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Nikolai Kapustin

Nikolai Kapustin

Herkunftsland: Ukraine
Geburtstag: 22. November 1937
Todestag: 2. Juli 2020

in Kürze

Concerto No. 5
Musikalische Leitung: Gabriel Venzago
Orchester: Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
3. Mai 2024 | Konstanz (Deutschland) , Konzil
Concerto No. 5
Musikalische Leitung: Gabriel Venzago
Orchester: Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
4. Mai 2024 | Singen (Deutschland) , Stadthalle

Über Nikolai Kapustin

In gut gelaunten Synkopen tatzt die rechte Hand ein akkordisches Thema hin, darunter rüttelt und schüttelt die linke Hand ihre Achtelketten durch wie ein glücklicher Hund sein Spielzeug beim Toben – wie in einem rasenden Bach Präludium – das alles in einem bestechend klaren, geradezu grazilen Klaviersatz, der einen aufgeräumten Denker mit Sinn für Pointen verrät. (Jan Brachmann, FAZ)

Nikolai Kapustin wurde am 22. November 1937 in Gorlowka (Ukraine) geboren. Im Alter von 14 Jahren zog er nach Moskau, wo er zunächst Klavierunterricht bei Awrelian Rubach nahm. Rubrach, ein Schüler von Felix Blumenfeld, der unter anderem auch Vladimir Horowitz unterrichtete, unterstütze Kapustin in seiner zunehmenden Begeisterung für Jazzmusik. Ab 1956 begann Kapustin sein Studium bei Alexander Goldenweiser am Moskauer Konservatorium, das 1961 mit einem Diplom abschloss. In dieser Zeit spielte Kapustin in mehreren Jazzformationen: Er hatte ein eigenes Quintett und war Mitglied in der Bigband von Juri Saulskis. Hier trat Kapustin nicht nur als herausragender Pianist in Erscheinung, sondern hatte 1957 mit dem für die Bigband geschriebenen Concertino für Klavier und Orchester op. 1. einen ersten Durchbruch als Komponist.

Nach dem Studium schloss Kapustin sich dem Orchester von Oleg Lundstrem an, für das er weitere Werke komponierte und auf zahlreichen Tourneen durch die Sowjetunion als Pianist wirkte. Von 1972 bis 1977 arbeitete Kapustin mit dem Orchester von Boris Karamyschew, das nun auch Streichinstrumente enthielt. Ein Umstand, der sich auf die Komposition seines Klavierkonzerts Nr. 2 op. 14 auswirken sollte, dessen Besetzung im Gegensatz zum Vorgänger auch Streicher vorsah. 1980 wurde Kapustin mit einer Aufnahme in den Sowjetischen Komponistenverband geehrt, was ihn zu einer vermehrten kompositorischen Tätigkeit ermutigte, die er ab 1984 freiberuflich verfolgte.

In seiner Musik verwendet Kapustin Stilelemente des Jazz im Rahmen klassischer Formenstrukturen und Charaktere wie Sonate und Sonatine, Concerto, Präludium, Fuge, Suite, Variationsatz, Nocturne und Berceuse. Ein herausragendes Beispiel sind neben der Suite in the Old Style op. 28, die 24 Preludes and Fugues op. 82, in denen Kapustin dem Vorbild Bachs, Chopins, Scriabins und Schostakowitschs folgend, alle 24 Tonarten systematisch abbildet. Fast alle Stücke zeichnet eine lebhafte Virtuosität aus, die in ihrer unablässigen rhythmischen Motorik und Aktivität an Bachs Klaviersätze erinnert. Trotz des durchgängig hörbaren Jazzidioms seiner Musik sah sich Kapustin selbst weniger als Jazzmusiker: "Ich habe nie versucht, ein wahrer Jazzpianist zu sein, aber ich musste es sein, um des Komponierens willen. Ich interessiere mich nicht für Improvisation – und was wäre ein Jazzmusiker ohne Improvisation? Alle Improvisation meinerseits ist natürlich niedergeschrieben und sie ist dadurch viel besser geworden; es ließ sie reifen." 

Insgesamt umfasst Kapustins Œuvre über 100 Opera. Neben seinen sechs Klavierkonzerten und zehn weiteren Werken für Klavier und Orchester schrieb Kapustin reine Orchesterwerke wie Sinfonietta in Four Movements op. 49 und Chamber Symphony op. 57 sowie zwei Solokonzerte für Cello und eines für Saxophon. Seine Werke für Klavier solo schließen unter anderem zwölf Sonaten, zehn Bagatellen, acht Etüden ein. Lange Zeit war Kapustins Schaffen auch in seiner Heimat wenig bekannt. Seit den 2000er Jahren wurde seine Musik jedoch von Pianist:innen wie Steven Osborne, Marc-André Hamelin, Yuja Wang sowie zuletzt von Frank Dupree entdeckt und einer breiteren und wachsenden Hörerschafft bekannt gemacht.

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Aufführungen

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  • Concerto No. 5
    Musikalische Leitung: Gabriel Venzago
    Orchester: Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
    3. Mai 2024 | Konstanz (Deutschland) , Konzil
  • Concerto No. 5
    Musikalische Leitung: Gabriel Venzago
    Orchester: Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
    4. Mai 2024 | Singen (Deutschland) , Stadthalle
  • Concerto No. 5
    Musikalische Leitung: Gabriel Venzago
    Orchester: Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
    5. Mai 2024 | Frickingen (Deutschland) , Graf-Burchard-Halle
  • Concerto No. 5
    Musikalische Leitung: Gabriel Venzago
    Orchester: Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
    8. Mai 2024 | Konstanz (Deutschland) , Konzil
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    Rheingau Musik Festival 2024
    23. August 2024 | Geisenheim (Deutschland) , Schloss Johannisberg, Fürst-von-Metternich-Saal
    daraus eine Auswahl
  • 8 Concert Studies
    21. Oktober 2024 | Brisband, QLD (Australien) , Queensland Symphony Orchestra Studio
  • 8 Concert Studies
    28. Oktober 2024 | Sydney, NSW (Australien) , Concert Hall, Sydney Opera House
  • Variations
    12. Dezember 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Alte Oper, Mozart Saal
  • 24 Jazz Preludes
    12. Dezember 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Alte Oper, Mozart Saal
    daraus eine Auswahl
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