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Enjott Schneider

Enjott Schneider

Herkunftsland: Deutschland
Geburtstag: 25. Mai 1950

in Kürze

Requiem pour Erik Satie
contrast – Musikfestival Buchloe
28. April 2024 | Buchloe (Deutschland) , Haus der Begegnung
Herbstmilch
Musikalische Leitung: Dean Wilmington
Orchester: sINNfonietta
11. Mai 2024 | Eggenfelden (Deutschland) , Theater an der Rott

Über Enjott Schneider

Bildhafter Ausdruck und unmittelbare Emotionalität – das sind nicht nur die Erfordernisse einer guten Filmmusik, sondern auch die Wesenszüge meiner Werke für Konzertsaal und Bühne. Geschichten erzählen in Bildern und Tönen hat mich von frühester Jugend an bis heute fasziniert. (Enjott Schneider)

Enjott Schneider wurde am 25. Mai 1950 in Weil am Rhein geboren. Bereits in der Jugend lernte er mehrere Instrumente: Violine, Klavier, Akkordeon, Trompete und Orgel. Im Alter von 19 Jahren erhielt er eine Organistenstelle im französischen Huningue, ab 1975 in Hinterzarten. Darüber hinaus betätigte er sich als Dirigent sowie als Sänger und Keyboarder der Popgruppe "Kaktus". 1969 nahm Schneider ein Studium der Musiktheorie, Schulmusik, Orgel und Trompete an der Freiburger Musikhochschule auf und studierte außerdem an der dortigen Universität Musikwissenschaft, Germanistik und Linguistik. 1977 promovierte er bei Hans-Heinrich Eggebrecht. In den Folgejahren übernahm er Lehraufträge für Tonsatz und Musikwissenschaft an der Universität Freiburg und 1979 eine Professur für Musiktheorie an der Hochschule für Musik in München. Publikationen widmete er der Musiktheorie ("Die Kunst des Teilens. Zeit – Rhythmus – Zahl", 1991) ebenso wie der Musikpädagogik, Popmusik, Filmmusik und musiksoziologischen Aspekten sowie einzelnen Komponisten. 1988 richtete Schneider das Tonstudio „Augenklang“ ein, das 1997 durch das „Greenhouse Studio“ abgelöst wurde. 1993 lehrte er am Staatlichen Filminstitut in Pune (Indien) und war von 1996 bis 2012 Professor an der Hochschule für Musik in München (Komposition für Film und Fernsehen). Seit 2011 lehrt er Komposition an der Musikhochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik Regensburg. Seit 2003 ist er Mitglied im Aufsichtsrat der GEMA, dessen Vorsitz er 2012 übernahm. 2013 wurde er zum Präsidenten des Deutschen Komponistenverbandes DKV gewählt.

In den 1980er Jahren entwickelte sich Schneider zu einem der bedeutendsten deutschen Komponisten für Filmmusik. TV- und Kinofilme wie Herbstmilch (1988), Stalingrad (1992), Schlafes Bruder (1995), Stauffenberg (2004) und Die Flucht (2007) verdanken ihren Erfolg nicht zuletzt seiner eindrucksvollen Musik, ebenso TV-Serien wie Weißblaue Geschichten (seit 1991), Marienhof (1992) und Vater wider Willen (1998).

Schneiders kompositorisches Schaffen, das sich durch die virtuose Verknüpfung unterschiedlichster Stile – von seriellen Techniken bis zur Rockmusik – auszeichnet, umfasst neben Werken für Orchester und Orgel Stücke kammermusikalischer Besetzung sowie Vokal- und Bühnenwerke. Mit seinen Opern Albert warum? (Uraufführung 1999 in Regensburg), Das Salome-Prinzip (1983; inszeniert in Gelsenkirchen 2002) und dem Musical Diana – Cry for Love (2002 in Görlitz uraufgeführt) schuf Schneider ein Gesamtkunstwerk-Konzept, das traditionelle Musiktheatertechniken mit Sounddesign, Lichtregie und audiovisuellen Collagen verbindet. 2004 folgten die Uraufführungen der Oper Bahnwärter Thiel nach Gerhard Hauptmann sowie des Musicals zum 100. Jubiläum des Fußballvereins FC Schalke 04 (nullvier – Keiner kommt an Gott vorbei). 2006 wurde seine Oper Fürst Pückler – Ich bin ein Kind der Phantasie am Theater Görlitz vorgestellt; 2010 feierte das in Analogie zu Orffs Carmina Burana auf lateinische und mittelalterliche Texte komponierte Vokalwerk Orbe rotundo in der Münchner Residenz seine Premiere.

