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CD
Rhapsodies for Cello & Guitar
Produktdetails
Beschreibung
Betrachtet man die Rezeption und die öffentliche Wahrnehmung der Musik von Mikis Theodorakis, fällt ein seltsamer Kontrast ins Auge:
Musikinteressenten kennen das Liedschaffen des griechischen Komponisten zu großen Teilen, manchmal sogar ohne zu wissen, dass eine bestimmte Melodie von ihm stammt, denn eine beträchtliche Zahl seiner Lieder ist in unterschiedlichsten Varianten und Bearbeitungen verbreitet. Liedinterpreten aus vielen Ländern haben sich in oft neuen Textversionen, manche von ihnen ohne inhaltlichen Bezug zum Original, Theodorakis' Lieder zu eigen gemacht und zu deren Bekanntheit beigetragen.
Völlig anders offenbart sich die Situation im Bereich des sinfonischen Schaffens Theodorakis'. Selbst Menschen, die aktiv im Musikleben stehen, kennen oft nicht ein einziges sinfonisches Werk von Theodorakis, wissen sogar nicht einmal, dass er ein beachtliches sinfonisches Oeuvre aufzuweisen hat
Die beiden Rhapsodien auf dieser CD sind in ihrer leichten Fasslichkeit gute Beispiele für die musikalische Faktur, die sich aus Theodorakis' ästhetischer Grundhaltung ableitet. Die Rhapsodien haben manche Gemeinsamkeiten, darunter die, dass sie aus früheren Werken mit gleichem melodischem Material hervorgegangen sind. Dieses Vorgehen ist für Theodorakis charakteristisch und darüber hinaus die Fortsetzung einer Verfahrenweise, die sich durch die ganze Musikgeschichte hindurch nachweisen lässt. Erinnert sei an die häufige Mehrfachnutzung eigenen musikalischen Materials im Schaffen J.S. Bachs oder an Beethovens Violinkonzert D-Dur op. 61, das der Komponist selbst zum Klavierkonzert op. 61 a als Alternativ- oder Zweitfassung umgearbeitet hat.
Die Rhapsodie für Violoncello und Orchester entstand in den letzten sechs Wochen des Jahrs 1996 und wurde im Oktober 1998 in München uraufgeführt. Die neun Sätze tragen die Namen der neun Musen, Töchter des Zeus und der Mnemosyne, von Hesiod als Schutzgöttinnen der Künste benannt und einzelnen künstlerischen Bereichen zugeordnet. Die bekannteren lateinischen Namen und Zuständigkeiten der Musen in der Reihenfolge der Rhapsodie sind folgende:
1 Clio (Geschichtsschreibung)
2 Erato (Liebeslyrik)
3 Thalia (Komödie)
4 Calliope (epische Dichtung, Philosophie und Wissenschaft)
5 Euterpe (Flötenspiel und Gesang)
6 Urania (Sternkunde und Lehrdichtung)
7 Terpsichore (Tanz und leichte Unterhaltung)
8 Melpomene (Tragödie und Trauergesang)
9 Polyhymnia (hymnische Dichtung, Pantomime und ernster Gesang)
Auch die Rhapsodie für Gitarre und Orchester hat Vorgänger. Im März 1967 komponierte Theodorakis in Athen sieben Lieder auf Texte aus Federico García Lorcas 1928 erschienenem Romencero gitano. Diese achtzehn Zigeunerromanzen hatten García Lorca zu zunächst nationaler Berühmtheit verholfen. Seine dezidiert antifrancistische linke Geisteshaltung, in der Theodorakis zweifelsfrei Parallelen zu eigenen Positionen gefunden hat, und seine Homosexualität machten ihn den reaktionären Kräften derart verhasst, dass er am 18. oder 19. August 1938, nur wenige Tage nach Beginn des Bürgerkriegs, von Falangisten erschossen wurde. Theodorakis' sieben Lieder nach Lorca wurden 1970 von Maria Faranturi unter Leitung des Komponisten in Rom uraufgeführt. Eine Fassung für Alt und Gitarre wurde 1971 mit Maria Faranturi und John Williams eingespielt und erst kürzlich von dem Bariton Peter Goedhart und dem Gitarristen Wim Spruijt mit García Lorcas spanischem Originaltext vorgelegt. Theodorakis' zweite Version mit sechs Liedern trägt den Titel Konzert für Gitarre (Lorca) und war ein Auftragswerk der Komischen Oper Berlin (Ost). Die Uraufführung mit Maria Faranturi (Alt), Kostas Kotsiolis (Gitarre), Mitgliedern des Rundfunkchors Berlin und dem Orchester der Komischen Oper unter Rolf Reuter fand im September 1983 statt.
Schließlich wurde das Werk Mitte der 1990er Jahre vom Komponisten für Gitarre und Sinfonieorchester eingerichtet und in dieser Fassung im Oktober 1998 in München uraufgeführt. Theodorakis wollte dem Gitarristen ein gut spielbares Instrumentalwerk offerieren, in dem die Gitarre von Anfang bis Ende dominiert. Das melodische Material ist hauptsächlich dem Orchester zugewiesen.
Musikinteressenten kennen das Liedschaffen des griechischen Komponisten zu großen Teilen, manchmal sogar ohne zu wissen, dass eine bestimmte Melodie von ihm stammt, denn eine beträchtliche Zahl seiner Lieder ist in unterschiedlichsten Varianten und Bearbeitungen verbreitet. Liedinterpreten aus vielen Ländern haben sich in oft neuen Textversionen, manche von ihnen ohne inhaltlichen Bezug zum Original, Theodorakis' Lieder zu eigen gemacht und zu deren Bekanntheit beigetragen.
