Stimme wird Instrument des Jahres 2025
- 07.01.2025
Jede Stimme ist einzigartig und spiegelt die individuelle Persönlichkeit wider. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis das älteste und universellste Instrument der Menschheit zum "Instrument des Jahres" gekürt wird. Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein wählt seit 2008 jedes Jahr ein Instrument des Jahres. Traditionell wird das gewählte Instrument mit zahlreichen Aktionen und Konzerten gefeiert.
Anders als bei klassischen Musikinstrumenten wie der Violine oder dem Klavier wird die Stimme direkt im Körper erzeugt. Sie ist Ausdruck unserer Persönlichkeit, denn keine zwei Stimmen klingen exakt gleich. Dabei ist die Stimme enorm wandelbar: Von sanften Tönen eines Wiegenliedes bis hin zu dramatischen Opernarien – die Palette an Möglichkeiten ist unendlich.
Wie funktioniert singen in unserem Körper?
Singen ist ein komplexer Vorgang, der mehrere Teile des menschlichen Körpers involviert. Die Grundlage dazu ist der Luftstrom aus den Lungen. Sie bringen die Stimmlippen (auch Stimmbänder genannt) im Kehlkopf - durch Anspannen und Verengen - in Bewegung. Ihre Schwingung erzeugt dann, ganz ähnlich wie beim Anschlagen einer Gitarrensaite, den Ton. Je höher die Frequenz der Schwingung, desto höher der Ton. Durch die Resonanzräume in unserem Körper wird er zudem geformt und verstärkt. Die Stellung von Zunge, Gaumen und Lippen beeinflusst ebenfalls die Klangfarbe und Artikulation.
Singen ist gesund
Wer singt tut etwas für seine Gesundheit – zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Beim Singen beanspruchen wir circa 100 Muskel. Das wirkt sich nicht nur positiv auf unseren Kreislauf aus (dafür reichen bereits 15 Minuten Singen), sondern auch auf unser Immunsystem. Der Körper produziert nach rund 60 Minuten Singen deutlich mehr Immun-Botenstoffe als zuvor und kann sich somit besser gegen Viren wehren. Das fand ein Forscherteam um die britische Biopsychologin Daisy Fancourt heraus. Auch als natürliches Antidepressivum kann Singen positive Effekte haben. Studien, die mit professionellen Sänger:innen durchgeführt wurden, lassen darauf schließen, dass Menschen, die viel singen sich besser fühlen und entspannter sind. Den Grund dafür fand ein schwedisches Forscherteam heraus: Während wir singen, schüttet unser Körper vermehrt das "Kuschelhormon" Oxytocin aus.