Klavierlieder
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Beschreibung
Engelbert Humperdinck repräsentiert das Schicksal des „Ein-Werk-Komponisten“ par excellence. Die Präsenz seiner 1993 uraufgeführten Oper Hänsel und Gretel im Repertoire nicht nur der deutschsprachigen Opernhäuser ist ungebrochen. Doch der eine Welterfolg verstellt den Blick auf das restliche Oeuvre, ohne dessen Kenntnis und Verständnis wiederum auch das „Hauptwerk“ nur fragmentarisch bleiben kann. Das Resultat ist: anhaltende Unterschätzung seines Schöpfers. Denn der vermeintlich „gutmütige Märchenonkel“ war bei aller Liebe zum romantisch-märchenhaften doch eine moderne, kosmopolitische Gestalt, die zu den großen Musikerpersönlichkeiten ihrer Zeit gehörte. 25-jährig gewann Humperdinck den renommiertesten deutschen Kompositionspreis, den Mendelssohn-Preis in Berlin, war Assistent Wagners in Neapel, Venedig und Bayreuth, studierte die spanische und arabische Kultur auf ausgedehnten Studienreisen, lehrte am Konservatorium in Barcelona, wo er eine spanischsprachige Harmonielehre verfasste, war ordentliches Mitglied der Berliner Königlichen Akademie der Künste und zeitweise deren Vizepräsident, Ehrenmitglied der Académie française und der Academia Santa Cecilia in Rom, seine Werke standen im Repertoire Weingartners, Kleibers, Brechers, Blechs, Strauss’, – der großen Dirigenten seiner Zeit.
Weitgehend unbekannt geblieben sind nicht nur Hauptwerke, wie die 1910 an der Metropolitan Opera uraufgeführte, tiefenpsychologisch fundierte Märchenoper Die Königskinder, sondern auch die für Max Reinhards Deutsches Theater in Berlin entstandenen Bühnenmusiken, seine Kammermusik und zahlreiche Klavierlieder aus allen Schaffensperioden. Es sind originelle Stücke, feinsinnige Kunstlieder der Nachromantik mit einer für Humperdinck typischen, oft überraschenden, ausladenden Harmonik. Von den etwa 100 dokumentierten Liedern für Singstimme und Klavier sind ungefähr ein Drittel verschollen, viele wurden bis heute nicht verlegt und sind nur als Autographen vorhanden.
Bis auf einige verstreute Einzelstücke auf sogenannten „Motto-CDs“ gab es keine Aufnahmen von Humperdincks Liedern. Sie fehlen im heutigen Liedrepertoire fast völlig. Mit den hier ausgewählten 29 Stücken soll diese Lücke geschlossen werden, wobei die vorgenommene Auswahl aus dem Zeitraum von fast 50 Jahren die Vielfalt und große Bandbreite seines Liedschaffens aufzeigen soll.
Inhalt
Der Ungenannten (1876)
In einem kühlen Grunde (1876)
Die Wasserrose (1878)
Lied der Margaretha (1884)
Winterlied (1887)
Sonntagsruhe (1890/92)
Liebesorakel (1895)
Das Lied vom Glück (1895)
Romanze (1895)
Blumensprache (1898)
Flattern (1898)
Geheimnis (1898)
Entsagung (1898)
Wiegenlied (1906)
Am Rhein (1902)
Zeitlied (1902)
Unter der Linde (1903)
Verratene Liebe (1904)
Die Lerche (1904)
Das Licht der Welt (1905)
Weihnachten (1898)
Altdeutsches Weihnachtslied (1912)
Der Stern von Bethlehem (1900)
Christkindleins Wiegenlied (1906)
Weihnachtsfreude (1907)
Abendlied (1909)
An die Nachtigall (1919)
Lied für die Krone (1920)