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Bohuslav Martinů

Bohuslav Martinů

Herkunftsland: Tschechische Republik
Geburtstag: 8. Dezember 1890
Todestag: 28. August 1959

in Kürze

Konzert
Musikalische Leitung: Tomás Brauner
Orchester: Symfonický orchestr hl. m. Prahy FOK (Prague Symphony Orchestra)
11. April 2024 | Salzburg (Österreich) , Festspielhaus
Partita
Musikalische Leitung: Nikolay Lalov
Orchester: Orquestra de Camara Cascais e Oeiras
4. Mai 2024 | Oeiras (Portugal) , Auditorio Rui de Carvalho

Über Bohuslav Martinů

Bohuslav Martinů wurde am 8. Dezember 1890 in Polička an der böhmisch-mährischen Grenze geboren. Seine musikalische Begabung wurde früh erkannt und gefördert. Mit sieben Jahren erhielt er den ersten Geigenunterricht, wenig später begann er mit eigenen Kompositionsversuchen.

Bereits als Fünfzehnjähriger gab Martinů sein erstes Konzert in seinem Heimatort. Bis zum Eintritt in das Prager Konservatorium 1906 schrieb er zahlreiche Kammermusikwerke, die jedoch verschollen sind. In Prag studierte Martinů Violine und Orgel, wurde aber 1910 wegen "unverbesserlicher Nachlässigkeit" vom Konservatorium ausgeschlossen. 1912 legte er sein Violinlehrer-Diplom ab, im folgenden Jahr wurde er Mitglied der Tschechischen Philharmonie.

Als Komponist war Martinů in dieser Zeit ungeheuer produktiv. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges schrieb er etwa 120 Werke unterschiedlicher Gattungen. Insbesondere die Musik des französischen Impressionismus beinflusste Martinůs kompositorisches Schaffen stark, aber auch die tschechische Volksmusik blieb für ihn stets eine wichtige Quelle der Inspiration.

1923 reiste Martinů nach Frankreich, wo er Kompositionsunterricht bei Albert Roussel nahm. Innerhalb der zwei Jahre währenden Lehrzeit bei Roussel entwickelte Martinů seine individuelle Handschrift. Zu Martinůs ersten vollgültigen Werken sind Half-Time für Orchester, das 2. Streichquartett und das Orchesterwerk La Bagarre zu zählen. Diese Kompositionen, die dafür gesorgt haben, dass Martinů nach und nach auch internationale Bekanntheit erlangte, zeichnen sich vor allem durch polytonale Harmonik, polyphone Satzweise und rhythmische Vitalität aus.

Ab den späten 20er Jahren gewinnen Einflüsse der Jazzmusik in Martinůs Werk immer stärker an Bedeutung. Das zeigen Kompositionen wie das Sextett für Klavier und Bläser, die Jazz Suite, das Pasticcio La Revue de Cuisine oder das Ballett Schach. Die experimentellsten Werke Martinůs, die mit scharfen Dissonanzen angereichert sind und tonale Bezüge vermeiden, entstanden 1929 (Phantasie für zwei Klaviere, 3. Streichquartett). Diese Phase war nicht von langer Dauer, denn Martinů wandte sich in den frühen 30er Jahren dem Neoklassizimus zu, mit dem die Rückbesinnung auf traditionelle Formprinzipien einherging (1. Cellokonzert, Serenade für Kammerorchester).

Als die deutschen Truppen 1940 Frankreich besetzten, sah sich Martinů zur Emigration in die Vereinigten Staaten gezwungen. Dort schrieb er auf Anregung Serge Koussevitzkys noch 1941 seine 1. Sinfonie und bis 1946 fünf weitere Sinfonien sowie zahlreiche Konzerte und Kammermusikwerke. Er lebte an verschiedenen Orten in den USA, blieb in seinen Kompositionen aber immer seiner tschechischen Heimat verbunden, wie unter anderem seine zahlreichen Liedkompositionen auf tschechische Texte belegen. Zwar wurde Martinů nach dem Krieg als Professor an das Prager Konservatorium berufen, die von Stalin veranlasste Neubildung der Regierung unter kommunistischer Führung verhinderte jedoch Martinůs Rückkehr in seine Heimat. Erst 1953 kehrte er nach Europa zurück, lebte zwei Jahre in Nizza, wo er zwei seiner wichtigsten Werke schrieb (das Oratorium Gilgamesh und das Musikdrama Griechische Passion), dann in Rom und schließlich in der Schweiz. Er starb am 28. August 1959 in Liestal bei Basel.

