Das Klavierwerk - alle Downloads

Georg Kreisler ist als Legende des musikalischen Kabaretts, als Sänger, Lyriker und allseits bestaunter Pianist in Erinnerung, hingegen wissen nur die Wenigsten, dass er auch klassische Musik komponiert hat. In seiner New Yorker Zeit um 1950 als er eben seine kabarettistische Laufbahn begonnen hatte, schrieb er verschiedene Werke für Klavier, für Geige und für Orchester. Dass auch diese Kompositionen durchdrungen sind von seiner auffälligen künstlerischen Eigenart – unangepasst, widerborstig, verblüffend originell – ist so selbstverständlich wie logisch. Die hier vorliegende Ersteinspielung jener frühen Klavierwerke bildet eine Klammer mit seiner letzten klassischen Komposition aus dem Jahre 2011, die Anfang und Ende der ernsthaften Seite seiner Kunst verbindet. Die Pianistin Sherri Jones erfuhr auf Umwegen von der Existenz der Werke für Soloklavier und wurde von Kreisler kurzerhand aufgefordert, sie uraufzuführen, was zwischen 2009 und 2012 geschah. Rasch entwickelte sich ein produktives Zusammenwirken, zudem hat sie den Kontakt zwischen ihm und Schott hergestellt. Kreisler über ihr Spiel seiner Werke: "Die Stücke sind so perfekt und einfühlsam interpretiert, wie ich es in meinen besten Zeiten nicht gekonnt hätte. "Konkret handelt es sich um drei Klavierstücke (1947), wie sie unterschiedlicher kaum hätten ausfallen können, eine vertrackt-verspielte, abenteuerlich-virtuose Sonate für Klavier (1952) und als musikalischer Gipfel eine Gruppe von fünf zusammengehörigen Bagatellen (1953). Anfang August 2011, wenige Monate vor seinem Tod, schickte Georg Kreisler Sherri Jones ein Paket mit folgendem Brief: "Ihre großartige Arbeit mit meiner Musik hat mich inspiriert, es noch einmal mit E-Musik zu versuchen. Also habe ich jetzt fünf zusammenhängende Lieder für Mezzosopran, Klavier und Geige geschrieben." Mit ihrer Anlehnung an Schubert, polytonalen Ausflügen und musikalischer Ökonomie bilden die Lieder Kreislers Schwanengesang. Koproduktion: Rundfunk Berlin-Brandenburg