Berühmte Gitarren-Komponist:innen
Beethoven, Mozart oder Chopin – auch Werke dieser großen Meister lassen sich auf der Gitarre musizieren, in der Regel aber nur als spätere Fremdbearbeitungen, weil die Genannten die Gitarre nicht oder nur wenig in ihrem kompositorischen Werk berücksichtigten. Zu allen Zeiten und Epochen gab es jedoch berühmte wie (heute) weniger bekannte Komponist:innen, die speziell für die Gitarre komponierten und deren Bedeutung für das Instrument auch gerne durch sprechende Beinamen betont wurde: So feierte man einen Fernando Sor als den „Beethoven der Gitarre“, Mauro Giuliani erhielt das ehrenvolle Prädikat „Mozart der Gitarre“ und Francisco Tárrega wurde als „Chopin der Gitarre“ tituliert. Und wäre Antonio Paganini nicht bereits als „Teufelsgeiger“ in die Musikgeschichte eingegangen, man müsste ihm einen anderen Beinamen verleihen, komponierte er doch mehr Werke für Gitarre als für Violine.
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Abloniz, Miguel (1917-2002)
Adame, Rafael (1906-1963)
Aguado, Dionisio (1784-1849)
Albert, Heinrich (1870-1950)
Amon, Johann Andreas (1763-1825)
Arnold, Johann Gottfried (1773-1806)
Barrios Mangoré, Agustín (1885-1944)
Berlioz, Hector (1803-1869)
Der französische Komponist Hector Berlioz beherrschte das Gitarrenspiel brillant und verdiente eine Zeit lang seinen Lebensunterhalt mit dem Erteilen von Gitarrenunterricht. Er hob wiederholt die immense Bedeutung dieses Instruments hervor und schuf u. a. einige Variationen für Sologitarre sowie Lieder mit Gitarrenbegleitung. In seine Oper „Benvenuto Cellini“ fügte er eigens ein Gitarrensolo ein.
Boccherini, Luigi (1743-1805)
Brindle, Reginald Smits (1917-2003)
Der englische Gitarrist und Komponist Reginald Smits Brindle war Mitglied vieler Jazzgruppen und wirkte dort als Saxofonist, Klarinettist, Kontrabassist und Gitarrist. Ab 1946 hielt er sich in Italien auf, besuchte dort u. a. die Accademia di Santa Cecilia in Rom und gewann den ersten Preis in der Kompositionsklasse. Er schuf zahlreiche Kompositionen für Gitarre solo sowie für Gitarre und andere Instrumente.
Brouwer, Leo (*1939)
Leo Brouwer gehört zu den wichtigsten Gitarrenkomponisten der Gegenwart. Er arbeitete mit den Saitenkünstlern John Williams und Julian Bream zusammen. Der gebürtige Kubaner erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen; so wurde er z. B. 2001 Ehrenmitglied der UNESCO und erhielt 2010 den rennomierten, iberoamerikanischen Tomás-Luis-de-Victoria-Preis. Brouwer begann im Alter von 13 Jahren mit dem Gitarrenspiel und trat als 17-Jähriger zum ersten Mal öffentlich auf. Bereits zu diesem Zeitpunkt entflammte auch sein Interesse am Komponieren. Neben seinen technischen Übungen und Kompositionen für Gitarre schuf er Kammermusik, Chorwerke, ein modernes Ballett, Stücke für Bläserensemble sowie Orchesterwerke. Für den Gitarrenwettbewerb in Esztergom in Ungarn schrieb Leo Brouwer das Stück „Blue Skies and Smile“, das er mit dem aus 200 Gitarristen bestehenden Bálint Bakfark Gitarrenorchester zur Aufführung brachte.
Bild: Cauim
Carulli, Ferdinando (1770-1841)
Castelnuovo-Tedesco, Mario (1895-1968)
Coste, Napoléon (1805-1883)
Der französische Gitarrist und Komponist Napoléon Coste gewann im Jahr 1856 den zweiten Preis bei einem in Brüssel veranstalteten Wettbewerb um die beste Gitarrenkomposition. Nachdem er sich 1863 die Hand gebrochen hatte, musste er seine Karriere als Gitarrist beenden und widmete sich nun ganz der Komposition. Über 50 Werke schuf er und bearbeitete darüber hinaus die Gitarrenschule von Fernando Sor.