L'Invisible
Produktdetails
Beschreibung
INHALT
Aribert Reimanns „Trilogie lyrique“ beruht auf drei Stücken von Maurice Maeterlinck:
Im ersten Stück L’Intruse sitzt eine Familie am Tisch um den blinden Großvater. Man wartet auf den Arzt, der die im Kindbett erkrankte Tochter behandeln soll, ihr neugeborener Sohn hat noch keinen einzigen Schrei getan. An der Unruhe um ihn herum spürt der Alte, dass etwas nicht stimmt. „Wer sitzt da in unserer Mitte?“, fragt er. Er ist der einzige, der den Tod sehen kann.
Intérieur: Wieder eine Szenerie einer um den Abendtisch versammelten Familie, doch diesmal sehen wir zusammen mit dem Großvater und einem Fremden durch das Fenster auf das Geschehen, nichts ist davon zu hören. Draußen berichtet der Fremde, dass er die älteste Tochter ertrunken aus dem Fluss gezogen hat. Während die Tote schon aus dem Dorf herbeigetragen wird, kann sich der Großvater nicht überwinden, die Idylle im Zimmer zu zerstören.
La Mort de Tintagiles: Der junge Tintagiles erfährt durch eine Erzählung von einem unheimlichen Schloss und einer greisen Königin, die alle potentiellen Thronfolger ermorden lässt. Tintagiles und seine beiden Schwestern ahnen, dass Tintagiles gerufen wird, um ermordet zu werden, doch niemand spricht es offen aus. Die unheimlichen Todesboten aus den Zwischenspielen treten jetzt als Dienerinnen der Königin auf und reißen den schlafenden Jungen aus den Armen der Schwestern.
KOMMENTAR
„Reimanns Partitur ist, etwa im Vergleich zu seiner in Gefühls- und Gewaltausbrüchen auftrumpfenden Medea, beeindruckend klangverfeinernd gearbeitet. Das beginnt mit einer bebend stockenden Ausdrucksmusik im ersten Teil, die den tiefen Streichern raffinierteste Toneffekte des Klopfens, des Glissando-Schwankens, der geräuschhaften Todesangst abverlangt. Fast kammermusikalisch geschichtet, oder schmerzhaft schrill, die Holzbläserformation des zweiten Stücks. Und in orchestralem Reichtum schwelgt und tobt der dritte Teil. Wie Reimann seine Meisterschaft in den Schattierungen vorführt, den Erfindungen des An- und Abschwellens von Klängen, der rhythmischen und melodischen Leidensfähigkeit, der inneren Gewalttätigkeit, wirkt absolut bezwingend.“ (Wolfgang Schreiber, Opernwelt, November 2017)
Orchesterbesetzung
Inhalt
Interlude I
Intérieur
Interlude II
La Mort de Tintagiles
Personenbesetzung
L’aïeul (il est aveugle) [der Großvater (er ist blind)] · Bass-Bariton - Le père [der Vater] · Bariton - L'oncle [der Onkel] · Tenor - Ursule [Ursula] · hoher Sopran - Les deux sœurs d‘elle [ihre zwei Schwestern] · stumme Rolle - La sœur de charité [die barmherzige Schwester] · stumme Rolle - La Servante [die Dienerin] · Alt
Intérieur [Interieur]:
(dans le jardin) [(im Garten)] Le viellard [der Alte] · Bass-Bariton - L'étranger [der Fremde] · Tenor - Marthe/Marie (petites-filles du viellard) [(Enkelinnen des Alten)] · Mezzosopran/hoher Sopran - (dans la maison) [(im Haus)] Le père/la mère/les deux filles/l'enfant [der Vater/die Mutter/die beiden Töchter/das Kind] · stumme Rollen
La Mort de Tintagiles [Der Tod des Tintagiles]:
Tintagiles · Sprechrolle - Ygraine/Bellangère (sœurs de Tintagiles) [(Schwestern des Tintagiles)] · hoher Sopran/Mezzosopran - Aglovale · Bass-Bariton - Trois servantes de la reine [drei Dienerinnen der Königin] · 3 Countertenöre
Interludes I-III (3 Countertenöre)
Folgende Rollen werden mit denselben Sängern/Darstellern besetzt:
Der Großvater/Der Alte/Aglovale - Der Onkel/Der Fremde - Ursula/Marie/Ygraine - Marthe/Bellangère - die zwei Schwestern/die beiden Töchter - das Kind/Tintagiles - drei Countertenöre der Interludes/drei Dienerinnen der Königin