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Toru Takemitsu
Foto: Kiyotane Hayashi

Toru Takemitsu

Herkunftsland: Japan
Geburtstag: 8. Oktober 1930
Todestag: 20. Februar 1996

in Kürze

Air
21. März 2024 | Tokyo (Japan) , Space Do
Toward the Sea
22. März 2024 | Ehime (Japan) , Matsuyama Civic Center

Über Toru Takemitsu

Ich kann mir Toru Takemitsu vorstellen, wie er durch Japan reist, nicht um verschiedene Ansichten des Mondes zu erhalten, sondern um, sagen wir, den Wind durch unterschiedliche Bäume wehen zu hören und mit einer Gabe in die Stadt zurückzukommen. Diese Gabe besteht in der Umwandlung von Natur in Kunst. (John Cage)

Toru Takemitsu wurde am 8. Oktober 1930 in Tokyo geboren. Von 1943 an besuchte er die Keika Junior High School, mit 16 beschloss er, Komponist zu werden. In der Nachkriegszeit hörte er über den Rundfunk der amerikanischen Besatzer westliche Musik – neben Jazz vor allem klassische Musik von Debussy und Copland, aber auch von Schönberg. Im Alter von 20 debütierte er mit dem Klavierstück Lento in Due Movimenti. Auch wenn Takemitsus Kompositionsstudien überwiegend autodidaktisch waren, suchte er die Nähe zu herausragenden Lehrern: Toshi Ichiyanagi führte den Komponisten in die europäische Avantgarde eines Messiaen, Nono und Stockhausen ein. Fumio Hayasaka machte Takemitsu mit der Welt der Filmmusik vertraut und stellte den Kontakt zum Regisseur Akira Kurosawa her, für den Takemitsu mehrere Filmplots vertonte. Parallel zu seinen musikalischen Studien interessierte sich Takemitsu auch für andere Künste: moderne Malerei, Theater, Film und Literatur (insbesondere die Lyrik). Seine kulturphilosophischen Kenntnisse beruhten neben den eigenen Erfahrungen auf einem intensiven Gedankenaustausch mit Yasuji Kiyose. Im Jahr 1951 gründete Takemitsu zusammen mit anderen Komponisten und Vertretern aus verschiedenen Kunstbereichen die Gruppe "Experimentelle Werkstatt", eine "Mixed-Media-Gruppe", die bald mit ihren avantgardistischen multimedialen Aktivitäten Aufsehen erregte. Takemitsu lehrte Komposition an der Yale University und wurde von zahlreichen Universitäten in den USA, Kanada und Australien als Dozent eingeladen. Er starb am 20. Februar 1996 in Tokyo. Zu Takemitsus Gedenken realisierten Peter Mussbach und die Berliner Staatsoper Unter den Linden 2004 das szenische Projekt "My Way of Life".

Während die Einflüsse Arnold Schönbergs und Alban Bergs in den frühen Werken noch spürbar sind, bildet die Beschäftigung mit dem französischen Impressionismus, insbesondere Debussys, den Ausgangspunkt der Werke einer zweiten Schaffensperiode. Die erste große Anerkennung erhielt Takemitsu Ende der 1950er Jahre mit dem teilweise unter Rückgriff auf serielle Techniken komponierten Requiem für Streicher (1957). Takemitsus Interesse an verschiedensten künstlerischen Ausdrucksformen und die aus dem Autodidaktentum entwickelte individuelle Freiheit waren prägend für seinen avantgardistischen Stil. Schon um 1950 bediente er sich des Tonbandgeräts, um aus "realen" Klängen ("musique concrète") Musikcollagen zu schaffen (Water Music, 1960; Kwaidan, 1964). In den frühen 1960er Jahren fanden zwei neue Elemente Eingang in Takemitsus Arbeiten: zum einen die traditionelle japanische Musik (November Steps, 1967, für biwa, shakuhachi und Orchester), in Form einer akzentuierten Gegenüberstellung der östlichen und westlichen Musikkultur, zum anderen die Musikalisierung von Naturphänomenen (ARCI für Orchester, 1963-1966). Häufig sind Darstellungen japanischer Gartenbaukunst im Sinne einer symbolhaften Musikmetaphorik in seinen Werken anzutreffen (A Flock Descends into the Pentagonal Garden für Orchester, 1977).

Auch wenn sich die künstlerisch ambitioniertesten Werke Takemitsus auf die Orchester- und Kammermusik fokussieren, zeigte der Komponist ein großes Interesse für populäre Musikformen: Jazz, Schlager und französischen Chanson. Er komponierte an die hundert Filmmusiken (Dodes’ka-Den, 1996). Die 12 Songs for Guitar (1977), in die er Arrangements weltbekannter Pop-Klassiker (unter anderem von den Beatles) einfügte, zeigen anschaulich Takemitsus Sympathie für den breiten Musikgeschmack einer überkulturell geprägten medialen Welt.

