Werk der Woche – Pēteris Vasks: 2. Symphonie
- 28.01.2019
Monumentale Klanggewalt und zarte, lyrische Melodien – zwischen diesen beiden Extremen pendelt die 2. Symphonie für großes Orchester von Pēteris Vasks. Am 1. Februar 2019 wird die Symphonie im Rahmen des Winnipeg New Music Festival in Kanada erstmals auf dem nordamerikanischen Kontinent aufgeführt. Unter dem Motto „Cosmic Time“ spielt das Winnipeg Symphony Orchestra unter der Leitung ihres Chefdirigenten Daniel Raiskin.
Die Symphonie war eine Auftragskomposition der BBC und des Bournemouth Symphony Orchestra und wurde 1999 in London uraufgeführt. Seitdem wurde sie vielfach gespielt, jedoch ausschließlich in Europa. Obwohl das Werk nur aus einem Satz besteht, hat es mit rund 40 Minuten Spieldauer eine ausgeprägte Länge. Und auch die Besetzung der Symphonie ist sehr groß, umfasst unter anderem mehrfach besetzte Bläserstimmen, Klavier, Celesta, Harfe und einen großen Schlagwerkapparat.
Mit dieser gewaltigen Besetzung möchte Vasks dem Leid, das seine lettischen Landsleute unter deutscher und russischer Besatzung im 20. Jahrhundert erleben mussten, Ausdruck verleihen. So herrscht vorwiegend eine düstere Atmosphäre. Viele bedrohliche Stellen im Forte prägen die Symphonie, etwa gleich zu Beginn. Hier werden die Angst und die Verzweiflung der Menschen dargestellt. Doch dabei belässt Vasks es nicht. Immer wieder finden sich in der 2. Symphonie auch Momente voller Optimismus und Hoffnung in melancholisch-zarten Themen und flirrenden Streicherklängen, in volksliedhaften Melodien oder Vogelstimmen-Motiven.
Diese geradlinige Haltung ist unter anderem in der Biografie von Vasks begründet, war er doch unmittelbar von den in ihrer Freiheit beschränkten Lebensbedingungen in der UdSSR betroffen. Geboren 1946 in Lettland, konnte er als Pfarrerssohn nicht in seinem Heimatland studieren. Er ging für sein Kontrabass-Studium nach Litauen und spielte anschließend in verschiedenen lettischen Orchestern, bevor er in den 1970er Jahren doch noch sein Studium der Komposition in Riga aufnehmen konnte. Auch weiterhin musste er jedoch viele Repressalien erleiden, da seine Musik nicht mit der künstlerischen Doktrin des Staates konform war. Heute ist Vasks einer der bekanntesten und meistgespielten Komponisten der ehemaligen Sowjetunion. Seine Kompositionen wurden vielfach ausgezeichnet und außerdem sehr oft als Grundlage für Ballettproduktionen eingesetzt. So wurde die 2. Symphonie in den 20 Jahren seit ihrer Uraufführung schon dreimal „vertanzt“ – vom Ballett am Rhein, dem Lettischen Nationalballett und ballettmainz.
Beim Winnipeg New Music Festival in Kanada wird von Vasks nicht nur die 2. Symphonie gespielt. Im Konzert „New Visions“ am 30. Januar erklingen außerdem das Violinkonzert Vientuļais eņģelis (Einsamer Engel) als kanadische Erstaufführung und Dona nobis pacem für gemischten Chor und Streichorchester.
Die Symphonie war eine Auftragskomposition der BBC und des Bournemouth Symphony Orchestra und wurde 1999 in London uraufgeführt. Seitdem wurde sie vielfach gespielt, jedoch ausschließlich in Europa. Obwohl das Werk nur aus einem Satz besteht, hat es mit rund 40 Minuten Spieldauer eine ausgeprägte Länge. Und auch die Besetzung der Symphonie ist sehr groß, umfasst unter anderem mehrfach besetzte Bläserstimmen, Klavier, Celesta, Harfe und einen großen Schlagwerkapparat.
Pēteris Vasks - 2. Symphonie: klanggewaltiges Orchesterwerk mit traurigem Hintergrund
Mit dieser gewaltigen Besetzung möchte Vasks dem Leid, das seine lettischen Landsleute unter deutscher und russischer Besatzung im 20. Jahrhundert erleben mussten, Ausdruck verleihen. So herrscht vorwiegend eine düstere Atmosphäre. Viele bedrohliche Stellen im Forte prägen die Symphonie, etwa gleich zu Beginn. Hier werden die Angst und die Verzweiflung der Menschen dargestellt. Doch dabei belässt Vasks es nicht. Immer wieder finden sich in der 2. Symphonie auch Momente voller Optimismus und Hoffnung in melancholisch-zarten Themen und flirrenden Streicherklängen, in volksliedhaften Melodien oder Vogelstimmen-Motiven.
"Ich bin der Meinung, dass jeder ehrliche Komponist nach einem Ausweg aus den Krisen suchen muss, die zu seiner Zeit herrschen. Hin zu mehr Ausgewogenheit, zum Glauben. Ein Komponist kann aufzeigen, wie die Menschheit die ihr innewohnende Passion zur Selbstzerstörung besiegen kann. Wenn wir dergestalt einen Ausweg finden, einen Anlass, Hoffnung zu schöpfen, dann will ich es gern als meine eigene Sache ausgeben. "
Pēteris Vasks
Diese geradlinige Haltung ist unter anderem in der Biografie von Vasks begründet, war er doch unmittelbar von den in ihrer Freiheit beschränkten Lebensbedingungen in der UdSSR betroffen. Geboren 1946 in Lettland, konnte er als Pfarrerssohn nicht in seinem Heimatland studieren. Er ging für sein Kontrabass-Studium nach Litauen und spielte anschließend in verschiedenen lettischen Orchestern, bevor er in den 1970er Jahren doch noch sein Studium der Komposition in Riga aufnehmen konnte. Auch weiterhin musste er jedoch viele Repressalien erleiden, da seine Musik nicht mit der künstlerischen Doktrin des Staates konform war. Heute ist Vasks einer der bekanntesten und meistgespielten Komponisten der ehemaligen Sowjetunion. Seine Kompositionen wurden vielfach ausgezeichnet und außerdem sehr oft als Grundlage für Ballettproduktionen eingesetzt. So wurde die 2. Symphonie in den 20 Jahren seit ihrer Uraufführung schon dreimal „vertanzt“ – vom Ballett am Rhein, dem Lettischen Nationalballett und ballettmainz.
Beim Winnipeg New Music Festival in Kanada wird von Vasks nicht nur die 2. Symphonie gespielt. Im Konzert „New Visions“ am 30. Januar erklingen außerdem das Violinkonzert Vientuļais eņģelis (Einsamer Engel) als kanadische Erstaufführung und Dona nobis pacem für gemischten Chor und Streichorchester.