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Werk der Woche – György Ligeti: Le Grand Macabre

Die Anti-Anti-Oper: Le Grand Macabre von György Ligeti feiert am 05. November 2023 an der Oper Frankfurt Premiere. Am frisch durch die Musikkritik-Umfrage der Zeitschrift Opernwelt gekührten “Opernhaus des Jahres” führt dabei Vasily Barhatov Regie. Am Pult steht der neue Generalmusikdirektor Thomas Guggeis und auf der Bühne agiert neben vielen Soli der “Opernchor des Jahres”. Nur wenige Tage später eröffnet an der Wiener Staatsoper Jan Lauwers' Inszenierung, musikalisch geleitet von Pablo Heras-Casado.

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Werk der Woche - Peter Eötvös: Alhambra

Die mittelalterliche Burganlage Alhambra thront, malerisch gelegen, auf einem Berg über der südspanischen Stadt Granada. Für sein 3. Violinkonzert Alhambra ließ sich der Komponist Peter Eötvös von der Festung inspirieren. Am 12. Juli 2019 findet nun die Uraufführung des Werkes statt. Im prächtigen Palast Karls des V. im Zentrum der Alhambra übernimmt Isabelle Faust den Solopart, mit ihr spielt das Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Pablo Heras-Casado.


In der Festung Alhambra zeigt sich mustergültig die Verschränkung von spanischer und arabischer Kultur, die dank Komponisten wie Manuel de Falla, Claude Debussy, Maurice Ravel und vielen anderen Eingang in die westliche Kunstmusik gefunden hat. Die zahlreichen Brunnen, die sich in der Burganlage finden, die umgebenden Berge, der unglaubliche andalusische Sonnenuntergang – all das wurde Teil meines Stückes. - Peter Eötvös

Die Alhambra ist ganz konkret im Violinkonzert zu finden: Eötvös lässt das Wort „Alhambra“ als musikalisches Kryptogramm zum Hauptmotiv des Stückes werden. Dazu greift er sowohl auf die Notenbezeichnungen in Buchstaben als auch auf die spanischen Bezeichnungen zurück, die auf der Solmisation beruhen. So entsteht ein Motiv, das von den Intervallen Quinte und Tritonus geprägt ist. Gleichzeitig hat auch der Ton g, als Symbol für die Stadt Granada, einen zentralen Platz im Stück.

In dem einsätzigen Konzert reiht Eötvös die verschiedenen Formteile im Stile eines Rondos aneinander. Dabei weisen die Abschnitte ganz unterschiedliche Stimmungen auf, sind mal gestisch und aufregend, mal lyrisch und geheimnisvoll.

Peter Eötvös: Alhambra – Violinkonzert als Entdeckungsreise durch die spanische Festung


Der Solovioline weist der Komponist nicht nur einstimmige Linien zu, sondern auch zahlreiche Doppelgriffe und Akkorde, die oft zart und fragil wirken. Außerdem prägen erweiterte Spieltechniken wie ein lautloses Spiel mit dem Bogen knapp über den Saiten die Ausgestaltung der Solostimme.

Aus der Besetzung des Orchesters sticht eine Mandoline hervor, die in Skortadur gestimmt ist und die Solovioline oft begleitet. In dieser Instrumentenkombination spiegelt sich die Geschichte der Burg wider, die sowohl von maurischen als auch von europäischen Einflüssen geprägt. In Verbindung mit den klanglichen Möglichkeiten eines groß besetzten Orchesters lässt Eötvös die Geschichte der Festung auf vielfältige Weise erklingen.

Nach der Uraufführung wird das Violinkonzert Alhambra in diesem Jahr noch weitere Male aufgeführt: am 24. Juli 2019 in der Londoner Royal Albert Hall und am 7. und 8. September 2019 in der Philharmonie Berlin, jeweils unter der Leitung des Komponisten und mit Isabelle Faust als Solistin.