Schneider komponierte bislang acht Sinfonien, denen jeweils programmatische Inhalte oder Texte zugrunde liegen und die mit Ausnahme von Sisyphos (Sinfonie Nr. 2) für Schlagzeug und Orchester und Dunkelwelt Untersberg (Sinfonie Nr. 7) als Vokalwerke konzipiert sind. So vertonte er in seiner Glocken-Sinfonie (Sinfonie Nr. 1) Texte aus dem Konzentrationslager Buchenwald, in Chinesische Jahreszeiten (Sinfonie Nr. 3) Nachdichtungen chinesischer Lyrik und griff in seiner "Friedens-Sinfonie" Salaam (Sinfonie Nr. 4) die Themen Schöpfung und Frieden unter den Religionen literarisch auf.

Die Vorliebe für programmatischen Inhalte zeigt sich ebenso in Schneiders Konzertwerken wie dem Orgelkonzert Hiob (2007), in seinem Concerto grosso Draculissimo für Trompete in B, Tenorposaune und Kammerensemble sowie in den drei Cellokonzertwerken Dugud (2011), Sulamith (2014) und Abaddon – Angel of Abyss (2015). Die Stücke für Sheng und Orchester Veränderungen (Changes) (2002–2003) sowie Earth and Fire (2010) offenbaren darüber hinaus Schneiders Begeisterung für die chinesische Musik und Kultur. Auch die Musik früher Epochen ist für Schneider eine wichtige Inspirationsquelle, die insbesondere in dem vielgespielten, barockisierenden Vivaldissimo für zwei Trompeten, Streichorchester und Cembalo (2000), in Omaggio a Vivaldi für Blockflöte, Streicher und Cembalo (2011) sowie in Mozart Ascending für Oboe und Orchester (2015) zum Tragen kommt.

Einen Schwerpunkt in Schneiders Schaffen nehmen 16 Orgelsinfonien ein. Schneider komponierte die umfangreichen Stücke im Zeitraum von 2005 bis 2016 und trug damit wesentlich zum Fortbestehen dieser Werkgattung im 21. Jahrhundert bei.

Schneider wurde 1991 mit dem Bayerischen Filmpreis für Filmmusik und dem Bundesfilmband in Gold, 1996 mit dem Golden Score sowie 2001 mit dem Fipa d’or, 2007 mit dem Deutschen Fernsehpreis für die beste Filmmusik und 2015 mit dem SoundTrack_Cologne Ehrenpreis ausgezeichnet. 2019 wurde ihm der Ehrenpreis des Deutschen Filmmusikpreises verliehen.

Zwischen 2014 und 2022 veröffentlichte das Label WERGO eine 15-teilige CD-Reihe mit Schneiders Orchesterwerken.

