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Werk der Woche – Erich Wolfgang Korngold: Das Wunder der Heliane

Die Wiederentdeckung setzt sich fort: Erich Wolfgang Korngolds lange Zeit vergessene Oper Das Wunder der Heliane hat in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt. Eine neue Version des Stücks wird nun uraufgeführt: Die Nederlandse Reisopera präsentiert Das Wunder der Heliane in einer Fassung für mittelgroßes Orchester von Fergus McAlpine. Damit können auch kleinere Opernhäuser das Stück aufführen. Am 30. September findet die Premiere in Enschede statt.

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Werk der Woche – Erich Wolfgang Korngold: Symphonie in Fis

Die Symphonie in Fis von Erich Wolfgang Korngold ist seine erste und einzige vollendete Symphonie. Geschrieben im amerikanischen Exil, ist sie das größte orchestrale Werk des ursprünglich Komponisten österreichischer Herkunft. Am 02., 03. und 04. November spielen die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Kirill Petrenko in der Berliner Philharmonie. In den folgenden Wochen nimmt das Orchester das Werk auf seine Tour in die USA mit und spielt es in New York City, Boston, Ann Arbor und Naples.

 

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Werk der Woche – Erich Wolfgang Korngold: Violanta

Am 21. Januar 2020 wird die Oper Violanta von Erich Wolfgang Korngold erstmals in Italien aufgeführt werden. Bei der Produktion am Teatro Regio Torino dirigiert Pinchas Steinberg, Pier Luigi Pizzi führt Regie.

Korngold komponierte die Oper in einem Akt im Alter von 17 Jahren und stellte sie 1915 fertig. Zu den ersten Hörern des Werkes im privaten Rahmen gehörte der Intendant des Münchener Hoftheaters, Clemens von Franckenstein, der 1916 die Uraufführung an der renommierten Bühne der Bayerischen Landeshauptstadt initiierte. Die Handlung der Oper nach dem Libretto von Hans Müller-Einigen spielt im Venedig des 15. Jahrhunderts. Es ist Karneval. Simone Trovai, der Hauptmann der Venezianischen Republik, ruft seine Soldaten zur Ordnung und schickt seine Mägde auf die Suche nach seiner Gemahlin Violanta, die sich in das bunte Treiben gestürzt hat…

Erich Wolfgang Korngold – Violanta: Karneval in Venedig

Die Verbindung zwischen Liebe und Tod kommt im Karnevalslied zum Ausdruck, das sich wie ein Leitmotiv durch das gesamte Stück zieht. Die Feiernden singen es ausgelassen, aus Violantas Mund klingt es hingegen bedrohlich. Und kündet es mit den Worten „aus den Gräbern selbst die Toten tanzen heute Brust an Brust“ nicht schon zu Beginn von einer Bluttat?

Musik ist Musik, ob sie für die Bühne, das Dirigentenpult oder fürs Kino ist. Die Form mag sich ändern, die Art, sie zu notieren, mag unterschiedlich sein, aber der Komponist darf keinerlei Zugeständnisse machen in Bezug auf das, was er für seine eigene musikalische Überzeugung hält. – Erich Wolfgang Korngold

Bis zum 28. Januar werden vier weitere Aufführungen von Violanta im Teatro Regio Torino (Italien) folgen. Die nächsten Korngold-Opernpremieren werden im April zwei Produktionen von Die tote Stadt in Schwerin und Ostrava sein.

Werk der Woche - Erich Wolfgang Korngold: Das Wunder der Heliane

Erich Wolfgang Korngolds lange vergessene Oper Das Wunder der Heliane wird seit einigen Jahren wiederentdeckt. Das belegen Aufführungen unter anderem in Brno, Gent und Freiburg. Die letztjährige Produktion der Deutschen Oper Berlin wurde von der Zeitschrift Opernwelt sogar als „Wiederentdeckung des Jahres“ ausgezeichnet und ist seit kurzem auf DVD und Blu-Ray erhältlich. Der nächste Höhepunkt in der Rezeptionsgeschichte der Oper ist nun ihre amerikanische Erstaufführung am 26. Juli 2019 beim Bard Music Festival in Annadale-on-Hudson im Bundesstaat New York, das unter dem Motto „Korngold and His World“ steht. Es spielt The American Symphony Orchestra unter der Leitung von Leon Botstein, Regie führt Christian Räth.



