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Thomas Gabriel

Thomas Gabriel

Herkunftsland: Deutschland
Geburtstag: 25. August 1957

Über Thomas Gabriel

Thomas Gabriel - Brückenbauer für eine zeitgemäße Kirchenmusik

Er ist erfolgreicher Komponist, gilt als einer der kreativsten Schöpfer moderner geistlicher Musik, fühlt sich gleichermaßen in Sphären alter und neuer Musik zu Hause und versteht es in seinen Kompositionen, den Spagat zwischen Tradition und Moderne, zwischen eigenem künstlerischem Anspruch sowie kirchengemeindlichen Bedürfnissen bzw. deren musikalischen Möglichkeiten zu meistern …
Thomas Gabriel, 1957 in Essen geboren, zeigte schon früh eine besondere Neigung zur Musik. Im Alter von dreizehn fasste er den Entschluss, Konzertpianist zu werden, entschied sich später dann aber doch für ein Kirchenmusikstudium, das er an der Essener Folkwang Universität der Künste mit Auszeichnung abschloss. Nach Absolvierung des Konzertexamens im Fach Orgel (1982) hatte er von 1983 bis 1986 eine Kantorenstelle an der Liebfrauenkirche in Recklinghausen inne. Danach wirkte er als freischaffender Künstler u.a. für den Westdeutschen Rundfunk und die Ruhrfestspiele Recklinghausen. Von 1989 bis 1991 war er als Bezirkskantor im Bistum Limburg tätig, danach – ab 1992 – für fünf Jahre als Regionalkantor in Saarbrücken.

Musizieren für das eigene Credo

Seit 1998 ist er als Regionalkantor für die Dekanate Offenbach, Rodgau und Seligenstadt mit Schwerpunkt „Neues Geistliches Lied“ im Bistum Mainz zuständig. Als Komponist wie etwa auch als Initiator und Leiter der seit 2011 jährlich stattfindenden Ketteler Musiktage setzt er sich immer wieder intensiv mit diesem Genre auseinander und leitet regelmäßig (Chor-)Workshops mit dem Ziel, liturgische Musik auf möglichst hohem künstlerischem Niveau vorzutragen und dabei zugleich möglichst viele Menschen intensiv und aktiv an der Bezeugung des christlichen Glaubens zu beteiligen.
Neben seiner Tätigkeit als Regionalkantor geht Thomas Gabriel einer regen Konzerttätigkeit als Organist, Cembalist und insbesondere als Pianist des vor über 30 Jahren gegründeten „Thomas Gabriel Trio“ nach, einem Ensemble in der Besetzung Klavier, Bass und Schlagzeug, dessen künstlerischer Schwerpunkt auf Jazz-Improvisationen über die Musik Johann Sebastian Bachs liegt.

Mit Jazz, Pop und Rock auf Du und Du

Gabriels Vorliebe, alte Musik in ein neues zeitgemäßes Gewand zu kleiden, ist also nicht neu. Und so verwundert es nicht, dass der katholische Kirchenmusiker auch in seinen eigenen Kompositionen mit Schwerpunkt auf der „Neuen geistlichen Musik“ stets einen Ausgleich zwischen traditionellen und modernen Ausdrucksmöglichkeiten, zwischen populären und klassischen Formen, künstlerischem Qualitätsanspruch und musikalischer Ungezwungenheit herzustellen sucht, wobei er die Grenzen der kirchenmusikalischen Bedürfnisse durchaus neu definiert. Kirche und ihre Musik dürften „kein Ghetto werden“, so begründet der mehrfach ausgezeichnete Kulturpreisträger seine Affinität für die Interpretation von geistlicher Musik mit modernen Stilmitteln. Seine Mission: Glaubensinhalte dergestalt zu transportieren, dass sie auch von Kindern und Jugendlichen ohne kirchlichen Hintergrund verstanden werden bzw. bei Personen, die der Institution Kirche skeptisch gegenüberstehen, (wieder) ankommen.
Sein kompositorisches Oeuvre ist äußerst umfangreich und umfasst neben Neuem Geistlichem Lied(gut) und geistlichen Oratorien (u.a. „Emmaus“, 2002; „Bonifatius“, 2004; „Kreuzweg“, 2006; „Simeon“, 2007; „Junia“, 2010) auch Singspiele und Musicals wie z.B. „Der Hase und der Igel“, „Eginhard und Imma“, „Aschenputtel“ oder „Frau Holle“ (Leihmaterial bei Schott Music), mit denen der bekennende Anhänger der Rockbands „Genesis“ und „Pink Floyd“ gelegentlich auch kompositorische Abstecher in die weltliche Musik unternimmt und seine Zuhörerschaft zu verzaubern und mitzureißen weiß.

Gleichermaßen gefragt bei Jung und Alt

Ebenso entstammt eine Vielzahl an Messkompositionen der Feder des gebürtigen Ruhrpottlers: z.B. die „Missa Mundi“, die anlässlich des Weltjugendtages 2005 in Köln entstand, die „Misa de Solidaridad“ – eine Auftragsarbeit für das Bistum Trier anlässlich seiner 40-jährigen Partnerschaft mit Bolivien –, die 2008 als Auftragskomposition des Katholikentages in Zusammenarbeit mit der kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit in den deutschen Diözesen geschaffene „mass4men“ sowie die auf Bestellung des Männerchores „Gesellschaft der Freunde 1856 Seligenstadt“ geschriebene deutschsprachige „Marcellinus-Messe“ (Schott C 55932), mit der es sich Auftraggeber wie Komponist auf die Fahnen geschrieben hatten, ein zeitgenössisches geistliches A-cappella-Chorwerk zu schaffen, das auch für Laienchöre musikalisch realisierbar ist. (Lesen Sie dazu auch das Interview „Musik kann kleine Wunder bewirken“.) 2013 erfolgte die Uraufführung dieser Messe für vierstimmigen Männerchor (TTBB) im Rahmen eines Festgottesdienstes zur Eröffnung der Seligenstädter Wallfahrt.

Repertoire der Lebensfreude und Glaubenstiefe

Bereits ein Jahr zuvor entstand – aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums der Chöre an St. Georg im hessischen Bensheim – Gabriels „Missa juvenalis“ (Schott ED 21791), eine moderne Orchestermesse für zweistimmigen Jugendchor und vierstimmigen Erwachsenenchor, Orchester, Sopransolo und zwei Schlagzeugern. Die rund 30-minütige Messe, die 2012 auf dem Katholikentag in Mannheim ihre Premiere und seither bereits einige Folgeaufführungen erlebte, vereint das klassische lateinische Messordinarium mit modernen deutschsprachigen Einschüben von Dag Hammarskjöld und Meister Eckhart, die dem eigentlich zeitlosen Messetext eine berückende Aktualität verleihen. Stilistisch bewegt sich das durch die „Mass of children“ von John Rutter inspirierte Werk zwischen Elementen aus Klassik, Musical und Jazz. Die Besetzung versprüht nicht nur hinsichtlich der farbigen, aber recht überschaubaren Orchesterbesetzung mit einer jedoch üppigen und anspruchsvollen Ausstattung im Schlagwerk pure Lebensfreude; auch das gemeinsame Musizieren von Jugendchor und gemischtem Chor sowie nicht zuletzt der lateinischsprachige Titel verweisen auf eine bestechende Jugendlichkeit der Musik, die vielen von Gabriels Kompositionen zu eigen ist und mit der der mittlerweile 56-Jährige Jung und Alt gleichermaßen zu begeistern weiß.

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