Requiem

Mozarts Requiem, seine letzte und unvollendete Komposition, ist eines der berühmtesten Werke des klassischen Repertoires – ein Meisterwerk, dessen Entstehung in mehrfacher Hinsicht geheimnisumwittert ist. Dies steigert natürlich die Faszination, die von diesem Werk ausgeht, in welchem Mozart, als Katholik erzogen und zeitlebens treues Kirchenmitglied, mit lebhafter musikalischer Fantasie seinen tiefen Respekt vor dem Tod ausdrückt. Die Musik ist zuweilen tröstlich und dann wieder heftig und aufwühlend, wie man im „Fegefeuer“ im Dies irae hören kann.
Mozart vollendete lediglich die ersten zwei Sätze komplett (Requiem und Kyrie); von sieben weiteren Sätzen und der ersten acht Takten von Lacrimosa sind die Gesangsstimmen und der bezifferte Bass aus seiner Feder vorhanden. Die übrigen Teile, inklusive der Instrumentation, wurden von seinem Schüler Xaver Süßmayr ergänzt, der das Requiem mit Mozart selbst besprochen hatte und sich teilweise auf dessen Entwürfe stützen konnte. Die Teile Sanctus, Benedictus und Agnus Die wurden komplett von Süßmayr komponiert. Eine Reihe weiterer interessanter Versuche das Requiem zu vollenden, wurden im vergangenen Jahrhundert unternommen, doch die Bedeutung von Süßmayrs Beitrag zum Ruhm des Werkes und der Beweis seiner stilistischen Authentizität hat wohl der große Mozart-Kenner Beethoven treffend zusammengefasst, als er sinngemäß sagte, dass, wenn nicht Mozart die Musik geschrieben habe, der Mann, der sie komponierte, ein Mozart gewesen sein müsse.