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Werk der Woche - Heinz Holliger: Ma'mounia

Ein Restaurant auf der Bühne: Bei der spanischen Erstaufführung von Ma’mounia von Heinz Holliger spielt am 04. April 2023 das Plural Ensemble unter der Leitung des Komponisten in der Fundación BBVA in Madrid. Das 2002 komponierte Werk ist für Schlagzeug-Solo und Quintett geschrieben.

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Werk der Woche: Heinz Holliger – Lunea

Diese Woche erwartet uns eine besondere Premiere: Am 4. März wird Heinz Holligers neue Oper Lunea am Opernhaus Zürich unter seiner eigenen musikalischen Leitung und in der Inszenierung von Andreas Homoki uraufgeführt. In der Aufführung wird Christian Gerhaher in der Hauptrolle als Nikolaus Lenau zusammen mit der ebenfalls aus früherer Zusammenarbeit mit Holliger bekannten Sarah Maria Sun zu hören sein.

Mit Lunea vollendete Holliger gut 20 Jahre nach seiner Oper Schneewittchen sein zweites abendfüllendes Bühnenwerk für das Opernhaus Zürich. Das Libretto stammt von Händl Klaus und stützt sich auf Texte des romantischen Dichters Nikolaus Lenau. Vorgänger der Oper ist ein gleichnamiger Liederzyklus, der in seiner Klavierfassung 2013 ebenfalls von Christian Gerhaher in Zürich uraufgeführt wurde. Dessen Orchesterfassung von 2014 bildet den Kern der neuen Oper über das Leben des Lyrikers Lenau. Dabei zielt das Libretto nicht auf eine lineare biographische Schilderung ab, sondern lässt in 23 aphoristischen Gedankenströmen und Traumbildern die schillernde Persönlichkeit des Dichters manifest werden.

Heinz Holliger – Lunea: Hommage an einen faszinierenden Lyriker


Nach seinem Violinkonzert „Hommage à Louis Soutter“, dem Friedrich Hölderlin gewidmeten Scardanelli-Zyklus oder der Robert Schumann-Hommage Romancenderes spiegelt auch Lunea Holligers Faszination für Künstlerpersönlichkeiten wider, die gegen Ende ihres Lebens in geistige Umnachtung fielen: Lenau galt nach einem Schlaganfall bis zu seinem Tod im Jahr 1850 als psychisch krank. Durch die konzentrierten, zum Teil nur wenige Worte langen Texte des Lyrikers, die auch in das Libretto eingeflossen sind, kommt besonders die Empfindung des „Weltschmerzes“ zum Tragen. Der expressive und zerrissene Charakter dieser Texte wird von Holliger in seiner Oper musikalisch überhöht. Dabei kommt der Solovioline eine besondere Bedeutung zu, da Lenau selbst Geiger und Gitarrist war.
„Von Lenau hat mich nicht so sehr die todtraurige Wortmusik seiner dunklen Gedichte fasziniert als vielmehr die Kühnheit seiner wie Blitze rasch hingeworfenen Zettel*-Sätze. Sie sind von einer weit in die Zukunft weisenden, ebenso zerstörerischen wie mitreißenden Sprachgewalt, höchstens vergleichbar den 80 Jahren später entstandenen Fragmenten Kafkas.“ – Heinz Holliger

Der Premiere am 4. März folgen sechs weitere Aufführungen bis zum 25. März. Außerdem findet am Premierentag ein Brunchkonzert mit Kammermusik von Holliger, Veress, Schumann und Koechlin statt.

* kurze Liebesbriefe an Sophie Löwenthal

Werk der Woche – Christian Jost: An die Hoffnung

Zur seiner Eröffnung präsentiert das 10. Grafenegg Festival die Uraufführung des neuen Orchesterlieds An die Hoffnung von Christian Jost (Bild, links). Das Auftragswerk des Festivals kommt am 19. August mit dem Solisten Klaus Florian Vogt (Bild, rechts) und dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter der Leitung von Yutaka Sado zur Aufführung. Es ist eine der seltenen Gelegenheiten, den Heldentenor Vogt mit einer zeitgenössischen Komposition zu erleben. Zu seinem Durchbruch verhalf ihm vor allem sein Rollendebüt als Lohengrin am Theater Erfurt im Jahr 2002 - bis heute eine seiner Paradepartien.

Nach Krzysztof Penderecki (2007), Heinz Holliger (2008) und Jörg Widmann (2014) hat nun auch Jost seinen Platz als Composer in Residence beim Grafenegg Festival eingenommen. In dieser Position stellt Jost nicht nur eigene Kompositionen vor, sondern dirigiert auch das Tonkünstler-Orchester und leitet zudem den Composer-Conductor-Workshop INK STILL WET, der seit 2011 jährlich und in diesem Jahr vom 1. bis zum 5. September stattfindet.

Christian Josts An die Hoffnung – Ein moderner Rekurs auf Beethoven


Beethoven vertonte 1804 das Gedicht An die Hoffnung aus Christoph August Tiedges Urania als sein Opus 32. Neun Jahre später überarbeitete und erweiterte er diese Liedkomposition und ein neues Werk mit gleichem Titel unter der Opusnummer 94 entstand. Diese Fassung aus Beethovens späterer Schaffensperiode bildet nun den Ausgangspunkt von Josts gleichnamigem Orchesterwerk. Im Mittelteil des Stücks behält Jost die Gesangsstimme des Originals bei, ebenso Teile des harmonischen Materials. Eingebaut ist Beethovens Lied jedoch in einen komplett neu komponierten Orchestersatz, dessen Instrumentation identisch mit der der 9. Symphonie Beethovens ist. Letztere findet auch einen Platz im Eröffnungsprogramm des Grafenegg Festivals.
Es ist eine aus Moll-Terzen entstehende orchestrale Landschaft, eine aufgewühlte, rhythmisch drängende Komposition, die eine gewisse Brüchigkeit der Beethoven’schen „Hoffnung“ orchestral ausweitet. Sie mündet in einen fragenden Schleier aus zarten Clustern, eingewebt in Tiedges letzte Zeilen: „ob dort oben ein Engel wartend meine Tränen zählt“. – Christian Jost

Neben der Uraufführung von An die Hoffnung stellt Jost zu Konzertbeginn am 19. August seine Fanfare für neun Blechbläser vor. Sie ist ebenfalls ein Auftragswerks des Grafenegg Festivals und feiert an diesem Abend ihre Uraufführung. Im weiteren Programm des Grafenegg Festivals wird Jost am 25. August seine CocoonSymphonie dirigieren. Am 28. August spielt Georgy Goryunov Josts lautlos für Violoncello solo; Portrait für Violine solo wird am 10. September zu hören sein, dargeboten von Sophie Kolarz-Lakenbacher.