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Werk der Woche – Elisabeth Naske: Die feuerrote Friederike

Macht mich meine Haarfarbe zu einem schlechteren Menschen? Diese Frage muss sich Friederike in der Kinderoper Die feuerrote Friederike stellen. Zum ersten Mal ist das Stück nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christine Nöstlinger nun in der Schweiz zu sehen. Am 16. November 2023 feiert es Premiere am Theater St. Gallen. Dort führt Annika Nitsch bei der Neuinszenierung Regie und Stéphane Fromageot dirigiert. 

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Werk der Woche – Anno Schreier: Mina

Wie findet man nach einer schlimmen Erfahrung zurück ins Leben? Anno Schreier zeigt diesen Weg in seiner Kinderoper Mina. 2022 in Bonn uraufgeführt, war das Stück kürzlich bei der Opera Factory in Freiburg zu sehen und kommt am 25. Oktober 2023 am Staatstheater Darmstadt in einer Neuinszenierung von Regisseurin Ulduz Ashraf Gandomi heraus. Die musikalische Seite übernehmen Bariton David Pichlmaier und Flötistin Olga Koring. 

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Werk der Woche – Christian Jost: Dichterliebe

Der Liederabend als Kunstform erlebt in diesen Tagen eine Renaissance. Liederzyklen bieten eine gute Gelegenheit für konzertant-dramtatische Veranstaltungen mit wenigen beteiligten Personen. Sowohl mit Klavierbegleitung als auch in Bearbeitungen für Ensemble gewinnen sie in inszenierter Form an Popularität. Ein besonderes Projekt beginnt mit Dichterliebe von Christian Jost am 20. Juni am Staatstheater Darmstadt. Acht Sängerinnen und Sänger des Hauses übernehmen wechselweise die Gesangspartie, es spielen Musikerinnen und Musiker des Staatsorchesters Darmstadt unter der Leitung von Jan Croonenbroeck. 

Das Besondere an diesem Projekt ist die mediale Präsentationsform: Es wird in der Regie von Franziska Angerer als Live-Konzert mit Film sowohl im Theater als auch online gezeigt. Zu ihrem Ansatz erklärt Angerer:
“Wir machen einen Film — was nicht heißt, dass wir das Theater damit ersetzen wollen. Ganz im Gegenteil: Ich glaube, es ist wichtig, dass wir die Leerstelle Theater auch als solche gelten lassen. Und auch wenn wir uns nun filmisch mit der „Dichterliebe“ auseinandersetzen, verwenden wir trotzdem theatrale Mittel. Gerade für dieses Projekt eignet sich das Medium Film an sich jedoch sehr gut. Der Komponist Christian Jost beschreibt seine Komposition als einen assoziativen Strom, der Schumanns und Heines Lieder wie Inseln in sich trägt und miteinander verwebt. Hierdurch entstehen viele Zwischenräume, die sich mit den Mitteln des Films wunderbar erschaffen lassen; man hat andere Möglichkeiten und Zeitlichkeiten als im Theater, was ganz wunderbar ist.”

Christian Jost – Dichterliebe: das Prinzip des Weiterdenkens


Dichterliebe schrieb Christian Jost im Auftrag des Konzerthauses Berlin und des Kopenhagen Opernfestivals im Jahr 2017. In seiner Komposition verbindet Jost den romantischen Kunstlied-Zyklus gleichen Namens von Robert Schumann mit modernen Anklängen. Dazu verändert und vergrößert er die Besetzung und verdoppelt die Länge des Zyklus‘. 

Die 16 Lieder Schumanns handeln von einem Menschen, der eine vergangene Liebe besingt. Seine Gefühle wechseln von Schmerz zu Glück, von Trauer zu Leichtigkeit und wandeln zwischen Traum und Realität. In Heines Texten steht der Rhein als Symbol für diesen Emotionsfluss. Auch Jost verwendet das Fließende in seinen Liedern: Er komponiert eine Begleitung aus dichten wellenförmigen Legato-Passagen, während die Tenorstimme immer wieder aus den Ostinati der Instrumente aufzutauchen scheint. Jost webt die ursprünglichen Melodien und das harmonische Gerüst in seine Komposition ein und denkt sie weiter. Im gesamten Zyklus erweitert er knappe Motive aus Schumanns Klavierbegleitung und gibt ihnen eine zusätzliche Tiefe.

Vier Aufführungstermine sind für den 20., 27. und 28. Juni sowie den 11. Juli geplant.

Werk der Woche - Christian Jost: Angst

Die menschliche Psyche und insbesondere das Gefühl der Angst stehen immer wieder im Mittelpunkt von künstlerischen Produktionen. Sowohl in den darstellenden Künsten, im Film, in der Literatur als auch in musikalischen Kompositionen werden die menschlichen Emotionen dargestellt und verarbeitet. Trotzdem handelt es sich bei der Oper Angst – Fünf Pforten einer Reise in das Innere der Angst von Christian Jost um ein Ausnahmestück. Warum es von so besonderer Bedeutung ist, können die Zuschauer ab dem 21. April 2016  im Staatstheater Darmstadt erleben. Sie dürfen sich auf eine spektakuläre Inszenierung freuen, die von einer Produktion des Nationaltheaters Weimar übernommen wird.

Schon die Besetzung der Oper ist eine Besonderheit: Anders als gewohnt handelt es sich um ein Musiktheaterstück nur für Chor und Orchester. Jost verwirft die klassischen Hierarchien von Opern und erhebt den Chor zum Träger der musikalisch-dramatischen Handlung. Der Komponist verarbeitet in seinem Werk die bereits verfilmten Erlebnisse des Extrembergsteigers Joe Simpson, der im Jahre 1985 in den peruanischen Anden verunglückte und in eine Gletscherspalte stürzte. Sein Partner kappte daraufhin das sie verbindende Seil, um nicht selbst in die Spalte heruntergezogen zu werden und ließ seinen Kameraden zurück. Trotz eines gebrochenen Beines und ohne Wasservorräte schaffte Simpson es, die Gletscherspalte zu durchqueren und ins Basislager zurückzukehren. Die Gedanken, Emotionen und Fragen dieser Bergsteiger inspirierten Jost dazu, ihre Gefühlszustände in einer Oper darzustellen.

Angst ist am Staatstheater Darmstadt in insgesamt sechs Vorstellungen zu sehen. Diese Produktion ist aber nicht die einzige Möglichkeit, die Musik von Christian Jost kennen zu lernen: Seine erste Oper Death Knocks nach Woody Allen läuft derzeit noch am Stadttheater Gießen.

Foto: Maik Schuck - Szenenfoto der Inszenierung am Deutschen Nationaltheater Weimar mit dem Opernchor des DNT und der Staatskapelle Weimar, Premiere: 24.09.2015 im E-Werk (Musikalische Leitung: Stefan Solyom, Regie: Karsten Wiegand, Bühne: Bärbl Hohmann, Kostüme: Andrea Fisser, Choreinstudierung: Markus Oppeneiger/Andreas Klippert)