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Stephen Heller

Herkunftsland: Ungarn
Geburtstag: 15. Januar 1813
Todestag: 15. Januar 1888

Über Stephen Heller

Stephen Heller, geboren am 15. Mai 1814 zu Budapest, gestorben am 14. Januar 1888 in Paris, zeigte schon frühzeitig seine musikalische Begabung. 1824 brachte ihn sein Vater nach Wien, wo er bei dem als Klavierlehrer angesehenen Anton halm Musik studierte. Von 1827 an konzertierte er vorübergehend als Pianist in Wien, unternahm 1829 eine Konzertreise durch Deutschland und verblieb, die Rückreise in Augsburg unterbrechend, von 1830-1838 dortselbst. Während dieser Zeit wurde R. Schumann auf ihn aufmerksam, der auch in seiner „Neuen Zeitschrift für Musik“ für ihn eintrat. Alsdann siedelte Heller, wie viele fremde Künstler seiner Zeit, von der musikalischen Weltstadt angelockt, nach Paris über, wo er bald im Freundeskreise von Chopin, Liszt, Berlioz u. a. Aufnahme fand und als Pianist und Lehrer zu hohem Ansehen gelangte.
Heller gehört der nachromantischen Schule an, er ist ausschließlich Klavierkomponist (über 150 Werke) und Meister des lyrisch-poetischen Charakterstücks. Mit seine großen Zeitgenossen verglichen steht er wohl hinter der Leidenschaft und großen Linie Robert Schumanns zurück, überragt jedoch Mendelssohn an Gewähltheit und Eigenart seiner Ideen, und unterscheidet sich von Chopin durch harmonisch größere Einfachheit und Bestimmtheit.
Bei aller Lebhaftigkeit und vielseitigen Anregungen des Musiklebens der französischen Hauptstadt verstand es Heller vortrefflich, seine ihm eigene Art, sein deutsches Empfinden zu bewahren. Als echter Romantiker wählte er mit Vorliebe den inhaltlichen Stoff zu seinen Werken aus der Natur. Obwohl er auch unter dem Drucke der Verhältnisse sich der zeitgemäßen Salon-Musik anzupassen suchte und auch in südländischen Tanzformen Hervorragendes geleistet hat, so ist er doch nur in seinen von deutscher Seele und Gemütstiefe durchdrungenen Werken naturromantischen Inhaltes am größten und ureigensten. Im Gegensatz zu seinem Geistesverwandten Theodor Kirchner blieb er bis in seine letzten Werke stets leicht und graziöse, stets natürlich, frisch und voll sonnigen Gemüts. Neben einer ganzen Reihe bedeutender Kompositionen sind vor allem seine melodischen Etüden op. 45-47, sowie op. 16 und 90, Werke von unvergänglichem Wert; offenbart er sich doch hierin nicht nur als erfahrener und fortschrittlicher Pädagoge, sondern auch gleichzeitig als feinsinniger, phantasiereicher und tiefempfindender Tondichter.

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