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Leih-/Aufführungsmaterial

Orpheus

Eine Geschichte in zwei Akten und sechs Szenen von Edward Bond
Ausgabe: Aufführungsmaterial

Produktdetails

Beschreibung

Orpheus tanzt mit Landleuten vor der Statue des Apolls zur Feier des Frühlings. Mit ihren Körpern, ihren Händen und Füßen und einfachen Schlaginstrumenten machen sie dazu eine stampfende, mechanische Musik. Ein Sturm bricht los; wilde Tiere erscheinen und die Menschen fürchten sich. Orpheus tötet ein Tier. Starr vor Schreck verharren die Menschen und lauschen einer neuen Musik – der Musik Apolls. Apoll erscheint und übergibt Orpheus eine Leier, auf der dieser zu spielen beginnt. Die Elemente, die Menschen und die wilden Tiere beruhigen sich; der Tanz beginnt aufs Neue, diesmal zur Musik der von Orpheus gespielten Leier. In der zweiten Szene ist die Welt verändert, die Menschen sind in Arme und Reiche aufgeteilt. Die Reichen verehren ihr Idol, eine in Gold gekleidete Statue des Apolls. Während des Tanzes der Reichen stiehlt ein Armer von diesem Gold; es kommt zu Gewalttätigkeiten, bei denen Eurydike getötet wird. Die Hüter der Toten erscheinen, für alle anderen unsichtbar, und wollen Eurydike ins Totenreich führen. Orpheus jedoch spielt eine Musik, die Eurydike wieder zum Leben erweckt – zur Freude der Menschen; aber die Hüter der Toten drohen Orpheus, sich zu rächen, bevor sie in die Hölle zurückgleiten. Die Mädchen und Eurydike tanzen dankbar vor Apoll. Die Hüter der Toten kehren zurück und nehmen Eurydike mit sich. Orpheus spielt voll Hoffnung wieder auf seiner Leier, muss aber gewahr werden, dass die Kraft der Musik diesmal nicht hilft, seine Geliebte von den Toten zurück zu holen. Gegen den Rat der Menschen und gegen das Verbot Apolls betritt er das Totenreich, um Eurydike zu retten. Drei Richter bewachen den Fluss Styx, der die Welt der Lebenden vom Reich der Toten trennt. Orpheus kann die Toten sehen, unter ihnen Eurydike. Sie bewegen sich zitternd, wie Geister, ohne sich zu berühren. Die Richter wollen ihn den Styx nicht überqueren lassen, er aber besänftigt sie mit seiner Musik. Auch die Toten werden durch die Musik verändert; sie erwachen zwar nicht wieder zum Leben, aber umarmen sich und kommen zur Ruhe. Hades und Persephone, die Herrscher der Unterwelt, erscheinen. Entsetzt begreifen sie ihren Machtverlust und führen Eurydike Orpheus zu, um nicht noch mehr Kontrolle über die Toten einzubüßen. Das Paar wird von Wächtern begleitet, die taub sind. Die Toten flehen Orpheus an, sie nicht zu verlassen, aber er überschreitet mit Eurydike den Styx. Die Toten fallen in ihre Starre zurück, Hades und Persephone haben ihre Macht wieder erlangt. Das Paar hat den Ausgang der Hölle fast erreicht; dort warten Apoll und seine Begleiter auf die Zurückkehrenden. Sie strahlen eine überirdische Helle aus, die Orpheus blendet. Er wendet den Kopf ab, um sich vor dem göttlichen Licht zu schützen, und sieht Eurydike an, die sogleich durch die Wächter von ihm getrennt und ins Totenreich zurückgezogen wird. Orpheus wird aus dem Tor der Hölle herausgetrieben; in einem letzten Aufbäumen spielt er auf seiner Leier, aber der Klang wird leiser und schwächer und verstummt schließlich. Orpheus bricht verzweifelt zusammen. In seiner Raserei und seinem Aufbegehren gegen das Schicksal und gegen den Gott Apoll ist Orpheus nicht zu bändigen. Chaos bricht aus, die Elemente und die Natur wenden sich wieder gegen die Menschen. Apoll erscheint und besänftigt den Aufruhr; nur Orpheus tanzt weiter seinen Tanz der Wut. Er hört die Musik Apolls nicht und lässt sich vom Gott auch nicht trösten. Er tanzt zu seiner eigenen, dem Gott fremden und von ihm unabhängig gewordenen Musik, bis er im Zorn seine Leier zerbricht. Apoll wendet sich ab. Orpheus beginnt auf seiner zerbrochenen Leier zu spielen – eine neue Musik, zu deren Klängen die Toten die Hölle verlassen und verwandelt, voll Ruhe, voll Glück und Frieden wie die Kinder tanzen. Eurydike ist unter ihnen, im Tanz mit Orpheus vereint.

