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Leih-/Aufführungsmaterial

Meditation

Sinfonie für Violoncello und Orchester
Violoncello und Orchester
Ausgabe: Aufführungsmaterial

Produktdetails

Beschreibung

Meditation für Violoncello und Orchester (1972) wurde mit dem Kiewer Kammerorchester und Valentin Potapov (Cello) unter der Leitung von Igor Blaschkov am 10. Juni 1976 in Kiew uraufgeführt. Den zum Titel erhobenen Begriff „Meditation“ deutet der Komponist nicht im postmodernistischen „östlichen“ Sinne (typisch für die 1960er/70er Jahre), sondern im traditionellen „westlichen“, als „Synonym“ für eine symbolisch interpretierte Sonatenform, die auch eine Einheit anstrebt. Anfangsimpuls und Intonationskern des ganzen Werkes ist die reine Quinte d–a (hier entsteht eine Assoziation zum Anfang der Neunten Sinfonie von Beethoven).

Insgesamt basiert das Konstruktionsprinzip der bogenförmigen Komposition weniger auf Entwicklung und Konflikt, als vielmehr auf der getrennten Entfaltung dreier thematischer Sphären, die jeweils auf freier Dodekaphonie, Pointillismus und Sonorismus in Verbindung mit einer modalen und (a)tonalen Satzweise beruhen. Die drei Sphären hat Swetlana Sawenko in ihrem Artikel „Valentin Silvestrov’s lyrical universe“ den Begriffen „Individuum, Natur, Kultur“ zugeordnet: Die erste Sphäre finden wir im Solo-Cello, das nicht konzertierend, sondern – ähnlich der Viola in Berlioz‘ Sinfonie Harold in Italien – als Protagonist des Orchesters auftritt; die zweite – in den quasi-folkloristischen Hirtenweisen des Horns und den modalen Parallelismen im Geiste eines mittelalterlichen Organums in den Streichern; und die dritte – in den „klassischen“ Soli des Cembalos.

Wie auch in den avantgardistischen Kompositionen ist das durch Tonhöhen klar umrissene Material von aleatorischen „Erleuchtungen“ oder „Lichtblitzen“ (Anm. in der Partitur) durchdrungen; sie wachsen immer mehr an und scheinen auf ihrem Weg zum Höhepunkt der Katastrophe (im fff) alles zu verbrennen. Dann geht plötzlich das Licht aus und der Dirigent und nach ihm das ganze Orchester zünden Streichhölzer an. Wie schon in Drama, wo dieses Verfahren zuerst angewandt wurde, stellt der Übergang vom Klang zur Geste das Drama dar, die Tragödie der Musik selbst, die bei der Vielzahl der „Sprachen“ die Fähigkeit zu „sprechen“ verloren hat. Die Cellostimme sinkt ab bis auf ein zischendes Flüstern, aus dessen dunkel-flimmernder Begleitung ein „vergessenes“ Cembalo-Solo dringt. Es ertönt eine schlichte Melodie im Geiste Mozarts, umkränzt von einer Girlande aus parallelen Dreiklängen; auch sie verstummt allmählich …
Umso unerwarteter ist der mächtige Klangstrom der Glockentöne, der das Orchester aus seiner Stummheit erlöst, umso blendender auch das plötzlich wieder eingeschaltete Licht. Dies sind die Zeichen der anbrechenden Katharsis, der Versöhnung, der „Hinführung zur Gleichheit“ – dem Ziel einer „Meditation“. Nachdem alle thematischen Elemente erneut erklungen sind, lösen sie sich allmählich im unendlichen Abschied der Koda auf.

Tatjana Frumkis

Orchesterbesetzung

1 (auch Picc. u. Altfl. in G) · 2 (2. auch Engl. Hr.) · 0 · 1 - 2 · 0 · 0 · 0 - S. (Gl.) (1 Spieler) - Cel. / Cemb. (1 Spieler) · Klav. ad lib. - Str. (5 · 5 · 4 · 3 · 2)

Weitere Informationen

Titel:
Meditation
Sinfonie für Violoncello und Orchester
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Belaieff Musikverlag
Kompositionsjahr:
1972 (2004)
Spieldauer:
33 ′
Uraufführung:
10. Juni 1976 · Kiev (UA)
Valentin Potapow, cello · Musikalische Leitung: Igor Blashkov · Kiewer Kammerorchester

Technische Details

Bestellnummer:
LBEL 1289
Lieferrechte:
Weltweit

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  • Meditation
    Musikalische Leitung: Igor Blashkov
    Orchester: Kiewer Kammerorchester
    10. Juni 1976 | Kiev (Ukraine) — Uraufführung
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