• Qualität seit über 250 Jahren
  • Über 350 Partnerhändler weltweit
  • Sicher einkaufen mit Trusted Shop

Tagged with 'Michael Boder'

Werk der Woche – Christian Jost: Egmont

Am 17. Februar findet die Uraufführung der neuen Oper von Christian Jost, Egmont, in Wien statt. Zum Beethoven-Jahr 2020 hat der Intendant des Theaters an der Wien, Roland Geyer, das Werk in Auftrag gegeben. Michael Boder wird die Oper dirigieren, Regie führt Keith Warner und auf der Bühne stehen neben anderen Angelika Kirchschlager, Maria Bengtsson, Edgaras Montvida und Bo Skovhus. 

Egmont basiert auf dem gleichnamigen Trauerspiel von Goethe, zu dem Beethoven seine berühmte Egmont-Ouvertüre schrieb. Christoph Klimke und Jost haben ein neues Libretto verfasst und die Besetzung gegenüber dem Drama sechs Personen reduziert.

Die Handlung schildert den Aufstand der Niederländer gegen die spanische Herrschaft im 16. Jahrhundert. Prinz Egmont von Gaure wird darin als Verfechter von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit gezeigt. Diese Themen haben Beethoven ein Leben lang beschäftig. Trotzdem werden in der Oper auch aktuelle Fragen und Konflikte verhandelt: Jost geht der Frage nach, inwieweit eine Gesellschaft manipulierbar ist und ab wann ein System unabhängig von seinen moralisch-ideologischen Werten zum Kippen gelangt. Das musikalische Material seiner Oper hat Jost in komplexer Dichte und mit vorwärts drängenden Rhythmen gestaltet.

 Christian Jost – Egmont: Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit

 In meiner Oper kommt auch ein ganz anderer Teil Beethovens vor: Ausschnitte aus seinem berührenden Brief „An die unsterbliche Geliebte“. In einem fragil ziselierten Stimmensatz führt uns der konstant sechsstimmige Chor ins Innere der Figuren und hinter die Masken ihrer gesellschaftlichen Funktionen. – Christian Jost

Vier weitere Aufführungen von Egmont werden bis zum 26. Februar im Theater an der Wien folgen. Am 30. März, sechs Wochen später, wird das Gran Théâtre de Genève eine weitere Oper von Jost zur Uraufführung bringen: Voyage vers l’espoir (Reise der Hoffnung). Die deutsche Erstaufführung von Egmont wird in der Spielzeit 2020/2021 am Theater Bielefeld zu sehen sein.

Werk der Woche - Thomas Larcher: Das Jagdgewehr

Am 15. August 2018 wird Thomas Larchers erste Oper Das Jagdgewehr bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt. Die Regie übernimmt der erfolgreiche Schauspieler und Filmregisseur Karl Markovics. Michael Boder leitet das Ensemble Modern und die Schola Heidelberg. Solisten sind Robin Tritschler als Dichter, Andrè Schuen als Josuke Misugi, Sarah Aristidou​ als Shoko, Giulia Peri​ als Midori und Olivia Vermeulen als Saiko. 

Das Libretto zu Das Jagdgewehr, dem Yasushi Inoues gleichnamiger Kurzroman von 1949 als Vorlage dient, stammt von Friederike Gösweiner. Die Oper erzählt in drei Akten die Geschichte einer geheimen Liebschaft in Form von drei Briefen.

Thomas Larcher: Das Jagdgewehr: eine zeitlose Geschichte


Das Stück beginnt mit einem vom Chor gesungenen Gedicht über einen einsamen Jäger. In dem Glauben, dass er die Figur des Gedichtes darstellt, schreibt der Jäger Josuke Misugi dem Dichter, um ihm den Grund seiner Traurigkeit zu erklären. Dazu schickt er ihm drei Briefe von drei Frauen, die in einer engen Verbindung zu ihm stehen: Von seiner Frau Midori, seiner Nichte Shoko und seiner Geliebten Saiko. Durch diese Briefe entfaltet sich eine Geschichte von Betrug und Geheimnissen, die schließlich in einer Tragödie endet.
„Als ich Das Jagdgewehr zum ersten Mal las, war ich sofort von seiner Zeitlosigkeit gefesselt. Die zentralen Aspekte des Werks sind die Illusionen, die wir in fast jeder Beziehung aufrechterhalten, aber auch die tiefe Einsamkeit, die jedem Menschen eigen ist. Unter der scheinbar ruhigen Handlung übernimmt es die Musik zu sagen, welche Stürme in den handelnden Personen toben, mikroskopisch fein leuchtet sie deren Empfindungen aus. Wie so viele japanische Texte besitzt auch Das Jagdgewehr eine ritualhafte Seite, der ich in meiner Oper mit einer an Passionen erinnernden Anlage folge. Der Klang der solistisch besetzten Instrumente wird durch die sieben Choristen in den Raum hinein erweitert." – Thomas Larcher

Zwei weitere Aufführungen werden am 17. und 18. August zu sehen sein. Die Inszenierung wird außerdem aufgezeichnet und auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Im Sommer 2019 erlebt Das Jagdgewehr seine Britische Erstaufführung und gelangt in Aldeburgh und London auf die Bühne.

 

©Illustration: Bregenzer Festspiele GmbH / moodley brand identity