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Anno Schreier

Anno Schreier

Herkunftsland: Deutschland
Geburtstag: 3. Dezember 1979

in Kürze

Mina
Musikalische Leitung: N.N.
25. April 2024 | Görlitz (Deutschland) , Apollo Theater — Premiere
Nils Holgerssons wunderbare Reise
Orchester: Gürzenich-Orchester Köln
25. April 2024 | Köln (Deutschland) , Kölner Philharmonie

Über Anno Schreier

Anno Schreier hat das theatralische Gespür eines Richard Strauss, die Musik des Mittdreißigers ist von einer enormen Suggestivkraft, einer verführerischen Sinnlichkeit und fantastischen Vielfalt. (Stefan Ender anlässlich der Uraufführung der Oper Hamlet am Theater an der Wien im September 2016) 

Der 1979 in Aachen geborene Anno Schreier hat sich vor allem als Opernkomponist einen Namen gemacht. Bereits in seiner 2006 in Mainz uraufgeführten Oper Kein Ort. Nirgends nach Christa Wolf entwickelte er eine eigene musiktheatralische Sprache, in der er heterogene Versatzstücke und Quasi-Zitate in einer Vielzahl musikalischer Stilistiken miteinander verbindet und gegeneinanderstellt, oft in ironischer oder grotesker Verfremdung. Diesen Ansatz hat Schreier sowohl in ernsten als auch in komödiantischen Werken sowie im Musiktheater für junges Publikum weiterentwickelt, so etwa in der Kammeroper Mörder Kaspar Brand (2011, Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf), der musikalischen Polarkomödie Prinzessin im Eis (2013, Theater Aachen), oder in Schade, dass sie eine Hure war (2019, Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf). Hier entsteht ein zunehmend komplexes, aber immer sinnlich erfahrbares und theaterwirksames Konglomerat unterschiedlichster Musikformen, ein ständiges Nebeneinander von Komik und Tragik, von Ernst und Unterhaltung. Dem gegenüber stehen andere Werke wie Die Stadt der Blinden (2011, Opernhaus Zürich) oder Hamlet (2016, Theater an der Wien), die eine homogenere musikalische Sprache mit nur gelegentlichen zitathaften "Einsprengseln" entwickeln. 2019 vertonte Schreier die berühmte Fantasy-Geschichte Der Zauberer von Oz nach dem Roman von Lyman Frank Baum als gleichnamige Familienoper für das Theater Aachen. Seine jüngste Oper Turing (2022, Staatstheater Nürnberg) fußt hingegen auf historischen Ereignissen und widmet sich dem Leben des bekannten Wissenschaftlers Alan Turing.

Auch Schreiers rein instrumentale Werke sind oft von Literatur und anderen außermusikalischen Ideen beeinflusst. So wurde etwa sein 2015 von Julian Steckel und der Badischen Staatskapelle uraufgeführtes Cellokonzert On A Long Strand von einem Gedicht des irischen Lyrikers Seamus Heaney inspiriert. Der Dialog des Solisten mit dem Orchester evoziert eine Wanderung durch nordeuropäische Küstenlandschaften und lässt Elemente traditioneller irischer Musik mit einfließen. 

In seinen Liedern hat Schreier sich mit Texten von Eichendorff, Heine und Morgenstern auseinandergesetzt, aber auch mit älterer und zeitgenössischer Lyrik. In seinem zehnteiligen Zyklus Fuoco e lagrime für Sopran und Klavier (auch in einer Version für Sopran und Ensemble) kombiniert er Gedichte und Fragmente von Michelangelo mit neuen Texten von Marcel Beyer und lässt so einen Dialog zwischen dem Italienischen und dem Deutschen, zwischen der Renaissance und heute entstehen. 2019 komponierte Schreier zwei größer besetzte Vokalwerke: Für die Kölner Philharmonie vertonte er mit Nils Holgerssons wunderbare Reise Selma Lagerlöfs berühmten Roman für 2 Schauspieler, Kinderchor und Orchester. Der Anfang für Chor und Orchester basiert auf Texten der hinduistischen Schrift Rigveda, stellt jedoch über die Frage nach einem Schöpfer einen Bezug zu Schillers Ode an die Freude und ist als Prolog für Beethovens 9. Symphonie komponiert. Die Uraufführung fand anlässlich des  200. Geburtstag des Sinfonischen Chores Aachen mit dem Sinfonieorchester Aachen unter Christopher Ward statt.    

Seit etwa 2017 verbindet Anno Schreier eine auf wenige Elemente reduzierte musikalische Faktur mit Einflüssen aus der Minimal Music und der Popmusik, etwa in Atlantis (2018) für Ensemble, Kältefuchs (2019) nach einem Gedicht von Marcel Beyer sowie in Zwei Studien zu einer Landschaft (2019) für Violoncello und Klavier. 

