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Leih-/Aufführungsmaterial

Die Schelmin

Ballettoper von Tankred Dorst
Französische Textfassung von Pierre Léon
Ausgabe: Aufführungsmaterial

Produktdetails

Beschreibung

La Buffonata, zu deutsch "Die Narrenposse“, ist ein Ballet chanté, in welchem die Handlung von Sängern gesungen und von Tänzern dargestellt wird. Die Gattung des gesungenen Balletts ist verhältnismäßig alt und reicht etwa von Orazio Vecchi’s Antiparnasso (1597) bis in unsere Zeit zu Kurt Weills Die sieben Todsünden und Carl Orffs Trionfi.

In La Buffonata werden von einer kleinen Komödiantentruppe mit vier Tänzern und einer Tänzerin die sieben Listen und Laster der Weiber in sieben Commedia dell’arte-Szenen vorgeführt:

I. und II. Marcia und Prolog des Pantalone
Einzug der Komödianten. Scaramuccio kündigt die Vorstellung an, in welcher die sieben Laster der Weiber dargestellt werden.

III. Colombina
Drei liebeskranke Harlekine umwerben Colombina und versuchen, sie als kluger Mann, als reicher Mann und als alter Mann zu locken. Colombina weist alle ab; sie will einen jungen, dummen, hübschen, der sie dreimal täglich prügelt. Alle drei stellen sich nun als ein solcher Mann vor.
 
IV. Lucia
Scaramuccio schildert dem Zuhörer die Ränke, welche Lucia spinnt, um dem hahnenfüßigen Capitano bei seiner Serenade eine kalte Dusche zukommen zu lassen. Darauf folgt die Serenade des Capitano.
 
V. Rosetta
Die schöne Rosetta wird dem alten, heiratslustigen und reichen Don Lisardo als ein Muster an Tugend angedreht. Nach vollzogener Ehe entpuppt sie sich als eine Hexe, schikaniert und schlägt ihren Mann und lässt, als dieser zerstört am Boden liegt, drei junge Galane zum Fenster herein.
 
VI. Isabella
Der Amor Medicus der Commedia dell’arte. – Isabella stellt sich krank. Pantalone, ihr Vater, holt einen Arzt, der niemand anders ist als Florindo, der als Arzt verkleidete Liebhaber Isabellas. Dieser verschreibt Isabella das Liebesrezept: Sieben Mondscheinnächte, neun Liebesserenaden, tausend Küsse usw. Isabella gesundet sofort. Florindo hat nun freien Zutritt zum Haus und tanzt zärtlich mit Isabella.
 
VII. Zerbinetta
Das Geschwätz der Nachbarinnen über Zerbinetta und ihre Liebhaber.
 
VIII. Lisetta
Der dicke Polovardo versucht mit einem Netz den Schmetterling Lisetta einzufangen, aber immer entschlüpft sie ihm. Erschöpft liegt er schließlich im Grase und wird von den Klagen der jetzt besorgten Lisetta wieder erweckt. Beide singen eine zärtliche Kadenz und der Chor beschließt mit einem Schikaneder-Verslein die Szene.
 
IX. Camilla
Pantalone, Camillas Mann, verabschiedet sich von dieser und verspricht, morgen wiederzukehren. Kaum ist er fort, kost Camilla mit einem Harlekin, den sie im Haus versteckt gehalten hat. Pantalone kommt vorzeitig zurück und prügelt den Harlekin hinaus. Diese Szene wiederholt sich dreimal, wobei Camilla von ihren Liebhabern immer mehr verlangt. Da verkleidet sich Pantalone selbst als Harlekin und kommt als Camillas Liebhaber. Camilla bittet ihn, ihren lieben Ehemann umzubringen. Da gibt sich Pantalone zu erkennen, verprügelt Camilla und sperrt die Ungetreue in einen Käfig. – Die drei Harlekine umtanzen den Käfig der gefangenen Schönen.
 
X. Finale
Scaramuccio, der Anführer der Truppe, ruft die sieben weiblichen Figuren der Vorstellung noch einmal vor den Vorhang. Es zeigt sich, dass alle sieben nur eine einzige sind. In einem Finale, das ganz an die Tradition der italienischen Buffa anknüpft, wird ein grotesker Narrentanz der Harlekine um die eine Tänzerin aufgeführt.

