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Wilhelm Killmayer

Wilhelm Killmayer

Herkunftsland: Deutschland
Geburtstag: 21. August 1927
Todestag: 20. August 2017

in Kürze

Heine-Lieder
Heidelberger Frühling 2024
9. Juni 2024 | Heidelberg (Deutschland) , Alte Universität, Aula

Über Wilhelm Killmayer

Ein einzelner Ton ist für mich etwas sehr Kostbares - wie ein Kristall oder eine Blume. (Wilhelm Killmayer)

Wilhelm Killmayer wurde am 21. August 1927 in München geboren. Seine Kindheit verbrachte er zunächst in Mitterndorf bei Dachau, nach dem Tod des Vaters dann in München. Ab dem sechsten Lebensjahr erhielt er regelmäßigen Klavierunterricht. Nach dem Abitur studierte er am Münchner Musikseminar von Hermann Wolfgang von Waltershausen Dirigieren und Komposition (1945-1951). Parallel zu Musikwissenschaftskursen bei Rudolf von Ficker und Walter Riezler nahm er Privatunterricht bei Carl Orff (1951-1953) und besuchte anschließend dessen Meisterklasse an der Staatlichen Musikhochschule in München (1953/54). Ab 1955 unterrichtete Killmayer Musiktheorie und Kontrapunkt am Trappschen Konservatorium in München, von 1961 bis 1964 arbeitete er als Ballettdirigent an der Bayerischen Staatsoper. Nach zwei Romstipendien in der Villa Massimo (1958 und 1965/66) übersiedelte Killmayer 1968 nach Frankfurt a. M., wo er als freischaffender Komponist lebte. 1973 berief ihn die Staatliche Hochschule für Musik in München zum Professor für Komposition. Von seiner Emeritierung im Jahr 1992 bis zu seinem Tod in Starnberg 2017 lebte Killmayer abwechselnd in München und am Chiemsee.

Schon als junger Komponist in den Nachkriegsjahrzehnten wandte sich Killmayer gegen die theoretischen Dogmen der seriellen Musik und fand in der Auseinandersetzung mit der Musiktradition vor allem des 19. Jahrhunderts zu einem eigenen Personalstil. Im Spannungsfeld von ostinaten Wiederholungsmustern einzelner Motive und Rhythmen und einer zeitweise radikalen Reduktion der kompositorischen Mittel entstanden Orchesterwerke wie die Nachtgedanken (1973), die drei Sinfonien („Fogli“, 1968; „Ricordanze“, 1968/69 und „Menschen-Los“, 1972/73 rev. 1988) sowie die drei Kammermusiken (The woods so wilde, 1970; Schumann in Endenich, 1972 und Kindertage, 1973). In seinen Bühnenwerken La Buffonata (1959/60) und Yolimba (Neufassung 1970), jeweils auf Texte von Tankred Dorst, ließ Killmayer das Stilmittel der Parodie und einen geistreichen musikalischen Humor Einzug in die zeitgenössische Kunstmusik halten.

Im Zentrum der Ästhetik von Wilhelm Killmayer steht der einzelne Ton und seine melodische Kraft. Der natürlichste Träger der Melodie ist die Stimme; in zahlreichen Vokalkompositionen hat Killmayer dieser Vorstellung Ausdruck verliehen. In den 1980er Jahren komponierte er die drei Zyklen von Hölderlin-Liedern, die sowohl in Klavier- wie auch Orchesterbegleitung vorliegen. Später kamen Eichendorff- (1991), Trakl- (1993 und 1996) sowie Härtling-Lieder (1993) hinzu. 2006 vertonte Killmayer Heinrich Heines Ballade Ali Bey, ein Jahr später Eduard Mörikes Der Feuerreiter.

Für sein Werk Missa brevis wurde Killmayer 1954 mit dem Preis der Fromm Music Foundation in Chicago ausgezeichnet. 1957 erhielt er den Kulturpreis der Stadt München, für Une leçon de français 1965 den Prix Italia. 1970 zeichnete ihn die Cité des Arts mit einem Stipendium in Paris aus, ebenfalls in Paris nahm er 1974 mit der Sinfonia 1 „Fogli“ am Rostrum of Composers teil. 1989 wurde ihm im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals der Paul-Hindemith-Preis überreicht, 1993 der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. 2010 erhielt er den Kammermusikpreis der Christoph und Stephan Kaske Stiftung. Killmayer ist ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (seit 1972) und der Berliner Akademie der Künste (seit 1980).

Werkliste

Chronologie

1927
Geboren am 21. August in München als Sohn des 1932 verstorbenen Bezirksoberlehrers Wilhelm Killmayer; bis 1932 Kinderjahre in Mitterndorf bei Dachau; ab 1932 in München
ab 1933
Klavierunterricht
1934-37
Volksschule
ab 1937
Humanistisches Gymnasium (Maximiliansgymnasium München)
1945-51
Musikseminar bei H.W. von Waltershausen
1947
nach Unterbrechung durch den Krieg Abitur in München
1949-52
Universitätsstudium. Hauptfach: Musikwissenschaft (von Ficker, Riezler), Nebenfächer: Germanistik, Italienisch
1951
staatliche Abschlussprüfung in den Hauptfächern Dirigieren und Komposition
1951-53
Privatunterricht bei Carl Orff, anschließend
1953-54
Besuch der Meisterklasse von Carl Orff an der Staatlichen Musikhochschule München
1954
Preis der Fromm Music Foundation, Chicago, für "Missa brevis"
1955-58
Lehrer für Theorie und Kontrapunkt am Trappschen Konservatorium, München
1957
Kulturpreis der Stadt München
1958
1. Romaufenthalt; Stipendium der Villa Massimo, Rom
1961
Heirat mit Wendula Mirschel
1961-64
Ballettdirigent an der Bayerischen Staatsoper, München
1965
Prix Italia für "Une leçon de français"
1965-66
2. Romaufenthalt; Stipendium der Villa Massimo, Rom
1968
Übersiedlung nach Frankfurt am Main
1970
Parisaufenthalt; Stipendium der Cité des Arts, Paris
1972
Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
1973-92
Professor für Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik, München
1974
Rostrum of Composers, Paris, für "1. Sinfonie"
1975
Übersiedlung nach München
1980
Mitglied der Berliner Akademie der Künste
1983
Geburt der Zwillinge Felix und Ferdinand
1989
Heirat mit Martina Soll
1990
Geburt der Tochter Susanna Caecilie
1990
Hindemith-Preis im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals
1993
Mitglied des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst
1994
Oberbayerischer Kulturpreis
2003
Musikpreis der Landeshauptstadt München
2010
Preis der Christoph und Stephan Kaske-Stiftung.
2017
Gestorben am 20. August in Starnberg bei München

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