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Werk der Woche – Toshio Hosokawa: Deine Freunde aus der Ferne

Sprechende Katzen, lebendige Teddybären und fliegende Fische - all das ist normal in Toshio Hosokawas Kinderstück Deine Freunde aus der Ferne. Das Stück wird am 03.03.2024 zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt. Mitglieder des SWR Symphonieorchesters werden die deutsche Erstaufführung gemeinsam mit Erzähler Rainer Strecker in der Staatsgalerie Stuttgart bestreiten.

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Werk der Woche – Kurt Weill: Die sieben Todsünden

Die sieben Todsünden ist eines der bekanntesten Werke von Kurt Weill. Am 21. September ist das gemeinsam mit Bertolt Brecht verfasste "Ballet Chanté" erstmals in einer neuen Fassung mit einem kleinen, 15 Instrumente umfassenden Ensemble zu hören. Sarah Maria Sun in der Rolle der Anna steht an der Seite des Ensemble Modern unter der Leitung von HK Gruber auf der Bühne beim Beethovenfest Bonn. Gruber hat die neue Instrumentierung gemeinsam mit Christian Muthspiel in Zusammenarbeit mit der Kurt Weill Foundation und Schott Music verfasst.


Brechts Text ist nicht in seiner Zeit gefangen, sondern sehr aktuell. Heute sind "Die sieben Todsünden" als Manifest gegen den entfesselten, männerdominierten Kapitalismus zu verstehen und sie sind ein gefährliches Stück – für die Kapitalisten. Denn hier offenbart sich die Funktionsweise unserer Welt. Das Werk sagt uns heute noch viel mehr als vor 20 oder 30 Jahren. (HK Gruber)

Die sieben Todsünden: Ein ikonisches Werk in neuer Instrumentierung


Auf Anregung der Kurt Weill Foundation for Music stellt die neue Gruber/Muthspiel-Fassung bietet eine Möglichkeit für kleine Ensembles, Theater und Tanzcompagnien dar, Die sieben Todsünden auf die Bühne zu bringen. Das Stück ist nun auch für singende Schauspielerinnen in den Hauptrollen zu bewältigen. So eröffnen sich neue Möglichkeiten, diesen modernen Klassiker in kreativen Produktionen und an neuen Spielorten zu entdecken. Anna I und Anna II (eine oder zwei Sopranistinnen) der neuen Fassung werden von einem Männer-Vokalquartett und einem wie folgt besetzten Ensemble begleitet:

1 (auch Picc.) · 0 · 2 · 1 - 1 · 1 · 1 · 0 - S. (P. · Beck. · Tamt. · 3 Tomt. · gr. Tr. mit Beck.) (1 Spieler) - Klav. · Banjo (auch Git.) - Str. (1 · 1 · 1 · 1 · 1)

Spätestens seit seinem weltweit erfolgreichen Dreigroschenoper-Album mit dem Ensemble Modern vor 20 Jahren ist HK Gruber einer der prominentesten Weill-Interpreten. Die neue Fassung zeigt sein tiefes Verständnis von Weills Kompositionsweise und bleibt der Originalversion treu. Unter Beibehaltung der Tonarten bewahren die Bearbeiter die charakteristischen Klangfarben und den dramatischen Zugriff der Version mit großem Orchester.

Im Oktober gehen Ute Lemper und die Kammerakademie Potsdam mit der Originalfassung von Die sieben Todsünden auf Tournee. Unter anderem gastieren sie in der Tonhalle Düsseldorf, der Elbphilharmonie Hamburg, der Alten Oper Frankfurt, in Nikolaisaal Potsdam und in der Berliner Philharmonie.
Die vielbeachtete Stuttgarter Produktion aus der vergangenen Spielzeit (Foto) ist ab März 2020 wieder zu sehen. Sie stellte die erste Zusammenarbeit sämtlicher Sparten der Staatstheater nach über zehn Jahren dar. Darin tritt die Elektroclash-Ikone Peaches als Anna auf und ergänzt den Abend mit einer Performance ihrer größten Hits unter dem Motto "Seven Heavenly Sins".

 

Foto: Staatstheater Stuttgart / Bernhard Weis

Werk der Woche – Kurt Weill: Street Scene

Am 22. Dezember 2018 zeigt das Theater Münster die Premiere von Kurt Weills Oper Street Scene. Hendrik Müller übernimmt die Regie für die Inszenierung, in deren Hauptrollen Kristi Anna Isene (Anna), Gregor Dalal (Frank), Cedrik Runde (Willie), Kathrin Filip (Rose) und Garrie Davislim (Sam) zu sehen sein werden. Die musikalische Leitung übernimmt Stefan Veselka.

Weill sah eine Aufführung des gleichnamigen Theaterstücks von Elmer Rice in Berlin und wollte sofort ein Musikstück daraus machen. Ihm schwebte dabei eine „American Opera“ vor, doch Rice stimmte dieser Idee erst zehn Jahre später zu. Es entstand eine Synthese von europäischer Oper und amerikanischer Broadway-Musik. Rice beteiligte sich an dem Stück nicht nur durch seine Textvorlage, sondern auch durch Songtexte die er zusammen mit James Hughes schrieb. Am 9. Januar 1947 wurde die Oper  Street Scene im New Yorker Adelphi Theatre unter der Regie von Charles Friedman und unter der musikalischen Leitung von Maurice Abravanel uraufgeführt.

Kurt Weill – Street Scene: eine amerikanische Oper


Die Handlung von Street Scene führt den Zuschauer zu den Bewohnern eines armseligen Mietshauses in einer New Yorker Straße gegen Ende der 1920er Jahre. Deren Leben voller Hoffnungen, Gewalt, Liebe und Enttäuschung spielt sich an einem Abend und dem folgenden Morgen eines sehr heißen Junitages vor allem auf dem Bürgersteig ab. Anna Maurrant hat eine Affäre mit dem Milchmann und die ganze Nachbarschaft ist darüber im Bilde. Nur ihr Mann Frank scheint nichts von der Affäre zu wissen, ahnt jedoch etwas. Ihre Tochter Rose ist in den Nachbarssohn Sam verliebt und zusammen träumen sie von einer Flucht aus den ärmlichen Verhältnissen. Als Frank unerwartet nach Hause kommt und seine Frau mit ihrem Liebhaber vorfindet, erschießt er beide. Geschockt lässt Rose daraufhin ihren Freund Sam zurück, um mit ihrem Bruder Willie ein neues und besseres Leben zu beginnen.
Die amerikanische Oper wurde endlich realisiert… Weills Musik ist dissonant, melodisch, kakophon, brutal, kraftvoll und emotional, mit einem unglaublichen Höhepunkt, wenn das Orchester und die Sänger lieben, weinen, jammern und die Freuden und Sorgen des Lebens heraus schreien vor dem harten, schmutzigen Hintergrund einer großen dramatischen Geschichte Amerikas. - Musical Digest, 1947

Weills Oper wird bis zum 23. April 2019 an neun weiteren Abenden in Münster gespielt. Mehr von Kurt Weill ist ab dem 2. Februar 2019 in Stuttgart zu sehen, wenn das Schauspielhaus Stuttgart sein satirisches Ballett mit Gesang Die sieben Todsünden auf die Bühne bringt.

 

© Musiktheater im Revier Gelsenkirchen