• Qualität seit über 250 Jahren
  • Über 350 Partnerhändler weltweit
  • Sicher einkaufen mit Trusted Shop

"Macht Musik!"

Trompeter Martin Schädlich

Martin Schädlich ist Trompeter und seit vier Jahren Teil der Horn Section der RTL-Show „Let’s Dance“ . Wie sieht der Alltag eines Musikers aus, der Woche für Woche ein Millionenpublikum begeistert? Warum ausgerechnet der Quickstep und Jive seine Favoriten sind und wie er diese Stile mit seinen Trompetensoli zum Leben erweckt, hat er uns im Interview verraten.

Doch Martin Schädlichs Talent endet nicht im TV-Studio. Als engagierter Lehrer und Autor für Schott Music inspiriert er angehende Trompeterinnen und Trompeter mit seiner beliebten Trompetenschule „Trompete spielen – mein schönstes Hobby“. Egal, ob Anfänger oder fortgeschritten, Schädlichs Werke sind ein Muss für alle, die ihre Fähigkeiten verbessern und ihre musikalischen Träume verwirklichen möchten.

 

Auf und abseits der großen Show-Bühne

Sie gehören seit 4 Jahren zur Horn Section der RTL Show „Let’s Dance“. Wie kann man sich so einen typischen Aufzeichnungsalltag vorstellen?

Die Aufnahmen finden immer am Wochenende statt, damit die Tänzer dann die fertigen Songs bereits zum Training zu Beginn der Woche haben. Dieter Kirchenbauer und Wulf Hanses-Ketteler aus dem Rhein-Erft Kreis produzieren die Songs vor, so dass die Arrangements schon fertig arrangiert und eingespielt/eingesungen sind, wenn ich dazukomme. Nun variiert das weitere Vorgehen sehr stark. Manchmal heißt es: „Hier das ist der Song, spiele was schönes dazu und fülle den Song mit Leben“. Manchmal gibt es ausnotierte Parts, die ich dann einspiele oder es gibt kleine Passagen, die ich dann mit einem Trompetensolo fülle.

Haben Sie einen Lieblingstanz-Stil, für den Sie besonders gern Musik einspielen?

Quickstep und Jive zählen zu meinen Favorits beim Einspielen. Oft werden hier bekannte Big Band Nummern adaptiert und für die Tänzer personalisiert und als Trompeter spiele ich dann sowohl die Leadparts als auch kleine Solos ein. Hier kann ich oft kreativ auch mit verschiedenen Dämpfern experimentieren.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag abseits von TV-Produktionen aus?

Mein Leben als Musiker ist sehr bunt, so dass jede Woche anders aussieht und ich einen sehr abwechslungsreichen Arbeitsalltag genießen darf.

Prinzipiell gibt es 3 Säulen, die mein Leben prägen:

  • Als Lehrer arbeite ich sehr viel mit professionellen Blechbläserkollegen und helfe Ihnen dabei, das eigene Spiel nochmal grundlegend zu verbessern oder auch Spielkrisen, die leider sehr viele Musiker in Ihrem Leben mal durchleben, zu überwinden. Zudem begleite ich Jugendliche, die sich entschieden haben, Musik zum Beruf zu machen, auf Ihrem Weg zur Aufnahmeprüfung.
  • Als Trompeter spiele sich sehr viel solistisch, sowohl mit Orgel und Trompete als auch bei privaten Feiern oder mit meiner Cembalopartnerin Soline Guillon. Zudem helfe ich in Sinfonieorchestern aus, spiele regelmäßig Bühnenmusiken beim Beethoven Orchester Bonn oder spiele Big Band und Jazz-Gigs. Ein besonderes Herzensprojekt sind die Juliacum Brassers, unser Blechbläserquartett mit dem wir jedes Jahr 1-2 neue Konzertprogramme einstudieren. Dank der persönlichen Arrangements von Johannes Meures, hat das Ensemble ein ganz eigenes Repertoire mit vielen klanglichen Facetten. Das macht besonders viel Freude.
  • Als Dirigent ist momentan die Welt der Brass Band Musik mein zu Hause. Brass Bands sind „sinfonische Blechbläserorchester“, in denen 25 Blechbläser und 3-4 Schlagwerker zusammenspielen. Jeder der solch eine top Brass Band mal live gehört hat, wird berührt vom Klang und ist fasziniert, was mit Blechblasinstrumenten alles möglich ist. Für die Blechbläser:innen bietet die Brass Band Literatur unglaubliche Herausforderungen technischer- aber auch musikalischer Art und man weiß endlich wieder, wofür man die Arban Etüden so viel geübt hat. Das Niveau auf dem ich arbeite ist mir als Dirigent egal, was zählt ist der persönliche Einsatz der Musiker und der unbedingte Wille, richtig gute Musik zusammen zu machen, unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Stücke. So dirigiere ich Ensemble, die für alle Amateurmusiker offen sind und sich eher der Unterhaltungsmusik widmen, aber auch Orchester wie die YBB NRW, die ein landesweites Auswahlensemble ist, mit dem man sogar ein professionelles Level erreichen kann. Ab 2025 werde ich mit dem Collegium Musicum aus Jülich auch erstmalig ein Sinfonieorchester leiten.

