Carl Orff und Paul Leonhard Schäffer: Carmina Burana

Carmina Burana von Carl Orff – zweifellos eines der beliebtesten sinfonischen Chorwerke. Paul Leonhard Schäffers neue, reduzierte Fassung bietet auch kleinen Ensembles die Möglichkeit das üblicherweise groß besetzte Werk aufzuführen, den “Originalklang” im Kleineren zu reproduzieren. Schäffers Fassung wird erstmals am 19. Juni 2022 im Schweizerischen Visp zu hören sein, aufgeführt vom Oberwalliser Vokalensemble sowie dem Chaarts Ensemble unter Leitung von Hansruedi Kämpfen. Eine weitere Aufführung folgt am 25. Juni 2022 in Boswil.

Carmina Burana von Carl Orff in reduzierter Fassung – das Große im Kleineren

Orffs 1936 komponierte und im Juni 1937 in Frankfurt am Main uraufgeführte szenische Kantate Carmina Burana besteht aus 25 Liedern (lat. “carmina”), die Orff mit Hilfe des Bamberger Archivrats Michel Hofmann aus einer Sammlung mittelalterlicher Texte auswählte. Die Lieder berichten von allgemein menschlichen Themen: neben der Freude an Frühling, Liebe und Tanz unter anderem auch von einer recht derben Kneipenkultur. Anfang und Ende von Carmina Burana bildet der Chor O Fortuna, über den Hofmann schreibt:

Wie das menschliche Leben eingespannt ist in das eherne Gefüge des Schicksals, so steht auch am Anfang und am Ende der ganzen Kantate ein Chor an die launische Schicksalsgöttin […]; in der Musik spiegelt sich die unbeugsame Statik zeitloser Schicksals-Übermacht, aber auch der ungebrochene Daseinsmut derer, die vor ihr nicht verstummen, sondern sie beschwören, bannen und überwinden. Michel Hofmann

Nachdem es in den Konzertsälen in den vergangenen zwei Jahren eher still um Orff und seine Carmina Burana geworden war, findet das Werk nun zunehmend seinen Weg zurück auf die Bühnen von Konzert- und Opernhäusern. In den kommenden Wochen wird das Werk unter anderem in Duisburg, Luxemburg, im tschechischen Kroměříž und in Manchester gespielt.

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Foto: Gianni /Adobe Stock