A circle in the sand
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Die großen Entdeckungen und territorialen Eroberungen, die das 16. und 17. Jahrhundert prägten, finden in Shakespeares Der Sturm ein grundlegendes Echo. Die Ureinwohner werden mit den Zivilisierten konfrontiert, wobei Shakespeares Weitsicht die gängigen Vorstellungen seiner Zeit stört, indem er andeutet, dass der sogenannte „Wilde“ vielleicht nicht der ist, für den man ihn hält.
Ich habe mir vorgestellt, dass zwei Texte in zwei verschiedenen Sprachen aufeinandertreffen wie ein Echo der unmöglichen Begegnungen zwischen Menschen aus Europa, die nach Gold und materiellem Reichtum dürsten, und einheimischen Kulturen, die sich ganz der wissenschaftlichen Beobachtung der Gestirne und der Anbetung ihrer Götter hingeben. So werden einige Repliken aus Shakespeares Der Sturm auf Englisch gesungen: Dabei handelt es sich um eine Replik Calibans, der seine ganze Menschlichkeit offenbart, wenn er den Geräuschen der Insel lauscht, sowie die wenigen vorausgehenden spöttischen Repliken der Narren.
Die Worte in der Sprache der Maya bezeichnen die Tage des Maya-Kalenders. Sie werden wie Zaubersprüche ausgesprochen, die von Prospero selbst rezitiert sein könnten und nähren diese Mischung aus okkulten und magischen Kräften, die den Sinn des Seins und dessen Beziehung zum Anderen hinterfragt.
Die Solovioline und das Publikum werden vom Doppelchor eingerahmt, der damit sowohl die Grenzen der Insel als auch Prosperos‘ magischen Kreis absteckt. Die Solovioline ist der Katalysator für alle Geräusche der Insel, die Caliban erfreuen oder beunruhigen.
(Thierry Pécou)
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Madeleine Mitchell, violin · Conductor: Peter Broadbent · Joyful Company of Singers
June 11, 2001 · London (UK)
Madeleine Mitchell, violin · Conductor: Peter Broadbent · Joyful Company of Singers