

Website Landestheater Linz 

Illustration: erstellt mit künstlicher Intelligenz / Adobe Firefly