Le Visage, le Cœur

Dieses Concerto für Klavier und Chor ohne Orchester wurde auf der Grundlage von mexikanischen Dichtungen aus vorspanischer Zeit konzipiert. Dabei entstand ein Doppelgesang, der die Freundschaft und die mit Angst gemischte Freude an der Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens zelebriert. Der entsprechende Nahuatl-Ausdruck für „Le visage, le cœur“ [Das Gesicht, das Herz] bezeichnet das Individuum in seiner äußeren und inneren Erscheinung. Liedstrophen und Kommentare (bestehend aus kurzen Kadenzen des Klaviers, die gelegentlich von die Holztrommel teponaztli imitierenden Vokalisen umschlossen werden) wechseln sich ab und lassen ein Universum entstehen, das durch den „ontologischen Pessimismus“ der Azteken und ihre Art, Gefühle und den Augenblick intensiv zu leben, geprägt ist. Thierry Pécou