 "Edward Bonds Visionen von Schönheit und Grauen des Lebens werden in diesem Theaterwerk zu einem Menschheitsdrama zusammengefasst: Orpheus fordert die Götter heraus, entlarvt und entmachtet sie mit seinem Gesang und befreit dadurch die Menschen vom Schrecken des Todes, vom Verlust der Liebe, von der Sterblichkeit. Einen wichtigen Anlass zur Komposition hatte 1977 – nach einem mehrere Jahre zurückliegenden, mehrfachen und besonders intensiven Hörerlebnis des Monteverdi’schen „Orfeo“, der auch in Orpheus‘ großer Arie als Zitat aufscheint – der 2. Cantiere in Montepulciano gegeben. In diesem Cantiere hielt Franco Serpa, der Gräzist, eine eindringliche Vorlesung über die Aspekte der orphischen Überlieferung und entdeckte uns Hörern, auf welche Weise, auf welchen Wegen die Ideen und Bilder dieser Überlieferung in unserer heutigen Vorstellungswelt weiterwirken, wie sie unser Denken bestimmen, unsere Gefühle, in welch hohem Maße sie zu unserer Kultur gehören. Alle „Arien des Orpheus“ beginnen mit den Tönen der Gitarre. Es ist das Klirren und Wimmern der Nervenstränge, es ist das hundertfältige Kolorit, das Dunkle, Schattige, das Silbrige, das Weinen, das hohle Rufen wie von Nachtgetier, und es ist das Echolot der Geschichte, das mich am Klang der Gitarre bewegt."

Orchesterbesetzung

2 (1. auch Picc. u. Altfl., 2. auch Picc. u. Bassfl. mit Verstärker) · 3 (1. auch Ob. d'am., 2. auch Engl. Hr., 3. auch Heckelphon) · 2 (1. auch Es-Klar., 2. auch Bassklar. u. Kb.-Klar.) · Sopransax. (auch Altsax., Tenorsax., Baritonsax. u. Bassklar.) · 2 (auch Kfg.) - 6 · 3 · 3 · 1 - S. (I: 4 P. · Crot. · gr. Tr. · kl. Tr. · Clav. · Loo-jon · Handgl. · Röhrengl.; II: 5 Trgl. · Crot. · 4 hg. Beck. · 3 Tamt. · 2 Metallplatten · Flex. · Guiro · Ratsche · Handgl.; III: Vibr. · 5 Kuhgl. · Handgl. · Tamb. · kl. Tr. · Tomt. · Boo-bams · Sistrum · Windmasch.; IV: Glsp. · Marimba · Handgl. · Tomt. · Tempelbl. · Lotosfl.) (4 Spieler) - Git. · Hfe. · Cel. · Cemb. · Klav. · Org. - Str. (9 · 0 · 4 · 4 · 3) -
Auf der Bühne (von Tänzern gespielt): 3 Blfl. - S. (Crot. · Sistrum · Hyoshigi · Kast. · Sakefass [od. Darabukka] · tib. Rasseltr. · Spielzeugpfeifen · Vogellockrufe · Flex.) -
Hinter der Bühne: S. (2 kl. hg. Beck. · 3 Tamt. · Rührtr. · 2 Kirchengl.) -
Unter der Bühne: S. (3 Tamt. [mit Kontaktmikr.] · Rührtr. · Donnerblech · Nebelhorn)

Inhalt

Erster Akt:
Erste Szene: I Frühlingsfest
II Der Sturm
III Apollo
IV Orpheus' erste Arie
V Zwischenspiel
Zweite Szene: VI Danza generale
VII Tumult-Szene
VIII Die tote Eurydike
IX Klagelied, Orpheus' zweite Arie
X Zwischenspiel  
Dritte Szene: XI Drei Tänze
XII Pas d'action
XIII Disput zwischen Orpheus und Apollo

Zweiter Akt:
Vierte Szene: XIV Der Styx
XV Orpheus' dritte Arie
XVI Persephone und Hades
XVII Zwischenspiel
Fünfte Szene: XVIII Die Rückkehr aus der Hölle
Sechste Szene: XIX Orpheus' Wahnsinn
XX Sarabande
XXI Finale 

Personenbesetzung

Orpheus - Eurydike - Persephone - Hades - Apollo - Ballettkorps: 3 Richter, Hauptwächter, Wärter, Totenwächter, Landleute, Wahnsinnige, arme Leute, verkrüppelte und rasende Menschen, reiche Leute, Mädchen, Frauen, Männer, die Toten, Orpheus' Freunde, Monstren, Tiere

Weitere Informationen

Titel:
Orpheus
Eine Geschichte in zwei Akten und sechs Szenen von Edward Bond
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
1978
Spieldauer:
110 ′
Uraufführung:
17. März 1979 · Stuttgart (D)
Württembergische Staatsoper
Musikalische Leitung: Woldemar Nelsson
Kostüme: Joachim Herzog · Bühnenbild: Axel Manthey · Choreographie: William Forsythe
Auftragswerk:
Auftragswerk des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart
Reihe:

Technische Details

Bestellnummer:
LS 2080-01

Aufführungen

Aufsteigend sortieren
  • Orpheus
    Musikalische Leitung: Patrik Ringborg
    20. Oktober 2012 | Kassel (Deutschland) , Staatstheater
    19:30
  • Orpheus
    Musikalische Leitung: Patrik Ringborg
    6. Oktober 2012 | Kassel (Deutschland) , Staatstheater
    19:30
  • Orpheus
    Musikalische Leitung: Patrik Ringborg
    3. Oktober 2012 | Kassel (Deutschland) , Staatstheater
    19:30
  • Orpheus
    Musikalische Leitung: Patrik Ringborg
    30. September 2012 | Kassel (Deutschland) , Staatstheater
    18:00
  • Orpheus
    Musikalische Leitung: Patrik Ringborg
    21. September 2012 | Kassel (Deutschland) , Staatstheater
    19:30
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