Mit Das Wunder der Heliane wollte Korngold an seinen Erfolgsoper Die tote Stadt anschließen, die 1920 uraufgeführt wurde und in den Folgejahren viele Aufführungen im euroamerikanischen Raum erlebte. Die Heliane-Uraufführung 1927 in Hamburg war ein Erfolg, jedoch wurden weitere Aufführungen sehr gemischt aufgenommen. Nachdem Korngolds Musik in Deutschland von den Nationalsozialisten mit einem Aufführungsverbot belegt wurde, geriet sie schnell in Vergessenheit.

Heliane ist die Frau eines tyrannischen Herrschers, den sie jedoch nicht liebt. Als sie einen Fremden in der Nacht vor dessen Hinrichtung seiner Todeszelle trösten will, verliebt sie sich in den Gefangenen. Doch diese Liebe wird publik und man verurteilt auch Heliane zum Tod, woraufhin der Fremde Suizid begeht. Heliane wird vor die Wahl gestellt: Sie kann ihre Hinrichtung umgehen, wenn sie ihre Liebe zum Fremden leugnet und ihn als Zeichen dafür zum Leben erweckt. Doch Heliane bleibt bei der Wahrheit und verleugnet ihre Liebe nicht. Als das Volk sie schließlich töten will, erwacht der Fremde mit einem Donnerschlag zum Leben und erlöst fahren beide gemeinsam in den Himmel auf – die Liebe siegt über den Tod und die Herrschaft des Tyrannen ist gebrochen.

Die Figur der Heliane wird in der Oper als Heilige stilisiert, was schon im Titel Die Heilige des der Oper zugrunde liegenden Dramas von Hans Kaltneker angelegt ist. Zusammen mit ihrem Geliebten symbolisiert sie die wahrhaftige, reine Liebe, die in der Lage ist, die Schreckensherrschaft ihres Mannes zu brechen. Zwar ist keines der in der Oper verwendeten Symbole neu auf der Opernbühne, aber mit ihrer mystisch überladenen Handlung bricht Das Wunder der Heliane mit den Konventionen ihrer Entstehungszeit, in der realistische Sujets bevorzugt wurden.

Erich Wolfgang Korngold: Das Wunder der Heliane – Spätromantische Huldigung der Liebe


Orgel, Gitarre und Fanfarentrompeten sind nur einige der selten genutzten Instrumente, die Korngold in die sehr große Orchesterbesetzung eingebaut hat. Diese benötigt er in seiner Oper für eine expressive und hochemotionale Klangsprache, die mit ihren Effekten auf Filmmusik vorausdeutet – Korngolds spätere Karriere in Hollywood mag hier schon vorgezeichnet sein.
Das glaubhafte „Wunder der Heliane“ ist ihre Musik. Sie überflutet das Textbuch, wogt durch die Akte, reißt die Szene mit sich und das Gerümpel der Dramaturgie. Sie schüttet Melodien in die Figuren, dass sie an Gesang überquellen. - Kritikerin Elsa Bienenfeld nach der Wiener Erstaufführung 1927

Nicht zuletzt hat auch Korngolds vielfältige Orchestrierung einen großen Anteil an der Sogwirkung, die das Stück entfaltet. So sind die unterschiedlichen Charaktere und Stimmungen schon in der Orchestrierung abgebildet, die wechselnd hart, schroff und dramatisch oder weich und warm erscheint. Die Harmonik bewegt sich an den Grenzen der Tonalität, etwa wenn Korngold weit entfernte Tonarten verbindet und mit den entstehenden Klangwirkungen arbeitet oder wenn er bitonal mehrere musikalische Ebenen schichtet.