Werkliste

Chronologie

1950
Geboren am 25. Mai in Weil am Rhein
1957-69
Schulzeit in Weil am Rhein und Lörrach. Instrumentalunterricht in Akkordeon, Trompete, Violine, Viola, Klavier und Orgel
1969-75
Organistenstelle in Huningue (Frankreich)
1969-77
Studium an der Musikhochschule Freiburg i. Br. (Schulmusik, Musiktheorie, Orgel und Trompete) und an der Universität Freiburg i. Br. (Musikwissenschaft, Geschichte, Germanistik und Linguistik)
1973-79
Lehraufträge an der Musikhochschule Freiburg (Tonsatz, Kontrapunkt und Analyse), am musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Freiburg (Musikwissenschaft) und an der Pädagogischen Hochschule Freiburg (Musikgeschichte)
1975-82
Anstellung als Organist und Chorleiter in Hinterzarten (Hochschwarzwald). Umfangreiche Konzerttätigkeit als Leiter des Collegium Musicum
1977
Promotion zum Dr. phil. an der Universität Freiburg bei Hans-Heinrich Eggebrecht
1979-96
Aufnahme der Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater in München (bis 1996 Professur für Musiktheorie)
1982-2004
Aufnahme der Lehrtätigkeit als ständiger Gastdozent an der Hochschule für Film und Fernsehen in München
1990-2004
Ständiger Dozent bei der ZFP (Zentrale Fortbildungsstelle von ARD und ZDF) Hannover
1991
Bayerischer Filmpreis für Musik für den Soundtrack zum Film "Rama Dama" (Regie: Joseph Vilsmaier)
1991
Bundesfilmband in Gold für die Filmmusiken zu "Wildfeuer" (Regie: Jo Baier) und "Leise Schatten" (Regie: Sherry Horman)
1993
Lehrtätigkeit am Film and Television Institute of India in Pune
1995
Lehrauftrag "Musik in den Medien" an der Universität Leipzig
1996-2012
Professur "Komposition für Film und Fernsehen" an der Münchener Musikhochschule und Aufbau einer Kompositionsklasse
1999
Uraufführung der Oper "Albert warum?" am Theater Regensburg
1999
Uraufführung der 1. Sinfonie "Glocken-Sinfonie" im Rahmen der Domstufenfestspiele in Erfurt
2001
"Fipa d'or" beim Internationalen Filmfestival Biarritz für "Jahrestage" (beste europäische Filmmusik)
2001
Uraufführung der 2. Sinfonie "Sisyphos" für Schlagzeug und Orchester im Münchener Herkulessaal
2002
Uraufführung der Kammeroper "Das Salome-Prinzip" am Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen
2002
Uraufführung der Songoper "Diana - Cry for Love" am Theater Görlitz
2003
Lehrveranstaltungen an der Universität Oldenburg und an der Filmhochschule Konrad Wolff in Babelsberg
2003
Uraufführung des Konzerts "Veränderungen" für Sheng und Orchester
2003
Beginn der Tätigkeit als Aufsichtsrat der GEMA (Komponisten-Vertreter E-Musik)
2004
Gastprofessur "Ästhetik und Praxis der Filmmusik" an der Universität Wien
2004
Uraufführung der Oper "Bahnwärter Thiel" am Theater Görlitz
2004
Uraufführung des Fußball-Musicals "Nullvier - Keiner kommt an Gott vorbei" am Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen, zum 100-jährigen Jubiläum von Schalke 04
2004
Uraufführung der Ballettoper "Krabat, oder: Die Erschaffung der Welt" mit dem Sorbischen Nationalensemble Bautzen
2005
Komposition der Orgelsinfonie Nr. 1 "Pater Noster"  als Teil eines geplanten vierzehnteiligen Zyklus
2006
Uraufführung der Oper "Fürst Pückler - Ich bin ein Kind der Phantasie" am Theater Görlitz
2006
Gastprofessur "Geschichte der Filmmusik" an der Universität Wien
2007
Uraufführung von "Cornissimo" für 12 Horngruppen durch 225 Interpreten anlässlich des 225jährigen Jubiläums der Musikinstrumentenmanufaktur Gebr. Alexander, Mainz
2007
Deutscher Fernsehpreis "Beste Filmmusik" für "Die Flucht" (Regie: Kai Wessel) und "Nicht alle waren Mörder" (Regie: Jo Baier)
2008
Uraufführung von "Der Sonnengesang des Franz von Assisi" mit den Regensburger Domspatzen in Vryheid (Südafrika)
2008
Uraufführung der 3. Sinfonie "Chinesische Jahreszeiten" für Alt, Sheng und Orchester im Rahmen der Internationalen Sommerphilharmonie Leoben (Steiermark)
2009
Uraufführung von "Seligpreisungen - in memoriam Leipzig 1989" im Rahmen der Gedenkfeiern anlässlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls
2009
Uraufführung des Oratoriums "Augustinus" in Ingolstadt
2010
Uraufführung von "Earth and Fire" für Sheng und Orchester in Taipei
2010
Uraufführung von "Orbe rotundo" mit der Moravská filharmonie Olomouc und dem Münchner Motettenchor in der Münchner Residenz
2011
Beginn der Dozententätigkeit für Komposition an der Musikhochschule für Katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik Regensburg.
2011
Uraufführung der Friedens-Sinfonie "Salaam" während des Augsburger Friedensfestes
2011
Uraufführung des Konzert Nr. 1 "Dugud" für Violoncello und Orchester mit László Fenyö und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen unter der Leitung von Christoph Adt
2012-2017
Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA
2012
Composer in Residence des Beijing Modern Musikfestivals und des Schwarzwald-Musikfestivals
2012
Uraufführung von "The Fire of Innocence in the Darkness of the World" in der National Concert Hall, Taipei
2012
Uraufführung der reduzierten Fassung von "Orbe rotundo" in der Münchner Residenz
2013
Gewählt zum Präsidenten des Deutschen Komponistenverbands (DKV), in der Folge zahlreiche Reisen und Anstrengungen zur Stärkung des Geistigen Eigentums.
2013
Uraufführung der 6. Sinfonie "Der Rhein" in der Kölner Philharmonie
2013
Uraufführung der 7. Sinfonie "Dunkelwelt Untersberg" mit der Bad Reichenhaller Philharmonie unter der Leitung von Christoph Adt im Theater Bad Reichenhall
2013
Abschluss der 10-teiligen CD-Reihe "Sacred Music" beim Label AMBIENTE
2013
Mitglied im Präsidium des Deutschen Musikrats
2015
Ehrenpreis beim Internationalen Filmmusikfestival SOUNDTRACK_COLOGNE 12
2015
SoundTrack_Cologne Ehrenpreis
2016
"Vom Glück des Fließens - Panta rhei" für Orchester
2019
Ehrenpreis des Deutschen Filmmusikpreises

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Aufführungen

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  • Requiem pour Erik Satie
    contrast – Musikfestival Buchloe
    28. April 2024 | Buchloe (Deutschland) , Haus der Begegnung
  • Herbstmilch
    Musikalische Leitung: Dean Wilmington
    Orchester: sINNfonietta
    11. Mai 2024 | Eggenfelden (Deutschland) , Theater an der Rott
  • Jubilus
    Lucerne Festival 2024
    Musikalische Leitung: Reinhold Friedrich
    18. August 2024 | Luzern (Schweiz) , KKL, Konzertsaal — Uraufführung (Revision)
    daraus: Hoketus
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