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Werk der Woche – Julian Anderson: Symphony No. 2

Die jüngste der beiden Symphonien von Julian Anderson, seine Symphony No. 2, feiert am 08.12.2023 in der Severance Hall in Cleveland, OH, ihre US-amerikanische Erstaufführung. Das Cleveland Orchestra präsentiert das Stück unter der Leitung von Semyon Bychkov, der zu Beginn des vergangenen Jahres die Uraufführung bei den Münchner Philharmonikern dirigiert hatte. 

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Werk der Woche - Peter Ilyich Tschaikowsky: Concerto No. 1 in b-Moll

Die Česká filharmonie zeigt als Teil ihrer Konzert-Tour Tschaikowskys Concerto No. 1 in b-Moll am 12. November 2018 im Mondavi Center im US-amerikanischen Davis. Der Solo-Pianist Kirill Gerstein und das Orchester spielen unter der Leitung von Semyon Bychkov. Dabei ist die zweite Fassung des Werkes von 1879 zu hören, die kürzlich als neues Aufführungsmaterial auf Grundlage der neuen akademischen Ausgabe sämtlicher Werke von Peter Iljitsch Tschaikowsky erschienen ist.

Nachdem Tschaikowsky 1874 sein Concerto No. 1 in b-Moll fertiggestellt hatte, legte er es seinem Mentor Nikolai Rubinstein vor, um Hinweise und pianistische Verbesserungsvorschläge für die Soloklavier-Stimme zu erhalten, denn Tschaikowsky selbst war kein Konzertpianist. Rubinstein stand dem Werk ablehnend gegenüber und bezeichnete es als unspielbar. Tschaikowsky weigerte sich jedoch, etwas Gravierendes daran zu verändern und ließ es wie vorgesehen abdrucken. Er widmete das Konzert Hans von Bülow, der im Oktober 1875 in Boston dessen Uraufführung übernahm. 1879 erstellte er dann aber doch jene Fassung, die nun in Davis gespielt wird. Die Änderungen für diese Fassung waren Tschaikowsky von einigen Pianisten, die das Werk bereits gespielt hatten, vorgeschlagen worden. Die einzelnen Fassungen unterscheiden sich, außer in einer geringen Kürzung des Finales, weder in der formalen Gestaltung des Konzerts noch in der musikalischen Substanz oder in der Länge. Nur in der Gestaltung des Soloparts und in vereinzelten Änderungen von Tempo- und Dynamik-Angaben gibt es Abweichungen. Die neue akademische Gesamtausgabe von Tschaikowskys gesammelten Werken beleuchtet jeder der insgesamt vier Werkfassungen kritisch.

Peter Ilyich Tschaikowsky - Concerto No. 1 in b-Moll: eine Frage der Fassung


Tschaikowskys erstes Klavierkonzert besteht aus den üblichen drei Sätzen, weicht aber von einer starren Sonatenhauptsatzform ab, indem es in der Parallel-Tonart Des-Dur beginnt. So täuscht es dem Hörer vor zunächst eine andere Grundtonart vor. Der erste Satz Allegro non troppo e molto maestoso mit seiner ausladenden Einleitung nimmt über die Hälfte  der gesamten Länge des Konzertes ein. Es folgt ein Andantino semplice im zweiten Satz, das mit einer solistischen Melodie in der Querflöte beginnt, die anschließend vom Klavier übernommen wird. Klassisch in Rondoform ist der dritte Satz Allegro con fuoco angelegt, dessen Themen ihren Ursprung in ukrainischen Volkstänzen haben.
Es handelt sich um das Klavierkonzert, das ich ganze zwei Monate lang mit großer Mühe komponiert habe; aber diesem unglücklichen Werk wurde nicht die Ehre zuteil, den Herren Rubinstein und Gubert zu gefallen, welche ihre Missbilligung in sehr unfreundschaftlicher und beleidigender Weise äußerten. Nichtsdestoweniger will ich es drucken lassen. - Peter Ilyich Tchaikovsky

Neben dem Concerto No. 1 in b-Moll werden an diesem Abend auch Tschaikowskys Serenade für Streicher op. 43 und Francesca da Rimini zu hören sein.

Werk der Woche – Thomas Larcher: Symphony No. 2

Am 28. August findet die britische Erstaufführung von Thomas Lachers Symphony No. 2 ‚Kenotaph’ im Rahmen der BBC Proms in der Royal Albert Hall in London statt. Es spielt das BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Semyon Bychkov. Ihm widmete Larcher das Werk, das erst vor wenigen Monaten unter Bychkovs Leitung in Wien uraufgeführt wurde.



Obwohl seine früheren Kompositionen vor allem von seinen Erfahrungen als Kammermusiker geprägt sind, setzt sich Larcher zunehmend mit dem Komponieren von größeren Orchesterwerken auseinander. Er begann damit in Red and Green (2010), das Larcher als kreative Grundlage für seine erste Symphonie Alle Tage für Bariton und Orchester (2015) diente.

Thomas Larchers Symphony No. 2 – „Ein Grab für verlorene und vergessene Seelen“


Symphony No. 2 war ursprünglich als Konzert für Orchester geplant, nahm dann aber die Gestalt einer klassischen Symphonie an. Das  Klangspektrum reicht von der Intimität eines Kammerensembles bis hin zu der Vielfalt eines vollen Orchesters, in dem vor allem die Schlaginstrumente herausstechen. So behält Larcher in seinen vier Sätzen Elemente der anfänglichen Idee bei, stellt jedoch Tonalität und klassische Strukturen den heutigen musikalischen Entwicklungen experimentell gegenüber. Mit dem Untertitel der Symphonie ‚Kenotaph‘ möchte Larcher den im Krieg Getöteten gedenken oder, um es in den Worten des Komponisten auszudrücken, „Gräber für verlorene und vergessene Seelen“ in Musik setzen. In seinem Werk lässt er seine Besorgnis und Emotionen in Bezug auf die andauernde Migrantenkrise einfließen.
Tausende und Abertausende von Menschen ertranken im Mittelmeer, während ganz Europa untätig am Rand stand, diese Tragödie beobachtete oder sogar wegschaute. [Die Symphonie] ist ein Symbol für das, was inmitten Europas geschehen ist und auch gerade noch geschieht. – Thomas Larcher

In den nächsten Wochen werden auch andere Werke Larchers zu hören sein, darunter Ouroboros für Cello und Kammerorchester am 13. September mit dem Norwegischen Kammerorchester und dem Cellisten Jean-Guihen Queyras unter der Leitung von Per Kristian Skalstad. Das gleiche Stück spielt die BBC Philharmonic mit dem Dirigenten Ben Gernonin und dem Cellisten Matthew Barley am 13. Oktober in Salford. Der Tenor Mark Padmore wird am 6. Oktober in A Padmore Cycle zu hören sein, begleitet vom Bergen Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Edward Gardner. Vom 7. bis 10. Oktober spielt das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Red and Green in Wien, Grafenegg und St. Pölten, dirigiert von Yutaka Sado.