Tristan und Isolde

Handlung

I. Akt
Tristan hat einst für König Marke den jungen Irenfürsten Morold im Kampf getötet. Kurz danach wurde er, schwer verwundet, in einem Nachen an Irlands Küste angetrieben und zu lsolde, der Verlobten Morolds, gebracht. Sie pflegte ihn, der sich als Spielmann Tantris ausgab, erkannte dann aber in ihm den Mörder ihres Verlobten. Als sie Tristau nun mit seinem Schwert töten wollte, überwältigte sie der Blick des Kranken, sodass sie das Schwert fallen ließ, ihn pflegte und ihn schließlich lieb gewann. Auch er liebte sie, wagte aber nicht, um sie zu werben, sondern veranlasste nach seiner Rückkehr nach Cornwall seinen Herrn und König Marke um sie zu freien. Dieser schickte ihn als Brautwerber zu Isolde, die zum Schein auf seinen Antrag einging, um während der Überfahrt von ihm Sühne fordern zu können.

Auf dem Schiff wartet nun Isolde auf eine Gelegenheit zur Vergeltung. Als ein Seemann meldet, dass Land in Sicht sei, lässt sie Tristan durch Brangäne, ihre treue Dienerin, zu sich rufen. Tristan lässt ihr sagen, er dürfe das Steuer nicht verlassen. Nun lässt sie ihm durch Brangäne befehlen, vor ihr als seiner Herrin zu erscheinen. Tristans Diener Kurwenal ist empört; er ruft Brangäne zu, Tristan könne nicht Diener einer Magd sein, die er selbst seinem Herrn zuführe. Aufs Tiefste getroffen offenbart Isolde nun Brangäne ihr Geheimnis und befiehlt ihr, für Tristan und sie einen Todestrank zu mischen. Dann lässt sie Tristan sagen, dass sie nicht an Land gehen werde, bevor er ihr Sühne gegeben habe für Morolds Kopf. Bereit zu Sühne, betritt Tristan das Zelt. Isolde bietet ihm die Schale mit dem Todestrank; er trinkt. Isolde entteißt ihm die Schale und teilt den Trank mit ihm. Sie erwarten ihren Tod, doch Brangäne hat ihnen statt des Todestranks einen Liebestrank gereicht.

2. Akt
Hörnerschall deutet an, dass König Marke zu nächtlicher Jagd aufbrach. Isolde verzehrt sich in Sehnsucht nach Tristau und gibt ihm das Zeichen, dass der Weg zu ihr frei ist. Brangäne besteigt den Turm, um den Traum der Liebenden zu bewachen. Ihr Ruf mahnt zur Vorsicht, aber die Liebenden sind ihrer Umgebung entrückt: »Sink hernieder, Nacht der Liebe ... «. Jäh werden sie aus ihren Träumen gerissen, denn Melot führt König Marke und die Jäger herbei. Erschüttert muss Marke erkennen, dass Tristan, sein treuester Freund, ihn betrog. Er findet keine Lösung für dieses Rätsel, auch Tristan kann seine drängende Frage nicht beantworten. Er weiß nur, dass im Leben nun kein Platz mehr für ihn ist. Zart fragt er Isolde, ob sie ihm in den Tod folgen wolle; dann küsst er sie auf die Stirn und stürzt sich mit dem Schwert auf Melot, der ihn verwundet.

3. Akt
Kurwenal hat seinen Herrn nach Schloss Kareol entführt und bewacht seinen todähnlichen Schlaf. Ein Hirte schaut über die Burgmauer und erkundigt sich voller Mitgefühl nach seinem kranken Herrn. Kurwenal bittet ihn, mit seiner Schalmei eine heitere Weise anzustimmen, sobald er Isoldes Schiff sehe, denn nur Isolde könne Tristans Leben noch retten. Tristan kommt zu sich und seine Gedanken kreisen um Isolde. Plötzlich ertönt die heitere Weise des Hirten - lsolde kommt. Mit letzter Kraft erhebt sich Tristan und sterbend umarmt er die Geliebte. Der Hirte meldet ein zweites Schiff, es bringt König Marke mit Melot, Brangäne und seine Mannen. Brangäne gestand ihm, dass sie den beiden statt des Todestranks den Liebestrank reichte. Nun kommt er, den Freund mit Isolde zu vereinen. Zu spät. Isolde erwacht aus tiefer Ohnmacht. Mit wachsender Verzückung betrachtet sie Tristan, dann sinkt sie an seiner Seite nieder.