 

Traumberuf Musiker

Sie haben Jazz und klassische Trompete studiert. War es immer schon Ihr Wunsch professionell Musik zu machen?

Der Wunsch, professionell Musik zu machen, entstand während meiner Schulzeit, als ich jede Woche mit einem Musikstudenten (auch Trompeter) zur Probe unseres örtlichen Blasorchesters fuhr. Mein damaliger Lehrer Klaus Luft sorgte dann dafür, dass dieser Wunsch Realität werden konnte, indem er mich früh animierte, auch Klavierunterricht zu nehmen und über Norbert Vohn, der mich später auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet hat, Kontakt zu Prof. Malte Burba herstellte, bei dem ich letztendlich in Mainz Instrumentalpädagogik studierte. In Mainz habe ich dann den wundervollen Axel Schlosser, Solotrompeter der HR Big Band, kennengelernt. Da ich im IP Studium mit allen Nebenfächern schon nach 4 Semestern fertig war und mich immer auch schon der Jazz und insbesondere das Big Band Spiel fasziniert haben, habe ich ihn kontaktiert und gefragt, ob ich bei ihm 2-3 Semester Jazztrompete studieren könnte. Aus den 2-3 Semestern ist dann ein volles Diplomstudium mit einem wunderschönen Abschlusskonzert geworden, das ich als Solist mit einer Big Band aus Musikstudenten-Kollegen und Kolleginnen und befreundeten Musikern gestaltet habe.

 

Wie fühlt es sich an, jeden Tag seinen Traumberuf ausüben zu können?

Ich empfinde das Arbeiten als Musiker als Geschenk, da man immer wieder Wertschätzung durch Kollegen oder das Publikum erfahren darf und man selber kreativ und aktiv seinen Arbeitsalltag gestalten kann. Belastend finde ich es als Freiberufler, dass man oft viel andere Arbeit leisten muss (Emailkommunikation, Konzertaquise, Bandorganisation…), ehe man dann endlich musiziert. Da haben es die Kollegen in den professionellen Orchestern natürlich besser.

 

Über die Jahre haben Sie sicher schon spannende Konzerterfahrungen sammeln dürfen. Was war das prägendste Konzertereignis, dass Sie jemals hatten?

Da sich über die Jahre sehr viele tolle Konzerterfahrungen angesammelt haben, finde ich diese Frage sehr schwer zu beantworten. Spontan fallen mir z.B. die fünfwöchige Konzerttournee mit Concerto Köln und dem Weihnachtsoratorium unter Leitung von Marcus Creed, als wir in der Schlosskirche von Versailles, dem KKL in Luzern oder der alten Oper in Frankfurt gespielt haben. Aber auch die Konzerte, die ich in der Kölner Philharmonie mit der YBB NRW und auch meiner lokalen Brass Band Düren dirigieren durfte, waren sehr besondere Momente. Doch auch die kleineren Konzerte mit wenig Publikum, wo manchmal ganz besondere intime Momente entstehen, begeistern mich immer wieder.

Ein besonderes spannendes und begeisterndes Konzertereignis gab es Ende 2022 für mich, als mittags mein Telefon klingelte und Nathan Plante von der Kammerakademie Potsdam mich fragte, ob ich abends mit Ihnen in der Kölner Philharmonie und am nächsten Tag in der Düsseldorfer Tonhalle spielen könnte. Auf dem Weg aus Potsdam nach Köln musste Ihr 2.Trompeter leider aus privaten Gründen umkehren, so dass sie dringend jemanden suchten. Auf dem Programm standen die 3. und 7.Sinfonie von Franz Schubert und das Klavierkonzert Nr.1 von Ludwig van Beethoven auf Naturtrompeten. Da ich die 3.Sinfonie noch nicht auf Naturtrompete gespielt hatte und mir für die 7.Sinfonie sogar eine E-Trompete von Nathan leihen musste, war das eine sehr spannende Anspielprobe, die zum Glück sehr gut funktionierte. Das freundliche Miteinander und das sehr ausgefeilte und mitreißende Musizieren der Kammerakademie Potsdam und Ihres Dirigenten Antonello Manacorda hat mich begeistert und es war eine große Freude, Teil dieses sehr prägenden Konzerterlebnisses zu sein.