Beim Bard Music Festival des Fisher Center for the Performing Arts wird Das Wunder der Heliane noch an vier weiteren Abenden gespielt. Außerdem werden bei „Korngold and His World“ viele andere Werke des Komponisten zu hören sein, unter anderem Filmmusik, Die tote Stadt, die Symphonie in Fis, das Cello Concerto in C und das Klavierkonzert in Cis. Dazu gibt es Vorträge, Filmvorführungen und Diskussionsrunden.

 

 

Foto: Uraufführung 1927 an der Hamburgischen Staatsoper

Werk der Woche – Erich Wolfgang Korngold: Die tote Stadt

Erich Wolfgang Korngolds Oper Die tote Stadt wird am 28. Mai 2019 zum ersten Mal am Teatro alla Scala in Mailand aufgeführt. Die beiden Hauptrollen der psychologisch tiefgründigen Oper sind mit Asmik Grigorian als Marietta und Klaus Florian Vogt als Paul prominent besetzt. Die musikalische Leitung liegt bei Alan Gilbert, die Inszenierung stammt von Graham Vick.



Die Oper ist an den Roman Bruges-la-morte von Georges Rodenbach angelehnt und von Hans Müller, Korngolds Vater Julius Korngold und dem Komponisten selbst für die Opernbühne bearbeitet. Nach vierjähriger Kompositionsarbeit erlebte Die tote Stadt am Abend des 4. Dezember 1920 ihre Uraufführung, zeitgleich an den Opernhäusern in Hamburg und Köln. Für den gerade einmal 23-jährigen Komponisten wurde das Werk zu einem überwältigenden Erfolg. Unmittelbar nach der Uraufführung wurde es an vielen weiteren Opernhäusern aufgeführt, unter anderem 1921 an der Metropolitan Opera in New York als erste deutschsprachige Oper nach dem Ersten Weltkrieg. Nachdem das Stück von den Nationalsozialisten von den Spielplänen entfernt wurde, geriet es in Vergessenheit; seit den 1960er Jahren wurde die Oper wieder vermehrt aufgeführt.

Die Handlung porträtiert Paul, der in seiner Trauer um seine früh verstorbene Ehefrau Marie immer mehr den Bezug zur Realität verliert. Er flüchtet sich in die Erinnerung an Marie und hat in seiner Wohnung in Brügge dazu sogar einen Schrein mit Erinnerungsstücken errichtet. Als er die Tänzerin Marietta kennenlernt, verliebt er sich in sie, meint er doch, in ihr seine verstorbene Ehefrau wiederzuentdecken. Pauls Trauer wird immer obsessiver und führt in scheinbar unausweichlich in die Katastrophe.

Erich Wolfgang Korngold: Die tote Stadt – Opernerfolg der 1920er Jahre


Die Oper arbeitet mit außergewöhnlichen theatralen Mitteln. So gibt es eine „Oper in der Oper“, in der Marietta in einem Ballett aus Robert le Diable von Giacomo Meyerbeer tanzt. Außerdem verschwimmen in einer Traumsequenz Fiktion und Realität ineinander, was der Oper eine weitere Ebene hinzufügt. All dies verarbeitet Korngold in einer Musik, die die Grenzen der spätromantischen Tonsprache ausreizt. Darin lotet der Komponist die psychischen Abgründe seines Protagonisten aus und hat gleichzeitig Raum für strahlende Melodien wie bei den unsterblichen Nummern „Glück, das mir verblieb“ oder „Mein Sehnen, mein Wähnen“.
Wenn man bedenkt, dass Korngolds Schaffen nach seinem Tod lange Zeit auf sein eindrucksvolles Wirken im Bereich der Filmmusik reduziert wurde, muss man feststellen, dass sich dieselbe kompositorische Meisterschaft, dieselbe meisterhafte Orchestrationskunst und dasselbe theatrale Gespür, das seine Filmmusik kennzeichnet, nicht erst in Hollywood zur Blüte reifte, sondern bereits in seinen Musiktheaterwerken zu finden ist [...]. – Maximilian Hagemeyer in einem Einführungstext zu Die tote Stadt

