The Garden of the Heart

Die Inspiration für The Garden of the Heart war eine Beschreibung des Paradieses aus der 34. Nacht aus Tausendundeine Nacht. Ich habe diese Beschreibung bereits im Roman Ariadne benutzt, wo ich sie in schwingende Arabesken verwandelt habe. Dieses Mal wurde die Beschreibung Basis für eine musikalische Erzählung: Eine Frau kehrt zurück in den Garten, in dem sie ihren Liebhaber traf. Sie weiß, dass sie dort sterben wird und beschwört ihren Liebsten, noch ein letztes Mal dorthin zurück zu kehren, um ihre Stimme im tanzenden Wasser des Brunnens zu hören.

The Garden of the Heart habe ich für Maureen Forrester geschrieben. Ihre Blütezeit war damals schon vorbei, aber sie würde – wie ich hoffte – der gesanglichen Linie genau diesen Hauch eines Alterungsprozesses geben, der Sympathie hervorruft – ähnlich wie Julius Patzak, der mit seiner gealterten Stimme Mahlers Lied von der Erde, dieses dekadente Werk, berührender sang als viele vor ihm.

Zuerst habe ich den Vokalteil komponiert, vom Anfang bis zu Ende. Die Begleitung besteht komplett aus dem gleichen Klangmaterial und die Instrumente wiederholen Phrasen, die gesungen werden, überlappend und untergrabend wie Arabesken in der Persischen Kunst. Die Partitur soll schimmern wie ein Garten voll von Blumen und Vögeln und Brunnen, nach vorne drängend, um den Sänger zu grüßen, dann eilend und zurück fallend, um Platz für andere Stimmen zu machen. Die Orchestration des Werkes ist eine der zierlichsten und sinnlichsten, die ich je geschrieben habe. Das Stück wurde im Sommer 1980 geschrieben, als die Vögel in Monteagle Valley so freudig sangen und die Abendluft mit dem Duft der Erde gefüllt war. R. Murray Schafer