Werkliste

Chronologie

1890
Bohuslav Martinů wird am 8. Dezember in Polička (Tschechoslowakei) geboren
1897
Erster Geigenunterricht
1903
Erste Komposition: Streichquartett „Tři jezdci“ („Die drei Reiter“)
1906-1910
Student der Violin- und später der Orgel- und Kompositionsklasse des Prager Konservatoriums
1910
Entlassung vom Konservatorium wegen „unverbesserlicher Nachlässigkeit“
1912
Erlangt beim zweiten Versuch das Lehrdiplom für Violine
1913-1923
Geiger in der Tschechischen Philharmonie in Prag
1914-1918
Lebt wieder in Polička. Ab 1916 Geigenlehrer in der dortigen Musikschule
1919
Erster größerer Erfolg als Komponist: Uraufführung der Kantate „Česká Rapsódie“ in Prag mit der Tschechischen Philharmonie
1922
Studiert Komposition bei Josef Suk in Prag
1923
Übersiedlung nach Paris. Studiert dort Komposition bei Albert Roussel
1923-1940
Lebt als freischaffender Komponist in Paris. Beeinflusst von Strawinsky und später vom Jazz
1924
Uraufführung des symphonischen Rondos „Half-Time“ in Prag. Das Stück stellt einen Stilwandel in Martinůs Schaffen dar
1925
Internationale Aufmerksamkeit nach der Uraufführung des Streichquartetts Nr. 2 in Berlin
1927
Uraufführung von „La Bagarre“ in Boston unter Serge Koussevitzky. Koussevitzky wird zu einem der wichtigsten Förderer von Martinůs Musik
1928
Uraufführung des Balletts „Vzpoura“ („Aufruhr“) und seiner ersten Oper „Voják a tanečnice“ („Der Soldat und die Tänzerin“) in Brünn
1931
Heirat mit Charlotte Quennehen. Wird gewähltes Mitglied der tschechischen Akademie der Künste und Wissenschaften
1932
Kompositionspreis der Elizabeth Sprague Coolidge Foundation Washington für das Streichsextett (Uraufführung 1933 in Washington)
1933
Smetana-Preis für das Ballett „Špalíček“ (Uraufführung 1933 in Prag)
1934
Wird in die Pariser Societé Triton, eine Gesellschaft für zeitgenössische Musik, gewählt
1935
Kompositionspreis des Staates Tschechoslowakei für „Hry o Marii“ („Marienspiele“)
1936
Die Radio-Oper „Veselohra na mostě“ („Komödie auf der Brücke“) wird zum ersten Mal gesendet
1937
Uraufführung der Rundfunkkantate „Kytice“ in Prag
1938
Uraufführung der Oper „Julietta“ in Prag. Martinůs letzter Aufenthalt in der Tschechoslowakei
1939
Komposition der „Polní mše“ („Feldmesse“) „für die tschechoslowakischen Freiwilligen an der französischen Front“ (Uraufführung 1946 in Prag)
1940
Flucht aus Paris in die USA unter Zurücklassung seiner
Manuskripte
1941
Ankunft in New York. Umjubelte Uraufführung des „Concerto grosso“ (Boston Symphony Orchestra, Koussevitzky). In den folgenden fünf Jahren entstehen 5 Symphonien, Konzerte und 20 Kammermusikwerke
1942
Kompositionslehrer bei den Sommerkursen des Berkshire Music Center
1946
Das Angebot einer Professur für Komposition am Prager Nationalkonservatorium muss Martinů aus politischen Gründen ausschlagen. Die Folgen eines Sturzes beeinträchtigen seine Gesundheit (insbesondere das Gehör und sein Nervensystem)
1948
Erste Europareise nach dem Krieg. Urlaub in der Schweiz und in Frankreich. Im Herbst Rückkehr nach New York. Professur für Komposition an der Princeton University für die nächsten drei Jahre
1950
Uraufführung der Sinfonietta „La Jolla“ in La Jolla, Kalifornien und der Sinfonia concertante Nr. 2 in Basel (Basler Kammerorchester, Paul Sacher)
1951
Der Funkeinakter „Veselohra na mostě“ („Komödie auf der Brücke“) aus dem Jahr 1935 wird nach seiner New Yorker Erstaufführung von den Kritikern des Music Critics Circle of New York City zur besten neuen Oper des Jahres gewählt
1952
Erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft
1953
Erhält ein Jahresstipendium der Guggenheim Foundation. Zieht für zwei Jahre nach Nizza
1955
Rückkehr in die USA. Uraufführung der „Fantaisies symphoniques“ in Boston; das Werk wird mit dem Preis des Music Critics Circle of New York City ausgezeichnet.
1955
Wird zum Mitglied des National Institute of Arts and Letters ernannt
1955
Lehrt am Curtis Institute in Philadelphia und an der Mannes School of Music in New York
1956
Verlässt im Mai zum letzten Mal die USA
1956
Ab Oktober als Composer in Residence an der American Academy in Rom
1958
Uraufführung des Oratoriums „The Epic of Gilgamesh“ in Basel unter Paul Sacher
1958
Nimmt Paul Sachers Einladung, auf seinem Gut in Schönenberg (Schweiz) zu wohnen, an
1959
Martinů stirbt am 28. August in Liestal bei Basel

Artikel

Aufführungen

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  • Konzert
    Musikalische Leitung: Tomás Brauner
    Orchester: Symfonický orchestr hl. m. Prahy FOK (Prague Symphony Orchestra)
    11. April 2024 | Salzburg (Österreich) , Festspielhaus
  • Partita
    Musikalische Leitung: Nikolay Lalov
    Orchester: Orquestra de Camara Cascais e Oeiras
    4. Mai 2024 | Oeiras (Portugal) , Auditorio Rui de Carvalho
  • Partita
    Musikalische Leitung: Nikolay Lalov
    Orchester: Orquestra de Camara Cascais e Oeiras
    11. Mai 2024 | Cascais (Portugal) , Auditorio Senhora da Boa Nova
  • Streichquartett mit Orchester
    Musikalische Leitung: Jakub Klecker
    Orchester: Symfonický orchestr Českého rozhlasu (Prague Radio Symphony Orchestra)
    15. Mai 2024 | Praha (Tschechische Republik) , Rudolfinum, Dvořákova síň
  • Jazz Suite
    Musikalische Leitung: John Warner
    Orchester: Orquestra de la Comunitat Valenciana
    19. Mai 2024 | Valencia (Spanien) , Palau de las Arts Reina Sofia
  • Konzert
    Musikalische Leitung: Ville Matvejeff
    Orchester: Norrlandsoperans Symfoniorkester
    23. Mai 2024 | Umeå (Schweden) , Norrlandsoperan
  • Konzert
    Musikalische Leitung: Samuel Aguirre
    Orchester: Sinfonieorchester Basel
    5. Juni 2024 | Basel (Schweiz) , Stadtcasino
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