Völlig anders offenbart sich die Situation im Bereich des sinfonischen Schaffens Theodorakis'. Selbst Menschen, die aktiv im Musikleben stehen, kennen oft nicht ein einziges sinfonisches Werk von Theodorakis, wissen sogar nicht einmal, dass er ein beachtliches sinfonisches Oeuvre aufzuweisen hat
Die beiden Rhapsodien auf dieser CD sind in ihrer leichten Fasslichkeit gute Beispiele für die musikalische Faktur, die sich aus Theodorakis' ästhetischer Grundhaltung ableitet. Die Rhapsodien haben manche Gemeinsamkeiten, darunter die, dass sie aus früheren Werken mit gleichem melodischem Material hervorgegangen sind. Dieses Vorgehen ist für Theodorakis charakteristisch und darüber hinaus die Fortsetzung einer Verfahrenweise, die sich durch die ganze Musikgeschichte hindurch nachweisen lässt. Erinnert sei an die häufige Mehrfachnutzung eigenen musikalischen Materials im Schaffen J.S. Bachs oder an Beethovens Violinkonzert D-Dur op. 61, das der Komponist selbst zum Klavierkonzert op. 61 a als Alternativ- oder Zweitfassung umgearbeitet hat.
Die Rhapsodie für Violoncello und Orchester entstand in den letzten sechs Wochen des Jahrs 1996 und wurde im Oktober 1998 in München uraufgeführt. Die neun Sätze tragen die Namen der neun Musen, Töchter des Zeus und der Mnemosyne, von Hesiod als Schutzgöttinnen der Künste benannt und einzelnen künstlerischen Bereichen zugeordnet. Die bekannteren lateinischen Namen und Zuständigkeiten der Musen in der Reihenfolge der Rhapsodie sind folgende:
1 Clio (Geschichtsschreibung)
2 Erato (Liebeslyrik)
3 Thalia (Komödie)
4 Calliope (epische Dichtung, Philosophie und Wissenschaft)
5 Euterpe (Flötenspiel und Gesang)
6 Urania (Sternkunde und Lehrdichtung)
7 Terpsichore (Tanz und leichte Unterhaltung)
8 Melpomene (Tragödie und Trauergesang)
9 Polyhymnia (hymnische Dichtung, Pantomime und ernster Gesang)
Auch die Rhapsodie für Gitarre und Orchester hat Vorgänger. Im März 1967 komponierte Theodorakis in Athen sieben Lieder auf Texte aus Federico García Lorcas 1928 erschienenem Romencero gitano. Diese achtzehn Zigeunerromanzen hatten García Lorca zu zunächst nationaler Berühmtheit verholfen. Seine dezidiert antifrancistische linke Geisteshaltung, in der Theodorakis zweifelsfrei Parallelen zu eigenen Positionen gefunden hat, und seine Homosexualität machten ihn den reaktionären Kräften derart verhasst, dass er am 18. oder 19. August 1938, nur wenige Tage nach Beginn des Bürgerkriegs, von Falangisten erschossen wurde. Theodorakis' sieben Lieder nach Lorca wurden 1970 von Maria Faranturi unter Leitung des Komponisten in Rom uraufgeführt. Eine Fassung für Alt und Gitarre wurde 1971 mit Maria Faranturi und John Williams eingespielt und erst kürzlich von dem Bariton Peter Goedhart und dem Gitarristen Wim Spruijt mit García Lorcas spanischem Originaltext vorgelegt. Theodorakis' zweite Version mit sechs Liedern trägt den Titel Konzert für Gitarre (Lorca) und war ein Auftragswerk der Komischen Oper Berlin (Ost). Die Uraufführung mit Maria Faranturi (Alt), Kostas Kotsiolis (Gitarre), Mitgliedern des Rundfunkchors Berlin und dem Orchester der Komischen Oper unter Rolf Reuter fand im September 1983 statt.
Schließlich wurde das Werk Mitte der 1990er Jahre vom Komponisten für Gitarre und Sinfonieorchester eingerichtet und in dieser Fassung im Oktober 1998 in München uraufgeführt. Theodorakis wollte dem Gitarristen ein gut spielbares Instrumentalwerk offerieren, in dem die Gitarre von Anfang bis Ende dominiert. Das melodische Material ist hauptsächlich dem Orchester zugewiesen.
Inhalt
Rhapsody For Cello And Orchestra:
Euterpe / Erato / Melpomène / Calliope / Clio / Uranie / Terpsichore / Polymnie / Thalie
Rhapsody For Guitar And Orchestra:
Allegro con brio / Andantino
Allegretto / Andante / Andante / Lento
Allegro / Allegro Moderato / Andante
Euterpe / Erato / Melpomène / Calliope / Clio / Uranie / Terpsichore / Polymnie / Thalie
Rhapsody For Guitar And Orchestra:
Allegro con brio / Andantino
Allegretto / Andante / Andante / Lento
Allegro / Allegro Moderato / Andante
Interpreten
Franz Halasz: guitar / Sebastian Hess: cello / Nürnberger Symphoniker / John Carewe: conductor
Weitere Informationen
Titel:
Rhapsodies for Cello & Guitar
Verlag/Label:
Intuition
Spieldauer:
58 ′41 ′′
Reihe:
Technische Details
Bestellnummer:
INT 33992
UPC:
750447339927
Gewicht:
0,11 kg
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