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Netzwerke für die Stimmlippen

Mit dem Begriff »soziales Netzwerk« assoziiert man heutzutage automatisch einschlägige Plattformen wie Facebook, Twitter, StudiVZ oder Google+. Dabei fallen nicht nur die rein internetbasierten Interaktionsgeflechte unter diese Bezeichnung, sondern beispielsweise auch der Freundes- und Kollegenkreis sowie die Familie, Gemeinschaften und Vereine. Insofern stellt bereits jeder Chor an sich ein kleines »soziales Netzwerk« dar, besteht er doch aus einer organisierten Gruppe von Personen mit gleichen Interessen. Denkt man nun hinsichtlich der Vernetzung des Laienchormusikwesens in ganz großen Dimensionen, so kommen einem zuallererst die Chorverbände in den Sinn, die Netzwerkknoten der Chormusikszene. So ist beispielsweise der Deutsche Chorverband als Dachverband seiner 30 Mitgliedsverbände und der Deutschen Chorjugend die international mitgliederstärkste Organisation innerhalb der Amateurmusik. Er hat sich die Pflege und Förderung des Laienchorgesangs auf die Fahnen geschrieben und leistet auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene einen hohen kulturpolitischen Beitrag, wenn es – unter vielem anderen – darum geht, gesellschaftsbezogen und völkerverbindend wirksam zu werden.

Aber auch im kleineren Rahmen werden immer wieder Chor-Netzwerke aufgebaut, die sich –aus ganz unterschiedlichen Beweggründen – zusammentun, um für gemeinsame Ziele und Interessen einzustehen. Im Folgenden seien, stellvertretend für die Vielzahl von Arbeitskreisen und Netzwerken innerhalb der Chormusikszene, drei Projekte mit jeweils unterschiedlicher Intention näher vorgestellt.

Netzwerke

 

 


Projekt 1:

Chornetzwerk Raduga

Das Chornetzwerk Raduga, heute bestehend aus den Chören Raduga Berlin, Raduga Gulijaevka (Russland), Raduga München, Raduga Schmerwitz, Raduga Praha (Tschechien) und Raduga Wien (Österreich) wurde 2007 aus der Taufe gehoben. Ihm vorausgegangen war drei Jahre zuvor die Gründung des Chores Raduga Schmerwitz. Nachdem Christoph Kapfhammer von einer Russlandreise zurückgekehrt war, verfolgte er die Idee, die Aussiedler in Schmerwitz, wo er damals zuhause war, mit den übrigen Dorfbewohnern in einem Chor zusammenzubringen. Dieser Plan, der im Kleinen hervorragend aufging und schließlich auch städte- ja sogar länderübergreifend umgesetzt wurde, diente und dient bis heute der Überwindung von Grenzen und Andersartigkeit. Dabei steht das russische Wort Raduga, zu Deutsch »Regenbogen«, ebenso für die bunte Vielfalt des ausgewählten Liedgutes als auch der Chormitglieder. Bei gegenseitigen Besuchen führen die Sängerinnen und Sänger verschiedener Nationalitäten, Kulturen und Religionen in gemeinsamen Konzerten Lieder aus aller Herren Länder auf und stärken auf diese Weise Toleranz, Offenheit und Freundschaft unter den Mitgliedern.

Chornetzwerk Raduga

Die drei Raduga-Chöre Berlin, Schmerwitz und Wien beim Konzert am 18.10.08 in der Marienkirche in Belzig


Projekt 2:

Das "Chornetzwerk"

Während beim Chornetzwerk Raduga oder beispielsweise auch beim 1983 gegründeten Verband der Deutsch-Französischen Chöre also vor allem der völkerverbindende Aspekt im Vordergrund steht, verfolgt das so genannte Chornetzwerk, ein Zusammenschluss von sechs Chören in Baden-Württemberg, in erster Linie einengemeinsamen thematischen Schwerpunkt. Das 2004 gegründete Chornetzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, Musik und Gesellschaftskritik miteinander zu verknüpfen und sich auf musikalischer Ebene aktiv an Diskussionen über gesellschaftliche und soziale Entwicklungen bzw. Missstände zu beteiligen bzw. solche offenzulegen. Die Ensembles »coro per resistencia Nürtingen«, »Zwischentöne Reutlingen«, »Ernst-Bloch-Chor Tübingen«, »Freier Chor Stuttgart«, »Kontrapunkt Ulm« sowie der »S|U|S|I-Chor Freiburg« treffen sich regelmäßig zwecks gemeinsamer Programm- und Konzertplanung sowie zum gemeinschaftlichen Musizieren und begeben sich zusammen auf die Suche nach geeigneter Chorliteratur mit gesellschaftskritischem Hintergrund. Hier werden z.B. Konzertprogramme zu den Themen Frieden, Antifaschismus, Frauen, Dritte Welt, globale Ernährung, Geld und Macht, Fremdenfeindlichkeit und Krieg zusammengestellt, die u.a. bei Antikriegskundgebungen, bei Gedenkveranstaltungen oder beispielsweise auch – wie 2013 – vor den Toren eines der führenden Kleinwaffenhersteller Europas präsentiert werden.

