Come and go / Va et vient / Kommen und Gehen
Kurzoper in drei Akten nach dem Dramaticule von Samuel Beckett
Französische Übertragung von Samuel Beckett, deutsche Übertragung von Elmar Tophoven
Drei Frauen unbestimmten Alters sitzen nebeneinander und führen ein auf das äußerste reduziertes Gespräch, in dem Erinnerungen an ferne gemeinsame Erlebnisse von Liebe und Kindheit anklingen, ohne jedoch wirklich zur Sprache zu kommen. Denn das Eigentliche in Samuel Becketts Dramaticule sind die Pausen, das Schweigen zwischen den Worten und sparsamen Aktionen. Heinz Holliger analysiert die drei SprachVersionen des Werkes und verdreifacht gleichsam den Text, indem er der deutschen, englischen und französischen Version jeweils drei Sängerinnen und drei Instrumentengruppen zuordnet. Im Verlauf des Stückes verändert sich der Sprachduktus der Sängerinnen: Beim zweiten Durchlauf werden die Vokale zunehmend verschluckt, beim dritten Durchgang wird der Text immer stärker durch Pausen durchdrungen, Worte werden durch Geräusche und Gesang durch Pantomime ersetzt, bis zum Schluss das Schweigen wie ein unsichtbarer Teppich die Musik auslöscht.
Ausgabe: Aufführungsmaterial
Produktdetails
Beschreibung
Aus 124 Worten besteht Becketts 1965 in Englisch geschriebener und von ihm selbst ein Jahr später ins Französische übersetzter Text; er dauert auf der Bühne nicht einmal vier Minuten. Drei Frauen unbestimmten Alters sitzen nebeneinander und führen ein auf das äußerste reduziertes Gespräch, in dem Erinnerungen an ferne gemeinsame Erlebnisse von Liebe und Kindheit anklingen, ohne jedoch wirklich zur Sprache zu kommen. Denn das Eigentliche in Becketts Dramaticule sind die Pausen, das Schweigen zwischen den Worten und sparsamen Aktionen. Eine Frau nach der anderen geht von der Bühne, kommt wieder, setzt sich – zum Schluss ist zwar die Sitzordnung gegenüber dem Beginn verändert, aber das Schweigen bleibt unberührt von der Aktion und lastet über der Szene.
Heinz Holliger analysiert die drei Sprach-Versionen des Werkes und verdreifacht gleichsam den Text, indem er der deutschen, englischen und französischen Version jeweils drei Sängerinnen und drei Instrumentengruppen zuordnet. Becketts szenische Struktur behält Holliger bei, erreicht aber durch die Verdreifachung eine intensive Potenzierung. Durch die Verwendung der drei Sprachen erhält der lakonische Text eine zusätzliche Qualität: Er wird zur polyglotten Sprachmelodie. Die den drei Sängerinnen-Gruppen zugeordneten Instrumentengruppen (jeweils drei Flöten, Violen und Klarinetten) verstärken das Element des Ungreifbaren, Unbestimmten dadurch, dass ihre Klänge im Laufe der Spieldauer des Stücks eine Veränderung nach unten durchlaufen, von jeweils den Diskantlagen in die tiefen Register bei den Bläsern und durch Klangmodulationen mittels absteigender Skordatur bei den Violen. Parallel zu dieser Lagenveränderung der Instrumente verändert sich der Sprachduktus der Sängerinnen: Beim zweiten Durchlauf werden die Vokale zunehmend verschluckt, beim dritten Durchgang wird der Text immer stärker durch Pausen durchsetzt, Worte werden durch Geräusche und Gesang durch Pantomime ersetzt, bis zum Schluss das Schweigen wie ein unsichtbarer Teppich die Musik auslöscht.