Takemitsu erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den Prix Italia, den ersten Preis beim Festival of Contemporary Music in Karuisawa (beide 1958), den Preis der Deutschen Botschaft beim Tokyo Contemporary Music Festival (1960 und 1961), den großen Preis des Japanischen Kunstfestivals (1966), den Otaka Prize (1976 und 1981) sowie den Los Angeles Film Critics Award (für den Film „Ran“, 1987), den UNESCO-IMC Music Prize (1991), den Grawemeyer Award for Music Composition (1994) und den Glenn Gould Prize (1996). Takemitsu war Composer in Residence beim Canberra Festival der Musica Viva in Australien (1960), bei der London Music Digest (1973) und den Evenings for New Music der State Universität von New York in Buffalo (1977). 1979 wurde er Ehrenmitglied der Akademie der Künste der DDR, 1984 Mitglied der American Academy of Arts and Letters, 1985 des Ordre des arts et des lettres und 1994 der Royal Academy of Music in London.

Werkliste

Chronologie

1930
Geboren am 8. Oktober 1930 in Tokio. Zieht einen Monat später zu seinem Vater nach Dalian, China.
1937
Kehrt nach Japan zurück und besucht die Fujimae Elementary School in Hongo, Tokio
1943
Besucht die Keika Junior High School
1948
Kompositionsstudium bei Yasuji Kiyose
1950
Uraufführung von "Lento in due movimento" für Piano in Tokio
1951
Organisiert den experimentellen Workshop Jikken-Kobo
1956
Komponiert die Musik für den Film "Kuratta Kajitsu" (Crazy Fruits)
1957
Uraufführung des "Requiem for Strings" mit dem Tokio Symphony Orchestra unter der Leitung von Hitoshi Ueda
1958
Erster Preis für "Le Son Calligraphié I" beim Festival of Contemporary Music in Kuruisawa
1958
Prix Italia für "Tableau Noir"
1958
"Solitude Sonore" für Orchester wird am Japan Art Festival ausgezeichnet
1960
German Ambassador's Prize für "Requiem for Strings"
1961
German Ambassador's Prize für "Ring"
1962
Präsentiert sein Werk "Corona II" für Streicher im Rahmen der Graphic Score Exhibition in der Tokio Art Gallery
1963
5. Preis für "Coral Island" für Sopran und Orchester beim International Rostrum of Composers in Paris
1964
Veröffentlicht eine private Auswahl seiner Essays Toru Takemitsu 1930 …
1965
Prize for Top Excellence für "Textures" für Klavier und Orchester beim International Rostrum of Composers in Paris
1966
Grand Prize of the Japan Art Festival für die Schallplatten-Kollektion Works of Toru Takemitsu
1967
Uraufführung von "November Steps" mit der New York Philharmonic
1967
Prize of the Music Critics für "Dorian Horizon"
1969
Composer-in-Residence des Canberra Spring Festival of Musica Viva in Australien
1970
Konzipiert verschiedene Konzertserien wie Music Today
1971
Composer-in-Residence der Malboro Music School and Festival
1972
Uraufführung von "Gémeaux" beim Festival International d'Art Contemporain de Royan
1972
Gastkomponist der contemporary music series The Encounters des California Insitute of Technology
1973
Composer-in-Residence des London Music Digest
1973
Veröffentlicht den Roman Kotsugetsu – aruiwa 'a honey moon' (Bone Moon, or 'a honeymoon')
1973
Uraufführung von "In an Autumn Garden" in Tokio
1973
Gastprofessor an der Harvard University
1975
Gastprofessor an der Yale University
1975
Sanford Prize der Yale University
1975
Gastkomponist der New Music Concerts in Toronto
1975
Gastkomponist der Meet the Moderns series der Brooklyn Philharmonia
1975
Grand Prize des Japan Art Festival für "Quatrain"
1976
Otaka Prize für "Quatrain"
1976
Composer-in-Residence der Evenings for New Music der State University of New York in Buffalo
1978
Komponiert 18 Konzerte für die Ausstellung MA – Espace-temps au Japon
1979
Ehrenmitglied der Akademie der Künste der DDR
1980
Composer-in-Residence des Vancouver Festival of Contemporary Music
1980
Prize of the Japan Art Academy
1981
Otaka Prize für "Far Calls. Coming Far!"
1981
Composer-in-Residence des CalArts Contemporary Music Festival
1981
Composer-in-Residence der Berliner Festwochen
1981
Mobil Music Prize
1983
Gastkomponist der New Music Concerts in Toronto
1983
Composer-in-Residence des Contemporary Music Festival Horizon der New York Philharmonic
1984
Composer-in-Residence des Aldeburgh Festival of Music and Arts
1984
Ehrenmitglied der American Academy and Institute of Arts and Letters
1985
Asahi Prize
1985
Composer-in-Residence der New Music Days des Banff Centre
1985
Ordre des Arts et des Lettres der französischen Regierung
1985
Gastkomponist des Festival Pontino di Musica
1986
Gastkomponist des Melbourne Summer Music Festival
1986
Ehrenmitgliedschaft der Academie des Beaux-Arts
1987
Los Angeles Film Critics Award für die Musik des Films "Ran"
1987
Composer-in-Residence des Scotland's Contemporary Music Festival in Glasgow
1988
Gastkomponist des Ensembles Voices of Change der Southern Methodist University in Dallas
1989
International Inter Design Prize
1989
Hida-Furukawa Music Grand Prize
1990
Composer-in-Residence des Stockholm New Music Festival
1990
Composer-in-Residence des Leeds Festival of Music
1990
Composer-in-Residence des Centre Acanthe und des Festivals D'Avignon
1990
Le Prix International Maurice Ravel
1991
Mainichi Newspaper Art Prize für verschiedene Werk, darunter "Visions"
1991
Tokyo Citizen's Honorary Award for Culture
1991
Suntory Music Prize
1991
UNESCO/IMC Music Prize
1991
Uraufführung von "Fantasma/Cantos" beim Cardiff Festival of Music
1992
Composer-in-Residence des Seattle Spring Festival
1992
Composer-in-Residence der 20th Century Masters in Warschau
1993
Komponiert die Musik des Hollywoodfilms Rising Sun (Die Wiege der Sonne)
1993
Composer-in-Residence des Takefu International Music Festival
1993
Composer-in-Residence des Aldeburgh Festival of Music and the Arts
1993
Composer-in-Residence der Berliner Festwochen
1993
Japan Foundation Award
1993
Composer-in-Residence bei Wien Modern
1993
Ehrenmitgliedschaft International Society for Contemporary Music
1994
Ehrenmitgliedschaft an der Royal Academy of Music
1994
Grammynominierung in der Kategorie "Best Classical Contemporary Composition" für "A Way A Lone"
1994
Broadcast Cultural Award der NHK, Japan
1994
Dokumentarfilm Music for the Movies: Toru Takemitsu
1994
Composer-in-Residence des Pacific Music Festival in Sapporo
1994
Louisville Grawemeyer Award für "Fantasma/Cantos"
1995
Grammynominierung für "Fantasma/Cantos" in der Kategorie "Best Classical Contemporary Composition"
1995
Featured Composer des First CineMusic Festival in Gstaad
1995
Career Achievement Award der Society for the Preservation of Film Music, Los Angeles
1996
Uraufführung von "Air" für Flöte in Oberwil, Schweiz
1996

