Produktdetails
Beschreibung
Ein Xenolith (wörtlich „Fremdstein“) ist ein Einschluss eines Steins in erkaltetem vulkanischen Material. Doch kann man den schönen griechischen Begriff natürlich auch freier als „fremder Stein“ übersetzen: ein Stein, der an einem Ort ist, wo er nicht hingehört – oder der nicht da ist, wo er hingehören sollte. Die Sieben Steine von Preußlitz sind seit einigen Jahrzehnten nur noch zu sechst. Das wirft Fragen auf und eröffnet mythologische Assoziationen: Wenn die Sage stimmt, dass es sich um versteinerte Menschen handelt – hat sich da einer wieder entsteinert und aus dem Staub gemacht? War der siebte Stein (magische Zahl!) wirklich nur ein einfacher Sandstein?
Meine Komposition für die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie beschäftigt sich mit versteinertem Material, mit Einschlüssen fremden Materials in anderes – was auch zu der Frage führt, ob wirklich der Einschluss das Fremde ist oder vielleicht doch seine Umgebung? – und mit Leer- und Fehlstellen.
Äußerlich ist das Stück als Folge von sieben Sätzen angelegt, die ihren Ausgangspunkt von den Materialien und den Größenverhältnissen der Steine von Preußlitz nehmen. Die Satzüberschriften spielen auf diese Materialität an:
I. Schläge II. Nachklappern III. Schläge (Variante) IV. Rieseln V. Vibrieren VI. Blöcke
Der siebte Satz („Siebenstein“) bedient sich wie aus einem Steinbruch beim Material der ersten sechs – da die Satzreihenfolge in der Aufführung jedoch frei ist, kann das Selbstzitat auch wie ein Original erscheinen und umgekehrt. Die Siebenzahl, oft aufgelöst in sechs einander ähnliche und ein abweichendes Element, spiegelt sich auch in vielen kompositorischen Details.
Orchesterbesetzung
Inhalt
I Schläge
II Nachklappern
III Schläge (Variante)
IV Rieseln
V Vibrieren
VI Blöcke
VII Siebenstein
Weitere Informationen
Dr. Tollberg-Saal
Musikalische Leitung: Jan Michael Horstmann · Mitteldeutsche Kammerphilharmonie