Heinz Holliger analysiert die drei Sprach-Versionen des Werkes und verdreifacht gleichsam den Text, indem er der deutschen, englischen und französischen Version jeweils drei Sängerinnen und drei Instrumentengruppen zuordnet. Becketts szenische Struktur behält Holliger bei, erreicht aber durch die Verdreifachung eine intensive Potenzierung. Durch die Verwendung der drei Sprachen erhält der lakonische Text eine zusätzliche Qualität: Er wird zur polyglotten Sprachmelodie. Die den drei Sängerinnen-Gruppen zugeordneten Instrumentengruppen (jeweils drei Flöten, Violen und Klarinetten) verstärken das Element des Ungreifbaren, Unbestimmten dadurch, dass ihre Klänge im Laufe der Spieldauer des Stücks eine Veränderung nach unten durchlaufen, von jeweils den Diskantlagen in die tiefen Register bei den Bläsern und durch Klangmodulationen mittels absteigender Skordatur bei den Violen. Parallel zu dieser Lagenveränderung der Instrumente verändert sich der Sprachduktus der Sängerinnen: Beim zweiten Durchlauf werden die Vokale zunehmend verschluckt, beim dritten Durchgang wird der Text immer stärker durch Pausen durchsetzt, Worte werden durch Geräusche und Gesang durch Pantomime ersetzt, bis zum Schluss das Schweigen wie ein unsichtbarer Teppich die Musik auslöscht.
Orchesterbesetzung
Die Handlung spielt auf drei Bühnen:
Bühne A: 3 Fl. (2. auch Altfl., 3. auch Bassfl.)
Bühne B: 3 Va.
Bühne C: 3 Klar. (2. auch Bassklar., 3. auch Kb.-Klar.)
Folgende szenische Aufführungsvarianten sind möglich: 3 Bühnen szenisch · 2 Bühnen szenisch, 1 Bühne als Zuspieltonband oder konzertant · 1 Bühne szenisch, 2 Bühnen als Zuspieltonband oder konzertant
Konzertante Aufführungsvarianten: 3 Gruppen live · 2 Gruppen live, 1 Gruppe ab Tonband · 1 Gruppe live, 2 Gruppen ab Tonband
Jede Gruppe kann auch einzeln als Instrumentaltrio aufgeführt werden (speziell eingerichtete Stimmen sind erhältlich)
Bühne A: 3 Fl. (2. auch Altfl., 3. auch Bassfl.)
Bühne B: 3 Va.
Bühne C: 3 Klar. (2. auch Bassklar., 3. auch Kb.-Klar.)
Folgende szenische Aufführungsvarianten sind möglich: 3 Bühnen szenisch · 2 Bühnen szenisch, 1 Bühne als Zuspieltonband oder konzertant · 1 Bühne szenisch, 2 Bühnen als Zuspieltonband oder konzertant
Konzertante Aufführungsvarianten: 3 Gruppen live · 2 Gruppen live, 1 Gruppe ab Tonband · 1 Gruppe live, 2 Gruppen ab Tonband
Jede Gruppe kann auch einzeln als Instrumentaltrio aufgeführt werden (speziell eingerichtete Stimmen sind erhältlich)
Personenbesetzung
FLO · 2 Soprane - VI · 2 Soprane - RU · 2 Soprane - LO · Sopran -
MEI · Sopran - SU · Sopran
MEI · Sopran - SU · Sopran
Weitere Informationen
Titel:
Come and go / Va et vient / Kommen und Gehen
Kurzoper in drei Akten nach dem Dramaticule von Samuel Beckett
Französische Übertragung von Samuel Beckett, deutsche Übertragung von Elmar Tophoven
Sprache:
Deutsch, Französisch, Englisch
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
1976 - 1977
Spieldauer:
35 ′
Uraufführung:
16. Februar 1978 · Hamburg (D)
Musikalische Leitung: Heinz Holliger
Inszenierung: Erich Holliger · Kostüme: Pit Fischer · Bühnenbild: Pit Fischer
Musikalische Leitung: Heinz Holliger
Inszenierung: Erich Holliger · Kostüme: Pit Fischer · Bühnenbild: Pit Fischer
Auftragswerk:
Kompositionsauftrag der Hamburgischen Staatsoper
Schlagworte:
Technische Details
Medienart:
Leih-/Aufführungsmaterial
Bestellnummer:
LS 2298-01
Medieninhalte
Audio:
Aufführungen
Come and go / Va et vient / Kommen und Gehen
26. September 2013 |
Basel (Schweiz) , Musik-Akademie
Come and go / Va et vient / Kommen und Gehen
18. Juni 2009 |
Bern (Schweiz) , Zentrum Paul Klee
19.30 Uhr
Come and go / Va et vient / Kommen und Gehen
16. Juni 2009 |
Praha (Tschechische Republik) , Liechtenstein Palace, Martinu-Saal
Come and go / Va et vient / Kommen und Gehen
Musikalische Leitung: Heinz Holliger
16. Februar 1978 |
Hamburg (Deutschland) — Uraufführung
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