 

Martin Schädlich dirigiert

 

"Trompete spielen - mein schönestes Hobby" 

Inzwischen sind Sie auch Autoren-Tätigkeiten für Schott Music und Arbeiten als Dirigent hinzu. Wie kam es dazu?

Zum Ende meines IP Studiums habe ich nach einem sinnvollen Thema für meine Abschlussarbeit gesucht. In meinen Augen gab es herausragende Konzepte für Kinder, die Trompete spielen wollen, es fehlte aber an einem Lehrwerk für ältere Jugendliche und Erwachsene. So schrieb ich eine Anfänger-Trompetenschule für Erwachsene, in der man nicht nur ohne Grundkenntnisse Trompete spielen lernt, sondern zahlreiche Infos und Tipps rund um das Üben, Atmung, Ansatz und das Musizieren erhält. Diese Abschlussarbeit habe ich dann dem SCHOTT Verlag vorgestellt und so ist die Trompetenschule – Trompete spielen, mein schönstes Hobby entstanden. Später folgten dann die Playalong-bücher aus der SCHOTT Trumpet Lounge Reihe und der Band2, der für alle fortgeschrittenen Trompeter:innen gedacht ist, unabhängig mit welchem Lehrwerk sie gestartet sind und in dem ich gesamte Kapitel einem Thema gewidmet habe.

 

Die Trompetenschule "Trompete spielen - mein schönstes Hobby"

Trompete spielen - mein schönstes Hobby

Trompete spielen - mein schönstes Hobby

Martin Schädlich

Die moderne Schule für Jugendliche und Erwachsene eignet sich gleichermaßen für Anfänger ohne Vorkenntnisse und für Wiedereinsteiger. Ein klar strukturierter Aufbau der Kapitel ermöglicht ein flexibles Lernen. So ist die Schule beispielsweise auch für ein Selbststudium bestens geeignet. Die Liedauswahl bietet ein weites Spektrum an Musikstilen, vom Volkslied bis zum Rock- oder Jazz-Stück. Die Begleit-CD ist der ideale Trainingspartner. Das ergänzende Spielheft gibt es auch im günstigen Kombi-Paket mit dem Lehrbuch.

 

 

Was fasziniert Sie am meisten an der Arbeit als Autor und Lehrer?

Als Autor und Lehrer fasziniert es mich, Menschen dabei zu helfen, entspannt Trompete zu spielen und Ihre musikalischen Ideen und Klangvorstellungen auch auf der Trompete umsetzen zu können. Als Autor kann ich durch eine schöne Stückauswahl und durch die Gewichtung bestimmter Themen (z.B. entspanntes Üben, psychologische Tricks beim Lernen) den Focus der Lernenden auf positive Felder lenken. Durch das Arrangieren und Einspielen der Songs und Playbacks konnte ich meine Vorstellung vom intensiven Musizieren hörbar machen, so dass auch in den Trompetenschulen sehr viel Musik drinsteckt.  Das hat besonders viel Spaß gemacht.

Als Lehrer kommt dann der persönliche Kontakt zu den Menschen dazu. Ich bin gar kein Freund vom digitalen Unterrichten, da für mich das Wichtigste dabei verloren geht: Der persönliche Kontakt von Menschen und das gemeinsame, hautnahe Erleben von Klängen und Emotionen!

Haben Sie einen Tipp, für alle die Trompete lernen möchten (abseits von „Trompete spielen, mein schönstes Hobby“ kaufen?

Macht Musik!! Und realisiert, dass Trompete spielen leichter ist als man oft denkt. Leicht scherzhaft sage ich gerne: „Der dümmste Trompeter erntet die höchsten Töne und die schönsten Klänge“, denn wenn es gelingt, den Kopf auszuschalten und ganz in der Musik zu sein, klappen viele Dinge deutlich besser.

Und sollte es grundlegende Spielprobleme geben oder man spüren, dass man über 3-6 Monate auf der Stelle tritt, dann kontaktiert Fachleute, die Euch zeigen, wie Ihr am besten ohne Instrument Eure am Trompetenspiel-beteiligte Körperfunktionen und Muskeln so kontrolliert und trainiert, dass Euer Körper effektiver und selbstverständlicher Trompete spielt. Mir hat da die BURBA BRASS Methode sehr geholfen und es ist schön zu sehen, wie die Übungen auch für viele Schüler wahre Gamechanger sind.

Und wenn Ihr dann Eure Trompete wieder zur Hand nehmt? MACHT MUSIK !!

Teilen: