Über John Francis Barnett

John Francis Barnett wurde 1837 geboren und starb 1916. Sein Vater, Joseph Alfred Barnett, war Gesangsprofessor; sein Onkel, John Barnett, war ein etablierter Komponist und wurde als "Vater der englischen Oper" bekannt. Bernhard Beer, sein preußischer Großvater, änderte seinen Namen in Barnett um, als er sich in England niederließ und war angeblich ein Cousin Meyerbeers.
John Francis Barnett war ein musikalisches Wunderkind mit einer außerordentlichen Begabung für dieImprovisation am Klavier. Mit zwölf Jahren bekam er das erste der beiden "Queens Scholarships" (Stipendien der Königin), um an der Londoner Königlichen Musikakademie zu studieren, und als Fünfzehnjähriger spielte er das Klavierkonzert in d-Moll von Mendelssohn unter Louis Spohr bei der New Philharmonic Society. Später studierte er bei Hauptmann, Rietz und Moscheles in Liepzig, wo auch Arthur Sullivan undGrieg zu seinen Mitschülern gehörten. Während seines Leipziger Aufenthaltes wurde seines erste Komposition Caprices brilliant für Klavier als Resultat ihrer Uraufführung bei einem Studentenkonzert veröffentlicht, und trat er bereits im Gewandhaus auf. Im Laufe seiner späteren erfolgreichen Karriere als Konzertpianist spielte Barnett in einem Konzert,ebenfalls in Leipzig, in Awewenheit von Franz Liszt. Er beschrieb das Ereignis in seinem Buch Musical Reminiscences (Musikalische Reminiszenzen): "(...) Ich konnte seinen heftigen Applaus bei meiner Rückkehr auf die Bühne beobachten und sehe seine ausdrückliche Zustimmung gegenüber meiner Aufführung als das großte Kompliment in meiner Laufbahn an".
Während seiner mittleren und späteren Lebensjahre widmete sich Barnett der Komposition und dem Dirigieren. Seine Klaviermusik war für die Hausmusik des 19. Jahrhunderts sehr gefragt und wurde von seiner Schwester Emma - einer ebenfalls begabten Konzertpianistin - häufig uraufgeführt. Nach dem erfolgreichen Echo auf sein erstes Chorwerk, The Ancient mariner, beim Birmingham-Festival 1867, wurde Barnett zu einem sehr angesehenen Kantaten-und Oratorienkomponisten.