Threnody

Die Texte, die von den jungen Erzählern in Threnody gesprochen werden, sind Augenzeugenberichte von Kindern des Atombombenabwurfs auf Nagasaki am 9. August 1945. Das Orchester und der Chor veranschaulichen dieses schreckliche Geschehen. Ich hatte einen Kompositionsauftrag des Vancouver Junior Symphony Orchestra bekommen, kurz nachdem ich begonnen hatte, an der Simon Fraser Universität zu unterrichten.

Ich wollte ein Stück für diese jungen Künstler schreiben, damit sie über soziale Themen nachdenken. Der Kalte Krieg lief 1967 auf Hochtouren und der Vorrat von nuklearen Waffen wuchs stetig. Ich wusste, dass diese extrem anschaulichen Berichte von Leiden und Tod beide Seiten treffen würden: die Aufführenden und deren Eltern, die dadurch gezwungen wurden, über die Folgen des Atomkriegs nachzudenken. Da es mehrere Passagen gibt, bei denen die Aufführenden angehalten sind, ihre eigene Musik zu bestimmten Texten zu kreieren, hatten sie eine wichtigere Rolle zu spielen als nur die vorgegebenen Emotionen des Komponisten wiederzugeben. Es gab Tränen nach der Aufführung.

Aber ich erinnere mich auch, dass ein Mann herausfordernd auf mich zu kam und sagte: „Wir werden wieder eine Bombe werfen!“ Es beschäftigte mich monatelang, dass ein Stück, das dem Frieden gewidmet war, solche wütenden Gefühle provoziert hat. Aber Gott sei Dank, es wurden seitdem keine Atombomben mehr geworfen. R. Murray Schafer