 Aktuell steht Die tote Stadt am Theater Bremen auf dem Spielplan, Vorstellungen gibt es unter anderem am 29. Mai und am 2. Juni 2019. Ab 31. Mai 2019 wird die Oper an der Semperoper in Dresden wieder aufgenommen und am 16. Juni 2019 feiert eine Neuinszenierung in Wuppertal Premiere. Und auch in der kommenden Saison wird Korngolds Oper mehrfach aufgeführt, feiert im Oktober 2019 in Helsinki und im November 2019 an der Bayerischen Staatsoper Premiere. Ein weiteres Highlight ist die Aufführung am 18. August 2019 im Bundesstaat New York im Rahmen des Bard Music Festival, das sich unter dem Motto "Korngold and His World“ dem Schaffen Erich Wolfgang Korngolds widmet und die Amerikanische Erstaufführung seiner Oper Das Wunder der Heliane auf die Bühne bringt.

 

 

Foto: Teatro alla Scala / Marco Brescia & Rudy Amisano

Werk der Woche - Erich Wolfgang Korngold: The Sea Hawk

Der Hollywood-Abenteuerfilm The Sea Hawk aus dem Jahr 1940 handelt von wilden Seeschlachten, mutigen Freibeutern und prunkvollen Königshäusern, von rasselnden Säbeln und krachenden Pistolen. Den musikalischen Rahmen für diese monumentale Szenerie gestaltete der Komponist Erich Wolfgang Korngold. Heutzutage ist die spannende Filmmusik oft im Konzert zu hören, so unter anderem am 3. April 2019 in Kaiserslautern mit dem Orchester des Pfalztheaters unter der Leitung von Uwe Sandner und am 7. April 2019 im britischen Royal Tunbridge Wells mit dem dortigen Symphony Orchestra und dem Dirigenten Roderick Dunk.

Der österreichische Komponist Erich Wolfgang Korngold hatte im frühen 20. Jahrhundert großen Erfolg mit seinen Opern, allen voran mit Die tote Stadt. Nachdem er 1934 mit seiner Familie in die USA emigrierte, wurde Korngold zu einem der gefragtesten Komponisten in Hollywood. Er schrieb die Musiken für rund 20 Filme und wurde zweimal mit dem Oscar ausgezeichnet. Bis heute ist Korngolds Kompositionsstil prägend für die Gattung der sinfonischen Filmmusik. Für die Film-Experten von CineFix gilt die Musik von The Sea Hawk sogar als Nummer 1 der „Top 10 Scores of All Time“.

Filmstar Errol Flynn mimt in The Sea Hawk (deutscher Titel: Der Herr der sieben Meere) den Freibeuter Geoffrey Thorpe, dessen Geschichte an die Biografie des englischen Seefahrers Sir Francis Drake angelehnt ist. Vor dem Hintergrund des Krieges zwischen den beiden Seemächten Spanien und England im späten 16. Jahrhundert kämpft Thorpe in dem Film von Regisseur Michael Curtiz im Auftrag der britischen Krone gegen die Spanier. Nach vielen Verwicklungen gelingt es Thorpe, die britischen Streitkräfte vor einem verheerenden Angriff der spanischen Armada zu warnen, was gemeinhin als Metapher auf den gerade entflammenden Zweiten Weltkrieg und die deutschen Aggressionen interpretiert wird. Thorpe wird nach der geglückten Rettung seiner Heimat von Königin Elizabeth I. reich belohnt.

