5 Sonatinen

Kirchner, geb. 1823 in Neukirchen bei Chemnitz, gest. 1903 in Hamburg, gefördert durch Mendelssohn und Schumann, befreundet mit Brahms, gilt als einer der originellsten Klavierkomponisten der deutschen Romantik. Die „Fünf Sonatinen“ entstanden in Leipzig, wo er von 1876–1883 als Klavierlehrer und Komponist tätig war. Die technischen und musikalischen Ansprüche richten sich an fortgeschrittene Spieler und setzen keine virtuose, doch eine flexible Technik und eine differenzierte Anschlagskunst voraus. Die Sonatinen sind reich an wechselnden Stimmungen, der durchsichtige und wohlklingende Klaviersatz verzichtet weitgehend auf die sonst bei Sonatinen typischen Läufe, Dreiklangsbrechungen und stereotypen Begleitfiguren. An ihre Stelle treten selbstständig geführte Mittelstimmen, rhythmische Feinheiten und eine experimentierfreudige Harmonik.
Weitere Ausgaben zum 100. Todestag von Kirchner 2003: Präludien op. 9 (ED 9017), Neue Albumblätter op. 49 (ED 9024), Spielsachen op. 35 (ED 6876).