Schreier erhielt früh Unterricht in Klavier, Violine, Orgel und Musiktheorie. Von 1999 bis 2005 studierte er Komposition bei Manfred Trojahn an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, ergänzt durch einen Studienaufenthalt am Royal College of Music in London. Von 2005 bis 2007 war er Meisterschüler von Hans-Jürgen von Bose an der Hochschule für Musik und Theater in München. Seit 2008 unterrichtet er Musiktheorie an der Hochschule für Musik Karlsruhe. 

Namhafte Orchestern und Ensembles wie das Orchestre National de Belgique, die Brussels Philharmonic, das Sinfonieorchester Aachen, das RSO Wien, das Ensemble Modern sowie das Armida Quartett haben mit Schreier bisher zusammen gearbeitet. In der Saison 2009/10 war er "Komponist für Heidelberg". 

Schreier erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, wie beispielsweise von der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Deutschen Bank Stiftung, der Landeshauptstadt München, der Akademie der Künste in Berlin, der Wilfried-Steinbrenner-Stiftung und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Im Jahr 2010 war Schreier Stipendiat der Deutschen Akademie Rom in der Villa Massimo, 2012 erhielt er den Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2016 wurde er in die "Junge Akademie" der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz aufgenommen und im März 2017 mit dem Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie "Musiktheater" ausgezeichnet. 

www.annoschreier.de

Werkliste

Chronologie

1979
geboren am 3. Dezember in Aachen
1999-2005
Kompositionsstudium bei Manfred Trojahn an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf
2002-2006
Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes
2003-2004
Studienaufenthalt am Royal College of Music, London
2005-2007
Meisterklasse bei Hans-Jürgen von Bose an der Hochschule für Musik und Theater München
2006
Uraufführung der Oper "Kein Ort. Nirgends" nach Christa Wolf am Staatstheater Mainz
2007
Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop
2007
Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Musik der Landeshauptstadt München
2008
Uraufführung des szenischen Liederzyklus "Wunderhorn" am Mainfranken Theater Würzburg
2008
Stipendium in der Akademie Musiktheater heute der Deutschen Bank Stiftung
seit 2008
Lehrauftrag für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Karlsruhe
2009
Gewinner des Wettbewerbs "Teatro minimo" am Opernhaus Zürich
2009
Förderungspreis für Musik der Akademie der Künste in Berlin
2009
Stipendium der Wilfried-Steinbrenner-Stiftung
2009
Composer in Residence beim Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg
2010
Stipendium der Deutschen Akademie Rom in der Villa Massimo
2010
Karl-Arnold-Preis der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste
2011
Uraufführung der Oper "Die Stadt der Blinden" nach José Saramago am Opernhaus Zürich
2012
Auftrag des Badischen Staatstheaters Karlsruhe für ein neues Orchesterwerk zum 350. Jubiläum der Badischen Staatskapelle
2012
Uraufführung der Oper "Mörder Kaspar Brand" nach Motiven von Edgar Allan Poe an der Deutschen Oper am Rhein, Düsseldorf
2012
Förderpreis für junge Künstler des Landes Nordrhein-Westfalen
2013
Uraufführung der multinationalen Polarkomödie "Prinzessin im Eis" am Theater Aachen
2015
Uraufführung von "On A Long Strand" für Violoncello und Orchester durch Julian Steckel und die Badische Staatskapelle Karlsruhe
2016
Mitglied der "Jungen Akademie" in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
2016
Uraufführung der Oper "Hamlet" am Theater an der Wien
2017
Deutscher Musikautorenpreis in der Kategorie "Musiktheater"
2019
Uraufführung der Oper "Schade, dass sie eine Hure war" nach John Ford an der Deutschen Oper am Rhein, Düsseldorf
2019
Generalvertrag mit Schott Music
2019
Uraufführung von "Nils Holgerssons wunderbare Reise" für Kinderchor und Orchester nach Selma Lagerlöf in der Kölner Philharmonie
2019
Uraufführung der Familienoper "Der Zauberer von Oz" am Theater Aachen
2022

Uraufführung der Oper "Turing" an der Oper Nürnberg

Artikel

Aufführungen

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  • Mina
    Musikalische Leitung: N.N.
    25. April 2024 | Görlitz (Deutschland) , Apollo Theater — Premiere
    Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Carl Maria von Weber Dresden
  • Nils Holgerssons wunderbare Reise
    Orchester: Gürzenich-Orchester Köln
    25. April 2024 | Köln (Deutschland) , Kölner Philharmonie
  • Nils Holgerssons wunderbare Reise
    Orchester: Gürzenich-Orchester Köln
    28. April 2024 | Köln (Deutschland) , Kölner Philharmonie
  • Nils Holgerssons wunderbare Reise
    Musikalische Leitung: Jori Klomp
    Orchester: Sinfonieorchester Aachen
    25. August 2024 | Aachen (Deutschland) , Theater — Wiederaufnahme
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