Erich Wolfgang Korngold: The Sea Hawk – musikalischer Rahmen für ein filmisches Seeabenteuer


Mit seiner Filmmusik knüpft Korngold an seine vorherigen kompositorischen Erfahrungen im Bereich von Opern- und Schauspielmusik an. So verwendet er auch weiterhin die Leitmotivtechnik, um bestimmte Figuren, Situationen und Assoziationen musikalisch zu kennzeichnen. Die spätromantische Harmonik und der Einsatz von einem groß besetzten Sinfonieorchester ermöglichen eine ausdrucksstarke und effektvolle Klanggestaltung in der Tradition von Wagner und Strauss, mit der Korngold das im Film Sichtbare auf der emotionalen Ebene der Musik verstärkt.
Musik ist Musik, ob sie für die Bühne, das Dirigentenpult oder fürs Kino ist. Die Form mag sich ändern, die Art, sie zu notieren, mag unterschiedlich sein, aber der Komponist darf keinerlei Zugeständnisse machen in Bezug auf das, was er für seine eigene musikalische Überzeugung hält. – Erich Wolfgang Korngold

Die Filmmusik Korngolds ist auch ohne bewegte Bild als eigenständige und kurzweilige Instrumentalmusik tragfähig. Bei Schott gibt es dazu zwei Varianten der Musik zu The Sea Hawk für den Konzertsaal: das ikonische Hauptthema als 6-minütiges Theme from the motion picture und eine umfangreichere 17-minütige Suite, die von Patrick Russ aus der Filmmusik zusammengestellt wurde. Beim Konzert in Kaiserslautern kann man die Korngoldsche Filmmusik gleich doppelt erleben, denn neben The Sea Hawk wird dort auch die Fanfare aus dem Film Kings Row gespielt, die unüberhörbar Inspiration für spätere Blockbuster wie Superman und Star Wars lieferte. Im Bürgersaal Stadtbergen ist am 7. April 2019 die Symphonische Suite zu The Adventures of Robin Hood zu erleben. Und das bekannte Konzert D-Dur für Violine und Orchester, in dem Korngold aus seinen Filmmusiken zitiert, wird am 4. und 5. April 2019 vom Nationalen Estnischen Symphonieorchester in Tarto und Tallinn aufgeführt.

 

Werk der Woche – Erich Wolfgang Korngold: Der Ring des Polykrates

Am 9. Februar ist Erich Wolfgang Korngolds Oper Der Ring des Polykrates erstmals in den Vereinigten Staaten zu sehen. Der Einakter wird im Winspear Opera House in Dallas, TX, in der Inszenierung von Peter Kazaras und unter der musikalischen Leitung von Emmanuel Villaume aufgeführt. Den Abend vervollständigt Korngolds berühmtes Konzert D-Dur für Violine und Orchester.

Mit Der Ring des Polykrates vollendete Korngold 1914 im Alter von nur 16 Jahren seine erste Oper. Bereits mit 10 Jahren hatte er mit der Suche nach einem geeigneten Opernstoff begonnen und war auf Heinrich Tewels gleichnamiges Lustspiel gestoßen, das die Grundlage für die heitere Spieloper bilden sollte. Das Libretto verfassten Leo Hirschfeld und Julius Korngold, der Vater des Komponisten und zu dieser Zeit angesehener Musikkritiker in Wien. Da der ca. 50-minütige Einakter allein nicht abendfüllend ist, kam das Werk erst 1916 zusammen mit Korngolds tragischer Oper Violanta am Hoftheater München zur Uraufführung.

