Ausgabe: Aufführungsmaterial
Reihe:
Stille und Umkehr
Produktdetails
Beschreibung
Es ist das letzte Orchesterwerk, das Bernd Alois Zimmermann schrieb. Im Jahr 1968 hatte die Stadt Nürnberg den Komponisten beauftragt, ein großes Orchesterstück für die Feier des Dürerjahres 1971 zu schreiben. Zimmermann wünschte sich zusätzlich zur geplanten großen Besetzung „[...] eine möglichst gute Orgel (4-5manualig), ungarisches Zimbal, sowie Kontrabass-Posaune und Basstrompete [...].“
Vermutlich wäre diese opulente Besetzung derjenigen des Orchesterwerks Photoptosis vergleichbar gewesen. Doch während der eigentlichen Kompositionszeit im März und April des Jahres 1970, die Zimmermann in Folge seiner Depressionserkrankung in der Universitätsklinik in Köln verbringen musste, strich der Komponist einen Großteil der ursprünglichen Besetzung, vor allem den Streicherapparat, drastisch zusammen. Die verbliebene Instrumentation erzeugt einen auffallend fahlen, kühlen Klang. Konsequent hält sich der Orgelpunkt auf dem Ton d, von minimal kreisenden Figuren umspielt und verschiedenen Klangfarben beleuchtet, während ein wiederkehrender Bluesrhythmus der Trommel den Herzschlag des Stückes zu tasten versucht. Reduziert, nur mühsam aufflackernd, schließlich bis zur Resignation ersterbend ist der Umgang mit dem Klang und dem musikalischen Material. Vielfach ist dieses dunkle Stück als Ausdruck der ernüchternden Erkenntnis völliger Machtlosigkeit gedeutet worden, als Vorbote des späteren Freitodes des Komponisten am 10. August 1970.
Vermutlich wäre diese opulente Besetzung derjenigen des Orchesterwerks Photoptosis vergleichbar gewesen. Doch während der eigentlichen Kompositionszeit im März und April des Jahres 1970, die Zimmermann in Folge seiner Depressionserkrankung in der Universitätsklinik in Köln verbringen musste, strich der Komponist einen Großteil der ursprünglichen Besetzung, vor allem den Streicherapparat, drastisch zusammen. Die verbliebene Instrumentation erzeugt einen auffallend fahlen, kühlen Klang. Konsequent hält sich der Orgelpunkt auf dem Ton d, von minimal kreisenden Figuren umspielt und verschiedenen Klangfarben beleuchtet, während ein wiederkehrender Bluesrhythmus der Trommel den Herzschlag des Stückes zu tasten versucht. Reduziert, nur mühsam aufflackernd, schließlich bis zur Resignation ersterbend ist der Umgang mit dem Klang und dem musikalischen Material. Vielfach ist dieses dunkle Stück als Ausdruck der ernüchternden Erkenntnis völliger Machtlosigkeit gedeutet worden, als Vorbote des späteren Freitodes des Komponisten am 10. August 1970.
Orchesterbesetzung
4 · 3 · Engl. Hr. · 4 (3. auch Bassklar.) · Altsax. · 0 · Kfg. - 4 · 2 · 2 · 0 - S. (4 Beck. · Rührtr. · kl. Tr. · gr. Tr. · 2 ant. Zimb. · 1 singende Säge) (4-5 Spieler) - Hfe. · Akk. - Str. (1 · 0 · 1 · 3 · 3)
Weitere Informationen
Titel:
Stille und Umkehr
Orchesterskizzen
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
1970
Spieldauer:
10 ′
Uraufführung:
19. März 1971 · Nürnberg (D)
Musikalische Leitung: Hans Gierster · Philharmonisches Orchester Nürnberg
Musikalische Leitung: Hans Gierster · Philharmonisches Orchester Nürnberg
Reihe:
Schlagworte:
Technische Details
Medienart:
Leih-/Aufführungsmaterial
Bestellnummer:
LS 4380-01
Medieninhalte
Audio:
Video:
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