 

 

 

 

 

Das Chornetzwerk



 

Während beim Chornetzwerk Raduga oder beispielsweise auch beim 1983 gegründeten Verband der Deutsch-Französischen Chöre also vor allem der völkerverbindende Aspekt im Vordergrund steht, verfolgt das so genannte Chornetzwerk, ein Zusammenschluss von sechs Chören in Baden-Württemberg, in erster Linie einengemeinsamen thematischen Schwerpunkt. Das 2004 gegründete Chornetzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, Musik und Gesellschaftskritik miteinander zu verknüpfen und sich auf musikalischer Ebene aktiv an Diskussionen über gesellschaftliche und soziale Entwicklungen bzw. Missstände zu beteiligen bzw. solche offenzulegen. Die Ensembles »coro per resistencia Nürtingen«, »Zwischentöne Reutlingen«, »Ernst-Bloch-Chor Tübingen«, »Freier Chor Stuttgart«, »Kontrapunkt Ulm« sowie der »S|U|S|I-Chor Freiburg« treffen sich regelmäßig zwecks gemeinsamer Programm- und Konzertplanung sowie zum gemeinschaftlichen Musizieren und begeben sich zusammen auf die Suche nach geeigneter Chorliteratur mit gesellschaftskritischem Hintergrund. Hier werden z.B. Konzertprogramme zu den Themen Frieden, Antifaschismus, Frauen, Dritte Welt, globale Ernährung, Geld und Macht, Fremdenfeindlichkeit und Krieg zusammengestellt, die u.a. bei Antikriegskundgebungen, bei Gedenkveranstaltungen oder beispielsweise auch – wie 2013 – vor den Toren eines der führenden Kleinwaffenhersteller Europas präsentiert werden.

Das Chornetzwerk


Projekt 3:

Netzwerk Kölner Chöre

Eine ganz andere Intention hingegen verfolgt das Netzwerk Kölner Chöre, das 1994 zunächst als Arbeitskreis Kölner Chöre institutionalisiert und 2010 – nun als gemeinnütziger Verein – in »Netzwerk Kölner Chöre« umbenannt wurde. Seit über 20 Jahren treffen sich hier ehrenamtliche Vertreter der Vorstände und hauptberufliche Chorleiter der zwölf führenden Konzertchöre Kölns in regelmäßigen Abständen, um ihre Arbeit zu professionalisieren und die Chormusik innerhalb der Kulturlandschaft Kölns zu stärken. Zu den Aufgabengebieten des Netzwerkes Kölner Chöre gehört neben der Entwicklung von gemeinsamen Projekten und Strategien, z. B. zur Bewerbung von Konzerten, zuvorderst die gemeinsame Absprache bezüglich der Programmplanung und Repertoireauswahl innerhalb einer Saison. Diese Abstimmung  ermöglicht es den zwölf Mitgliedschören, sich neben den großen Repertoirewerken für Chor und Orchester auch auf unbekannteres und experimentelles chormusikalisches Terrain zu begeben. Denn die gemeinsame Finanzplanung der Vertreter der angeschlossenen Chöre erlaubt es, auch solche Projekte zu verwirklichen, die finanzielle Risiken für den Veranstalter bergen, auf dem Spielplan aber eine wertvolle Repertoireerweiterung darstellen. Auf diese Weise werden in der Domstadt  innerhalb der seit den 1990er Jahren bestehenden Abonnementreihe »Kölner Chorkonzerte« neben bekannten Meisterwerken auch immer wieder Geheimtipps der Chorliteratur präsentiert. Die sechs Konzerte pro Spielzeit sind fest ins Saisonprogramm der Kölner Philharmonie integriert.

Zudem veranstaltet das Netzwerk Kölner Chöre Sonderkonzerte außerhalb seiner festen Konzertreihe, so z.B. das alljährlich in der Kölner Philharmonie stattfindende Weihnachtssingen Kölner Chöre, bei dem mehrere Mitgliedschöre das Publikum auf das bevorstehende Christfest einstimmen. schottchor.com sprach exklusiv mit Martin Blankenburg, dem amtierenden Vorsitzenden und Mitbegründer des Netzwerks Kölner Chöre, über Beweggründe und Erfolg dieser in der Chorlandschaft Deutschlands wohl einzigartigen Institution:
Lesen Sie »Chor-Solidarität sichert Vielfalt und wirtschaftliches Überleben«.

 

 

 

 

 

 

Netzwerk Kölner Chöre