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Werk der Woche – Thierry Pécou: Stalker

Postapokalyptische Szenerie in einer gotischen Kirche: Die Oper Stalker von Thierry Pécou beschreitet ganz neue Wege des Musiktheaters und ist ab dem 22.05.2024 in der Abteikirche St-Ouen in Rouen zu erleben. Die Uraufführung im Rahmen des Festivals "Normandie Impressionniste and Curieux Printemps" wird vom Ensemble Variances unter der Leitung des Komponisten dargeboten.

Als Grundlage für sein neues Werk wählte Pécou den dystopischen Science-Fiction-Roman mit demselben Titel der Brüder Arkadi und Boris Strugazki aus dem Jahr 1971. Weltberühmt wurde die acht Jahre später veröffentlichte Filmumsetzung des Regisseurs Andrei Tarkowskij, der sich weit von der Romanvorlage entfernte, die Chronologie der Handlung auflöste und andere Themen in den Vordergrund stellte. Pécou orientiert sich in seiner Musiktheater-Adaption von Stalker ebenfalls an Tarkowskijs Film, wobei er die Handlung verknappt und philosophische Einlagen sowie ironischen Humor aus dem Buch der Brüder Strugazki einfügt. 

Stalker von Thierry Pécou: Augmented Reality im Musiktheater für neue Hörerfahrung

Stalker ist eine immersive Höroper, bei der das Publikum mit Kopfhörern ausgestattet umherwandern soll. Die Handlung versetzt uns in eine aus der Zeit gefallene Gegenwart: Die Erde wurde von einer außerirdischen Zivilisation heimgesucht. Die vom Militär verlassene und abgeriegelte Kontaktzone ist der Schauplatz tödlicher paranormaler Phänomene. In ihrem Zentrum soll eine Kammer existieren: Wer sie betritt, dem wird ein lang gehegter Wunsch erfüllt. Ein angesehener Wissenschaftler und ein erfolgreicher Schriftsteller bezahlen einen Stalker, eine Art mystischen Führer und Kenner der Zone, der sie zur Kammer führen soll.

Stalker hat die Idee, eine neue Operngattung zu konzipieren. Diese soll sich von dem traditionellen lyrischen Theater lösen und sich einer fragmentierteren Form zuwenden. Im Zentrum steht die Suche nach der Funktion von Raum und Zeit. Das Publikum soll nicht mehr streng frontal positioniert sein, sondern beim Wandern in einen immersiven Klangfluss versetzt werden. Während Stalker in unterschiedlichen Lebensräumen unterwegs ist, wechseln die Szenen zwischen Nähe und Distanz. Die akustische Wahrnehmung ist dabei durch ein Audio-Headset-System gewährleistet, welches allen Zuschauer:innen zur Verfügung gestellt wird. (Thierry Pécou)

Nach zwei Aufführungen in der gotischen Abteikirche St-Ouen wechselt die Produktion an andere spektakuläre Orte in der Normande: Im früheren Luftschiff-Hangar in Ecausseville ist Stalker am 29.08. und in der Ruine der Spinnerei Levavasseur am 31.08. zu erleben.

 

Weitere Informationen:

Thierry Pécou: Komponistenprofil

Stalker: Werkdetails und Online-Partitur 

Website Ensemble Variances 

 

Illustration: Erstellt mit künstlicher Intelligenz / Adobe Firefly
Foto Thierry Pécou: Cyrille Guir

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