(„Nur ein Narr ist, wer sie liebt, nur ein Narr, wer unterliegt, nur ein Narr, den sie betrügt, … aber Narren sind wir gern!“)

(Quelle: Programmheft Theater der Freien Hansestadt Bremen · Spielzeit 1961/62, Heft 16, Redaktion Hede Gruber-Rickert)


 Wilhelm Killmayer zu La Buffonata

Der Plan zu diesem Stück liegt ungefähr zwei Jahre zurück; aus der ursprünglichen Absicht, konzertante Szenen zu schreiben, entwickelte sich sehr bald eine textliche und musikalische Form, die nach gestischer Realisierung verlangte. 

Tankred Dorst und ich haben uns eine gesungene und getanzte Handlung vorgestellt, in der sich Pantomime, Akrobatik, Ballett und Gesang mischen, einen Stil, wie er etwa in den Vaudevillekomödien und Intermedien der früheren Jahrhunderte vorgebildet ist.

Sänger und Darsteller sind hier in der Art des Ballet chanté getrennt. Diese Gattung gestattet es, den Darsteller freier und artistischer ins Spiel zu bringen, als dies in der konventionellen Oper möglich wäre; der Text nimmt an der Handlung bald dialogisch teil, bald erklärt er sie beschreibend oder kommentiert moralisierend. 

Das Stück setzt sich zusammen aus sieben Szenen – Modellsituationen der Commedia dell’arte – mit einfachen, meist strophischen Formen, in jeweils wechselnden instrumentalen oder vokalen Farben. Die Inhalte geben Gelegenheit zu darstellerischer Aktion und konzertanten musikalischen Formen und sind für sich ohne größeren Belang.

Diese Art Theater hat durch Stile und Jahrhunderte hindurch Forman und Formeln entwickelt und bewahrt, deren naive Reize frisch geblieben sind und zu den Elementen des Komödientheaters von Plautus bis Ionesco gehören.

(Quelle: Programmheft zur Uraufführung von La Tragedia di Orfeo und Münchner Erstaufführung von La Buffonata · München · Bayerische Staatsoper · Münchner Festwoche des Balletts 1961 · Redaktion Dr. Hermann Frieß)

Orchesterbesetzung

2 (2. auch Picc.) · 2 · 1 · 2 - 2 · 1 · 0 · 1 - P. S. (2 Glsp. · Crot. · Xyl. · 2 Beck. · Tamb. · 2 Bong .· 2 kl. Tr. · gr. Tr. · Mar. · Clav. · Tempelbl. · Ratsche · Schüttelrohr) (3 Spieler) - Cel. · Klav. - Str.

Inhalt

I Marcia
II Prolog des Direttore
III Colombina
IV Lucia
V Rosetta
VI Isabella
VII Zerbinetta
VIII Lisetta
IX Camilla
X Finale

Personenbesetzung

Der Direttore (Pantalone) · Bass-Bariton - Colombina, Lucia, Rosetta, Isabella, Zerbinetta, Lisetta, Camilla · eine Tänzerin - Drei Harlekine · zwei Tenöre, ein Bass - Capitano, Florindo, Don Lisardo, Polovardo · 4 Tänzer - kleiner gem. Chor

Weitere Informationen

Titel:
Die Schelmin
Ballettoper von Tankred Dorst
Französische Textfassung von Pierre Léon
Sprache:
Deutsch, Französisch
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
1959 - 1960
Spieldauer:
40 ′
Uraufführung:
21. Oktober 1960 · Stuttgart (D)
Süddeutscher Rundfunk Stuttgart
Woche der leichten Musik 1960
Musikalische Leitung: Wilhelm Killmayer · Südfunk-Sinfonie-Orchester · Südfunk-Chor

(konzertant) (konzertante Aufführung)
Reihe:

Technische Details

Bestellnummer:
LS 2558-01

Aufführungen

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  • Die Schelmin
    Musikalische Leitung: Wilhelm Killmayer
    30. April 1961 | Heidelberg (Deutschland) , Städtische Bühnen (szenische Uraufführung)
  • Die Schelmin
    Woche der leichten Musik 1960
    Musikalische Leitung: Wilhelm Killmayer
    Orchester: Südfunk-Sinfonie-Orchester
    21. Oktober 1960 | Stuttgart (Deutschland) , Süddeutscher Rundfunk Stuttgart — Uraufführung (konzertante Aufführung)
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    La Buffonata

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