Erich Wolfgang Korngold – Der Ring des Polykrates: Parodie eines antiken Stoffes


Teweles Lustspiel, auf dem die Oper basiert, ist eine ins 18. Jahrhundert verlegte Parodie auf die antike Geschichte des König Polykrates. Dessen maßloses Glück forderte den Neid der Götter heraus und sollte durch ein Opfer aufgewogen werden. Überliefert ist der antike Stoff durch eine Ballade Schillers. Diese bildet in Korngolds Lustspiel den Auslöser für den Streit zwischen zwei Eheleuten: Dem sächsischen Hofkapellmeister Wilhelm wird von seinem Freund Peter Vogel geraten, ebenso wie Polykrates ein Opfer zu bringen, um sein Glück zu bewahren. Dies hat nicht nur Folgen für dessen Ehe, sondern auch für die Liebesbeziehung zwischen zwei seiner Bediensteten. Der heitere Einakter stellte im 20. Jahrhundert eine beliebte deutsche Spieloper dar, die mehrmals im Zusammenhang mit Violanta aufgeführt wurde.
Sofort schritt, sprang auch Erich mit aller Arbeitslust an die Komposition […]. Merkwürdig sichere Gebilde in freiem, leichtem, witzig charakterisierendem Lustspielton entstanden da, mit kunstreicher Harmonik und Melodik, mit lebensvollen Scherzi, beschwingten Ensembles wie auch Stimmungen gemütvoller Lyrik. – Julius Korngold

Neben Korngolds berühmter Oper Die tote Stadt sind nun auch seine unbekannteren, jedoch nicht minder wertvollen Bühnenwerke immer häufiger auf den Spielplänen zu finden: Nach den Aufführungen von Der Ring des Polykrates in Dallas ist ab dem 18. März seine große Oper Das Wunder der Heliane an der Deutschen Oper Berlin zu sehen.

Werk der Woche – Erich Wolfgang Korngold: The Adventures of Robin Hood

The Adventures of Robin Hood mit Musik von Erich Wolfgang Korngold gilt als Klassiker der Filmgeschichte. In seinem Filmmusik-Konzert spielt das Bournemouth Symphony Orchestra am 9. März 2017 die Symphonische Suite aus diesem mit drei Oscars ausgezeichneten  Abenteuerfilm.



Zu insgesamt 18 Filmen steuerte Korngold die Musik bei. Er avancierte zu einem der gefragtesten Filmmusikkomponisten aller Zeiten und perfektionierte als Hauskomponist der Warner Brothers Studios die Gattung der symphonischen Filmmusik. Dafür wurde er fünfmal für den Oscar nominiert. 1936 erhielt er den begehrten Preis für seine Musik zu Anthony Adverse und 1938 auch fürThe Adventures of Robin Hood. Korngold läutete mit seinem Schaffen eine neue Ära in Hollywood ein. Anstelle des bloßen Begleitens bildet Musik eine eigenständige Ebene und kommentiert, widerlegt oder intensiviert das visuelle Geschehen. Gleichzeitig stattet Korngold mit wagnerischer Leitmotiv-Technik Charaktere oder Szenen mit individueller Klanglichkeit aus.

Korngolds The Adventures of Robin Hood: Ein Wiener in Hollywood


Als Korngold die Arbeit an der Filmmusik zu The Adventures of Robin Hood aufnahm, galt er in Hollywood bereits als gefragt Komponist, der mit Werken wie Captain Blood von sich reden machte. The Adventures of Robin Hood stellte mit dem für die damalige Zeit ungeheuren Budget von zwei Millionen US-Dollar die vorigen Produktionen des Studios in den Schatten. Da ihm anfangs noch kein Skript vorlag, recherchierte Korngold in Wiener Bibliotheken über den Robin Hood-Stoff. Auch verwendete er in dieser Filmmusik Elemente eines seiner früheren Werke, der Symphonischen Ouvertüre ("Sursum Corda!").

Seit 2015 vertreibt Schott Music exklusiv die "Erich Wolfgang Korngold – Warner Chappell Library". Hier finden sich neben der Filmmusik zu The Adventures of Robin Hood auch weitere Klassiker der Filmgeschichte, wie Captain Blood, The Prince and the Pauper und The Sea Hawk.

