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Werk der Woche - Mark-Anthony Turnage: The Silver Tassie

Das BBC Symphony Orchestra führt in seiner Reihe "In Remembrance World War I" am 10. November 2018 Mark-Anthony Turnages Oper The Silver Tassie konzertant auf. Im Barbican Centre London singt Ashley Riches die Hauptrolle des Harry, weitere Solisten sind Sally Matthews, John Tomlinson, Claire Booth, Marcus Farnsworth, Louise Alder und Susan Bickley. Es digiert Ryan Wigglesworth.

The Silver Tassie spielt während des Ersten Weltkriegs in Dublin und ist eine Vertonung von Sean O'Caseys gleichnamigen Theaterstück von 1928. Die Oper wurde von der Dallas Opera und der English National Opera in Auftrag gegeben und im Jahr 2000 uraufgeführt. Der Titel, der sich auf einen Fußballpokal bezieht, stammt aus einem schottischen Songtext von Robert Burns: "Go fetch to me a pint o' wine, an' fill it in a silver tassie; that I may drink before I go, a service to my bonnie lassie".

Mark-Anthony Turnage – The Silver Tassie: Die Tragödie des Krieges


The Silver Tassie handelt von Harry Heagen, einem gutaussehenden bekannten Fussballspieler und Soldaten auf Heimaturlaub. Nachdem Harry den Pokal "The Silver Tassie" für sein Team gewonnen hat, verlässt er seine Familie und seine Freundin Jessie, um an die Front zu ziehen. Dort wird er von seinem besten Freund Barney vor dem Tod gerettet, ist aber fortan querschnittsgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Harry findet daraufhin heraus, dass Jessie ihn für Barney verlassen hat. Der letzte Akt zeigt einen ergreifenden Abschluss, als Harry sich aufmacht, um sich seiner unsicheren Zukunft zu stellen.
Es sind nicht nur die Worte, sondern auch die Gefühle, die mit schillernder Theatralik anschaulich transportiert werden. Turnage weiß genau, wie er das Interesse des Publikums aufrechterhält, indem er das Timing für jede Szene perfekt trifft ist und eindringliche Melodien wie auch große Operngesten liefert. - Rupert Christiansen, The Telegraph

Bis zum Ende des Jahres ist außerdem Turnages erste Oper Greek vom 5. bis zum 9. Dezember 2018 in der Brooklyn Academy of Music in New York zu sehen.

 

© Foto: Keith Saunders

Werk der Woche: Gerald Barry – Canada

Ludwig van Beethoven und Kanada. Wie passt das zusammen? Bei den diesjährigen BBC Proms feiert Gerald Barrys Werk Canada für Singstimme und Orchester am 21. August 2017 in der Royal Albert Hall seine Uraufführung.



Mirga Gražinytė-Tyla dirigiert das City of Birmingham Symphony Orchestra mit Tenor Allan Clayton als Solisten.

Für Barry ist Beethoven der größte aller Komponisten. Deshalb stehen viele seiner Stücke im Zusammenhang mit dessen Schaffen. Dazu gehören auch Schott and Sons, Mainz für Bass-Solo und gemischten Chor auf Briefe zwischen Beethoven und seinem Verlag und Beethoven für Bass und Ensemble. Darin verarbeitet Barry Ausschnitte aus Beethovens persönlichen Briefen an seine "Unsterbliche Geliebte“.

Gerald Barrys Canada – Eine Hommage an Beethoven


Der Text zu Canada auf Englisch, Deutsch und Französisch enthält die Zeilen "Sprecht leise! Haltet euch zurück! Wir sind belauscht mit Ohr und Blick" aus Beethovens Oper Fidelio. Barry wurde auf dem Rückweg nach Dublin am Flughafen in Toronto dazu inspiriert. Während er an der Sicherheitskontrolle wartete, dichtete er in Gedanken den berühmten Gefangenenchor aus der Oper um:
"Kanada! Oh welche Lust in freier Luft! / Den Atem leicht zu heben! / Nur hier ist Leben! / Wir sind belauscht mit Ohr und Blick.” – Kanada, der Name und das Land kommen mir seit jeher komisch vor, irgendwie exotisch normal. – Gerald Barry

Barrys nächstes Projekt in der neuen Spielzeit wird ein Orgelkonzert für den Organisten Thomas Trotter sein, das das Birmingham Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra und das RTÉ National Symphony Orchestra in Auftrag gegeben haben.

Wenn Sie anlässlich Beethovens 250. Geburtstags in drei Jahren noch Programm-Anregungen suchen, finden Sie Inspirationen dafür im aktuellen Schott Journal.

Werk der Woche - Widmann/Mendelssohn: Andante

Das klassische Repertoire für Klarinette und Orchester ist überschaubar. Neben den Solokonzerten von Mozart und Weber wurden erst wieder im 20. Jahrhundert bedeutende Werke für das Instrument geschrieben. Der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann erweitert nun das Repertoire an Konzertstücken, die er als Solist präsentieren kann. Er tritt am 15. März 2016 gemeinsam mit dem Irish Chamber Orchestra auf, um die Uraufführung seiner Transkription des Andante aus der Klarinettensonate von Felix Mendelssohn Bartholdy zu dirigieren und auch selbst zu spielen.

Mendelssohn schrieb seine Klarinettensonate in Es-Dur 1824 als gerade 15-Jähriger. Die Gestaltung des Mittelsatzes im Tempo Andante erinnert an den Aufbau eines schlichten Liedes. Widmann erweitert diesen Mittelsatz zu einer Version für Streichorchester, das neben der Soloklarinette auch um eine Harfe und eine Celesta ergänzt ist. Im Uraufführungskonzert wird die Harfe von Geraldine O’Doherty und die Celesta von Igor Levit gespielt. Andante ist Aribert Reimann gewidmet, der vor Kurzem seinen 80. Geburtstag feierte. Die beiden Komponisten verbindet die gemeinsame Verehrung für Felix Mendelssohn Bartholdy.

Widmann komponiert eine Hommage an Mendelssohn


Die Klarinette eröffnet das Andante mit einem gesanglichen Thema im Piano, das im Verlauf der Phrase zu einem Pianissimo reduziert wird. Nach einer klassischen Vorstellung des achttaktigen Themas setzt das Orchester ein, ebenfalls sehr leise und zu großen Teilen im Pizzicato. So sind Harfe und Streichorchester klanglich aneinander orientiert und bilden einen perlenden Klangteppich, über dem sich die Melodie der Klarinette entfaltet. Die Celesta setzt erst später ein und hat nur wenige und vergleichsweise kurze Auftritte. Dafür sticht sie aus den übrigen Instrumenten heraus: mit schnellen Sechzehntelläufen im Mezzoforte hat sie einen eindrucksvollen ersten Einsatz. Der Charakter des Andante ist geprägt von gesanglichen Phrasen und Variationen im Tempo. Abgeschlossen wird das Werk mit einem g-Moll-Akkord, der ein zweites Mal wiederholt wird und so als Echoton im Pianissimo nachklingt.
Schon lange hege ich den Traum, diese Wunder-Musik für Klarinette, Streichorchester, Harfe und Celesta zu bearbeiten. Dieser Wunsch hat sich nun im Rahmen des Mendelssohn-Projekts des Irish Chamber Orchestra erfüllt.
Widmann

Nach der Uraufführung in Limmerick spielt das Irish Chamber Orchestra Widmanns Komposition am Folgetag auch in Dublin. Die deutsche Erstaufführung findet im Rahmen des Heidelberger Frühlings am 20. April in der Stadthalle Heidelberg statt.

Foto: Marco Borggreve