Glenn Gould Prize

Artikel

Aufführungen

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  • Air
    21. März 2024 | Tokyo (Japan) , Space Do
  • Toward the Sea
    22. März 2024 | Ehime (Japan) , Matsuyama Civic Center
  • Between Tides
    23. März 2024 | London (Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland) , Wigmore Hall
  • Air
    23. März 2024 | Monte Carlo (Monaco) , One Monte-Carlo
  • Air
    23. März 2024 | Monte Carlo (Monaco) , One Monte-Carlo
  • Songs
    23. März 2024 | Tokyo (Japan) , Fuchu no Mori Geijutsu Gekijo
    performance of "All That the Man Left Behind When He Died"
  • Three Film Scores
    Musikalische Leitung: Mate Bekavac
    Orchester: FD Banda
    26. März 2024 | Domžale (Slowenien) , Kulturni dom
  • Rain Tree
    27. März 2024 | Aichi (Japan) , Chikusa Bunka Syougekijou
  • Songs I
    Musikalische Leitung: Rikuya Terashima
    28. März 2024 | Tokyo (Japan) , Tokyo Bunka Kaikan
    performance of "Small Sky"
  • All in Twilight
    30. März 2024 | Tokyo (Japan) , Yamaha Ginza
  • 12 Songs for Guitar
    30. März 2024 | Tokyo (Japan) , Yamaha Ginza
    performance of "Amours Perdues"
  • Songs
    30. März 2024 | Tokyo (Japan) , Yamaha Ginza
    performance of excerpts
  • Three Film Scores
    Musikalische Leitung: Tobias Grabher
    Orchester: Camerata Musica Reno
    30. März 2024 | Bregenz (Österreich) , Theater Kosmos
  • Three Film Scores
    Musikalische Leitung: Tobias Grabher
    Orchester: Camerata Musica Reno
    31. März 2024 | Bregenz (Österreich) , Theater Kosmos
  • Three Film Scores
    Musikalische Leitung: Tobias Grabher
    Orchester: Camerata Musica Reno
    1. April 2024 | Bregenz (Österreich) , Theater Kosmos
  • A String Around Autumn
    Musikalische Leitung: Alexander Soloviev
    Orchester: St.Petersburg Symphony Orchestra
    1. April 2024 | St.Petersburg (Russland) , Philharmonia Grand Hall
  • Songs
    6. April 2024 | Tokyo (Japan) , Tiara Koto
    performance of "Waltz"
  • A Way a Lone II
    Musikalische Leitung: N.N.
    Orchester: Sinfonietta Cracovia
    7. April 2024 | Kraków (Polen) , Teatr Łaźnia Nowa
  • Rain Tree Sketch II
    10. April 2024 | Tokyo (Japan) , Oji Hall
  • Death and Resurrection
    Musikalische Leitung: Ingmar Beck
    Orchester: Bruckner Orchester Linz
    15. April 2024 | Wels (Österreich) , Stadttheater
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