Weitere Konzerte des Bournemouth Symphony Orchestra unter dem Motto "Heroes & Legends. More Music from the Movies" folgen am 10. und 11. März, sowie am 22. April. Bei den Hofer Symphonikern steht am 16. März Korngolds Musik aus The Sea Hawk auf dem Programm.

 

Foto: Warner Bros. / Deutsches Filminstitut - DIF e.V., Wiesbaden

Werk der Woche: Erich Wolfgang Korngold – Das Wunder der Heliane

Im Mai 2017 wäre Erich Wolfgang Korngold 120 Jahre alt geworden. Als Würdigung seines musikalischen Schaffens wird in der Volksoper Wien seine Oper Das Wunder der Heliane konzertant aufgeführt. Die musikalische Leitung hat Jac van Steen.



Die Oper handelt von einem tyrannischen Herrscher, der seinem Volk jegliche Freude untersagt. Ein Mann aus der Fremde tritt auf  und versetzt das Volk mit seiner Friedensbotschaft in Unruhe. Doch noch bevor es zu einem Aufstand kommt, wird der Fremde gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Heliane, die Gattin des Herrschers, erscheint, um ihn zu trösten. Dabei entwickeln die beiden Gefühle füreinander. Als Heliane sich zum Gebet zurückziehen will, kehrt der Herrscher noch einmal zurück zu dem Gefangenen und entdeckt Heliane bei ihm. Der Herrscher vermutet, sie beim Ehebruch erwischt zu haben und stellt sie vor Gericht, wo auch auf sie ein Todesurteil wartet. Wahrend des Prozesses ersticht sich der Fremde jedoch und kann nun nicht mehr gegen Heliane aussagen. Wutentbrannt beschließt der Herrscher, dass nur noch ein Gottesurteil Heliane vor dem Tod bewahren kann: Wenn sie es schafft, den Fremden von den Toten auferstehen zu lassen und somit ihre Unschuld beweist, soll Helianes Todesurteil aufgehoben werden. Durch ihr Liebesgeständnis zu dem Fremden geschieht das Wunder: Der Fremde kehrt tatsächlich zu den Lebenden zurück. Der Herrscher bleibt alleine in der Welt der Freudlosigkeit zurück, denn Heliane und der Fremde vereinen sich im gemeinsamen Tod.

Korngolds Das Wunder der Heliane: Selig sind die Liebenden


Das Wunder der Heliane hat Korngold nach einer längeren Schaffenspause geschrieben. Er befand es später für seine größte Komposition. Er habe in diese Oper alles hineingelegt, was ihn bewegte. So herrscht im Orchester eine große Klangfülle, die sich durch die vielen Klangfarben ständig erweitert. Das Werk ist von Korngolds typisch wienerisch-lyrischer Melodik geprägt und weist dazu Einflüsse der Musik von Richard Strauss auf.
Ich verschließe mich keineswegs gegen die harmonischen Bereicherungen, die wir etwa Schönberg verdanken, aber ich verzichte deshalb nicht auf die eminenten Ausdrucksmöglichkeiten der „alten Musik“. Mein Glaubensbekenntnis heißt: Der Einfall. Wie könnte wohl auf die Dauer auch die künstlichste Konstruktion, die exakteste Musikmathematik triumphieren über die Urkraft des Einfalls! - Erich Wolfgang Korngold

Das Wunder der Heliane wurde bereits am Samstag, dem 28. Januar in Wien aufgeführt. Es folgen zwei weitere Konzerte am Donnerstag, dem 2., und Sonntag, dem 5. Februar. Ebenfalls konzertant wird die Oper im Juli  noch in Freiburg aufgeführt. In der kommenden Spielzeit ist sie szenisch unter anderem in Antwerpen zu sehen.

 

Foto: Hans-Jürgen Brehm-Seufert, Pfalztheater Kaiserslautern 2010